Kapitel 8

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(Leser Sicht)

So verliefen nun die nächsten paar Tage: Undertaker gab mir ein bis zwei Mal am Tag eine Spritze und ich schlief fast den ganzen Tag. Er weckte mich nur, wenn er mir etwas zu essen gemacht hatte, wenn ich ein Bad nehmen sollte und einmal, weil meine Freundin kurz da war.
An diesem Tag beschloss Undertaker, die Spritze morgens auszulassen, damit ich mich wieder abgewöhnen konnte. Mir ging es auch schon besser und die Schmerzen waren weniger. So entschieden wir, nachmittags zusammen in die Stadt zu gehen. Nun ja, nur ich und meine Freundin, Undertaker musste im Laden bleiben. Wir gingen in ein paar Läden rein und kauften ein paar Sachen. Da fiel mir etwas ein. Ich sagte meiner Freundin, dass ich nach etwas schauen wollte.
,,Okay, ich bin in dem Laden da drüben und schaue da."
meinte sie, dann lief ich zügig los. Ich ging in einen Gemischtwarenladen und nahm mir etwas zu trinken, eine Stofftüte und ein neues Parfüm. Dann nahm ich mir noch ein Pack Rasierklingen und ging zur Kasse. Der Kassierer sah mich nur genervt an, als er mir den Preis nannte und ich zahlte.
,,Mach, dass du verschwindest!"
rief er dann plötzlich, als ich ihm zu lange brauchte, meine Sachen einzupacken. Sofort eilte ich zurück auf die Straße und zu meiner Freundin.
,,Und?"
,,Ich habe mir ein neues Parfüm gekauft. Mein altes ist fast leer."
Ich holte das Parfüm heraus und gab es ihr. Sofort sprühte sie mir etwas davon auf mein Handgelenk und roch daran.
,,Hm, das riecht gut. Was ist da drin?"
,,Intensiv ist Rose und Vanille, Zimt ist aber auch drin. Ich fand es ist so-"
,,Mysteriös. Wild. Und verführerisch."
,, ... So kann man es auch sagen..."
,,Uh~, da wird sich aber jemand freuen~"
,,H-hey... sag doch sowas nicht..."
,,Aber warum nicht? Du hast dir so ein Parfüm bestimmt nicht ohne Grund gekauft, oder?"
,,I-ich... ich kaufe mir immer so eins! Das weißt du aber..."
,,Ja schon, aber... gerade jetzt kaufst du dir ein neues? Zufall?"
,, ... man du bist echt doof..."
murmelte ich und drehte mich beleidigt weg. Sie lachte und schob mich vorwärts, damit ich mit ihr mit lief, was ich dann auch tat.
,,Brauchst du noch was?"
,,Nein, du?"
,,Auch nicht. Dann lass uns zurück gehen."
Ich nickte und so gingen wir wieder zu Undertaker's Laden. Bevor wir rein gingen, hielt mich meine Freundin auf.
,,Warte noch kurz. Mach mal deine Augen zu."
,,Was? Warum denn?"
,,Mach einfach."
,,Okay..."
Ich schloss meine Augen und wartete ab, was passieren würde. Plötzlich spürte ich etwas, dass an meinen Hals gesprüht wurde. Sofort verstand ich. Meine Freundin hatte mir mein Parfüm drauf gesprüht.
,,Nicht dein Ernst!? Du kannst doch nicht-"
Gerade wurde die Ladentür von innen geöffnet und Undertaker stand vor uns.
,,Ach da seit ihr ja wieder. Kommt doch rein."
Wir gingen rein und zu dritt Richtung Treppe. Auf einmal spürte ich Undertaker's Kopf neben meinem. Er roch an meinem Hals nach dem Parfüm.
,,Hast du das neu gekauft?"
fragte er in meinen Hals rein, was mich erschaudern ließ.
,,Ä-ähm... ja..."
,,Interessant. Hast du vor, irgendwo hinzugehen, oder wofür hast du das?"
Ich merkte, dass er mich am Arm festhielt, sodass ich stehen geblieben war. Meine Freundin war wohl schon vorgegangen, denn auf dem Flur war sie nicht mehr.
,,Nein, ich habe mir das einfach so gekauft. Ich trage oft Parfüm..."
,,Bei mir bis jetzt noch nicht. Besonders nicht so eines."
,,Das... hat mir meine Freundin eben drauf gesprüht, ich wollte nicht-"
,,Also mir gefällt es."
meinte er, dann küsste er mich am Hals. Ich erschrak und zuckte zusammen.
,,U-unde-"
Sofort hielt er mir seine Hand vor den Mund.
Was? Warum-
Einen Moment später verstand ich jedoch. Er öffnete seinen Mund etwas und fuhr mit seiner Zunge über meinen Hals. Ungewollt entwich mir ein kurzes Stöhnen; ich presste mir sofort seine Hand mehr an meinen Mund, in der Hoffnung, dass meine Freundin es nicht gehört hat. Ich versuchte ruhig zu bleiben, als er mit seiner Zunge fortfuhr. Plötzlich stand meine Freundin wieder im Flur.
,,Kommt ihr dann?"
Ich spürte, dass Undertaker breit grinste und mich wieder losließ, als ich zusammen zuckte. Dann stellte er sich wieder aufrecht hin und schob mich kichernd vor sich her, da ich mich nicht bewegte. Ich suchte nach Worten, doch ich war zu verwirrt. Also ließ ich es einfach und setzte mich auf die Couch, als wir im Wohnzimmer ankamen. Meine Freundin lenkte zum Glück von eben ab.
,,(d/N), wie geht es dir jetzt, nachdem du ein wenig gelaufen bist?"
