Kapitel 7

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(Undertaker's Sicht)

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, blickte ich zu (d/N) herunter, die sich über Nacht wieder zu mir herumgedreht hatte. Ich strich ihr sanft durch ihr Haar, zog die Decke wieder bis zu ihren Schultern und wollte vorsichtig aufstehen. Sofort murrte sie im Schlaf und streckte ihre Hand unterbewusst nach mir aus. Ich lächelte, seufzte leise und legte mich wieder neben sie.
Ich habe sowieso noch ein wenig Zeit, bis ich den Laden öffnen muss...
dachte ich mir und legte einen Arm um sie. Sie rutschte noch etwas näher an mich und legte einen Arm auf meine Brust.
Wie süß...

(Leser Sicht)

Langsam wachte ich auf und öffnete meine Augen.
,,Guten Morgen, (d/N)."
kam es von knapp über mir. Ich sah hoch und blickte in die leuchtend grünen Augen von Undertaker. Ich bemerkte, dass er mich im Arm hielt und ich meinem Arm auf ihm liegen hatte. Ich drehte mich knallrot zur Seite.
,,M-morgen..."
Ich erinnerte mich an gestern und musste mich zurückhalten, nicht im ganzen Raum auf und ab zu hüpfen vor Freude. Also zog ich mir die Decke über das Gesicht und quiekte aufgeregt. Undertaker beobachtete dies amüsiert.
,,Was denn nun? Erst ist es dir peinlich und dann freust du dich."
,, ... beides..."
nuschelte ich in die Decke. Diese zog er plötzlich weg und lehnte sich über mich.
,,Du musst schon lauter sprechen, wenn ich dich verstehen soll."
,,I-ich... hab ,beides' gesagt..."
,,Na also. Geht doch."
meinte er dann, beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Doch der Moment wurde schnell zerstört, als wir von unten hörten, wie jemand laut gegen die Ladentür klopfte. Undertaker löste sich von mir und stand auf.
,,Warte kurz. Ich schaue kurz nach."
,,Okay."

(Undertaker's Sicht)

Ich ging die Treppe zum Laden hinunter und schloss die Tür auf. (d/N)'s Freundin stand mit einer kleinen Tasche vor mir.
Was macht sie denn so früh hier?
,,Morgen. Ich bringe die Sachen für (d/N). Sie kann doch nicht ewig ihr jetziges Kleid tragen."
,,Ah natürlich. Danke dir."
Ich nahm ihr die Tasche entgegen und sie verabschiedete sich gleich wieder. Ich ging wieder hoch und zu (d/N).
,,Deine Freundin war eben hier und hat dir deine Sachen gebracht. Hier."
Ich setzte die Tasche auf dem Bett ab. Schon zog sie ihre Sachen heraus und verteilte sie im Raum. Ich sah in meinem Schrank nach, ob ich noch ein paar Kleiderbügel frei hatte. Als ich ein paar zusammen hatte, sammelte ich ihre Kleider auf und hängte sie in den Schrank. Ein paar Sachen stopfte sie jedoch sofort wieder in ihre Tasche zurück.
,,Komm, gib mir die Tasche."
meinte ich.
,,Nein! D-die soll bei mir bleiben..."
Ich seufzte.
,,Ich schau nicht rein, ich tue sie nur in den Schrank."
,, ... okay..."
Sie schloss die Tasche und gab sie mir dann. Ich packte sie in den Schrank und sah mir dann ihre Kleider durch.
,,Welches willst du denn heute anziehen?"
fragte ich sie.
,,Ich weiß nicht. Irgendeins halt. Sind doch sowieso alle nur langweilig schwarz..."
,,Nun, du kannst dir auch später eins aussuchen, aber ich denke, du willst erst einmal ein Bad nehmen, oder?"
Ich... soll hier... baden? Warum ist mir das jetzt so unangenehm? Nun, aber es wäre besser...
,,Ähm... ja, das wäre gut."
,,Gut, ich lasse dir das Wasser ein. Nur warm oder eher heiß?"
,,Heiß..."
,,Dachte ich mir irgendwie. Gut dann kannst du in einer halben Stunde ins Bad. Ich bereite es schnell vor, dann wird es für mich Zeit, mich für die Arbeit fertig zu machen."

(Leser Sicht)

Ich nickte und er verließ den Raum. Nach einer Weile warten, begab ich mich dann in das Bad. Die Wanne war schon voll und so schaltete ich das Wasser ab. Ich überlegte kurz, ob ich Undertaker bescheid sagen sollte, aber ich ließ es.
Er wird es sich wohl denken, oder?
Ich zog mich aus und stieg schnell in die Wanne. Keine Sekunde später klopfte es leise.
,,(d/N)? Bist du schon drin?"
,,Äh ja!"
,,Dann muss ich nicht mehr rein kommen?"
,,Nein, nein, alles gut."
,,Okay, gut. Du meldest dich aber, wenn du fertig bist."
,,Ja..."
,,Gut. Ich bin dann wieder unten."