Ich räusperte mich kurz.
,,Ähm... also... es geht. Meine Rippen schmerzen zwar ein wenig, aber es ist auszuhalten."
,,Klingt doch gut. Dann kannst du doch mal öfter raus."
,,Sehe ich so aus, als ob ich raus gehe?"
Sie lachte.
,,Nein. Stimmt, entschuldige. Dann kannst du aber auf jeden Fall wieder arbeiten."
,,Stimmt. Es gibt bestimmt wieder genug zu tun. Oder Undertaker?"
Ich sah zu angesprochenem hoch.
,,Nun, es gibt schon wieder einige Akten zu bearbeiten... vielleicht kannst du aber auch mir ein wenig helfen, hm?"
,,Ja klar, gerne. Ich werde es mal versuchen."
,,Gut. Willst du heute schon anfangen?"
Voller Freude sprang ich von der Couch und vor Undertaker.
,,Ja klar! ... ähm... also... ich meine... natürlich..."
Mit jedem Wort wurde ich leiser und ich errötete leicht. Undertaker zog mich in eine Umarmung und kicherte.
,,Du bist zu niedlich. Aber mach heute erstmal ein paar Akten."
,,Aber..."
,,Du kannst dich trotzdem zu mir nach hinten setzen, wenn du willst."
,,Okay."
,,Soll ich euch dann mal arbeiten lassen?"
fragte meine Freundin.
,,Kannst auch zuschauen."
antwortete ich sarkastisch.
,,Ihhh nein danke... ich muss sowieso nochmal in die Stadt, ich treffe mich noch mit jemandem.
,, ... und... mit wem?"
fragte ich sie. Sie lächelte sofort verträumt.
,,Nun ja... mit einem Arbeitskollegen..."
,,Uii~ Läuft da etwa was?"
,,Naja... ich mag ihn schon länger... ich habe dir schon von ihm erzählt..."
,,Ach, meinst du den von der Cafeteria damals? Mit dem wir geredet haben?"
,,Ja, genau der."
,,Wow, cool. Das freut mich für dich. Na, dann geh doch, dann habt ihr länger Zeit."
,,Okay, dann hau ich wieder ab... und lasse euch beide auch wieder alleine."
Sie grinste mich fies an.
,,H-hey... d-das- du bist gemein..."
Sie lachte und stand auf. Zu dritt gingen wir wieder runter und sie verabschiedete sich. Kaum war die Ladentür geschlossen, umarmte mich Undertaker wieder von hinten. Seinen Kopf legte er auf meine Schulter.
,,Trägst du das Parfüm dann jetzt öfters?"
fragte er mich.
,,I-ich weiß nicht... es lohnt sich eigentlich nicht mal wirklich..."
,,Und wenn du es auf einer Veranstaltung tragen würdest?"
,,Was für eine Veranstaltung denn bitte? Wie soll ich dazu kommen?"
Ich drehte mich zu ihm um.
,,Nun, ich habe vor zwei Tagen erst eine Einladung von einem guten Freund erhalten. Er ist der Earl Phantomhive und Wachhund der Königin. Die adeligen und Freunde treffen sich oft auf seinen Tanzveranstaltungen."
Sofort strahlten meine Augen vor Begeisterung; ich wollte schon immer einmal auf einen Ball gehen. Nur dieser war ausschließlich für adelige und Freunde des Earl Phantomhive.
,,Gehst du hin?"
,,Vielleicht. Ich war schon lange nicht mehr dort. Nun fehlt mir nur noch eine Begleitung..."
Er setzte wieder sein gespielt nachdenkliches Gesicht auf.
,,Undertaker?"
,,Hm?"
,, ... ähm also... Ich wollte fragen... ob du mich vielleicht... da mit hin nehmen... würdest..."
Er lachte kurz auf.
,,Sonst hätte ich es doch nicht erwähnt. Natürlich nehme ich dich mit."
Überglücklich umarmte ich ihn.
,,Danke! Aber... warte mal... Ich habe doch überhaupt kein Kleid für sowas..."
,,Hm... Kennst du die Schneiderei?"
,,Ja... Am anderen Ende der Stadt an der Hauptstraße. Warum?"
,,Da fahren wir jetzt hin und lassen dir ein Kleid nähen."
Ich sah ungläubig zu ihm hoch.
,,A-aber, sowas ist doch viel zu teuer..."
Er lächelte und strich mir durchs Haar.
,,Das lass mal meine Sorge sein."
,,Aber du kannst doch nicht-"
Er legte seinen Finger an meine Lippen.
,,Gehen wir?"
Ich setzte erneut für einen Widerspruch an, doch ließ es dann.
,,Okay... aber was ist dann mit dem Laden?"
,,Der ist dann eben mal früher zu. Ist doch sowieso Samstag, da habe ich irgendwie seltener Kundschaft."
,,Okay..."
Also gingen wir aus dem Laden, aus der Gasse raus und zum Marktplatz. Wir warteten noch etwas, dann kam schon eine Kutsche um die Ecke. Eine Leerfahrt.
,,Fahren wirklich so viele Kutschen durch London?"
fragte ich Undertaker, der die Kutsche anhielt und dem Kutscher unser Ziel nannte.
,,Ja es fahren ziemlich viele. Man muss nur ein wenig warten und schon kommt eine. Man kann natürlich auch per Anruf eine mieten, aber das sind dann teuere Kutschen für spezielle Anlässe."
,,Ach so."
,,Na komm, steig ein."
meinte er, öffnete die Tür und hielt mir eine Hand zur Hilfe hin. Ich lächelte und nahm seine Hilfe an. Drinnen setzte ich mich aufgeregt hin und sah zu Undertaker, der sich gegenüber von mir setzte. Dann fuhr die Kutsche los.

Undertaker x (suicidal)readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt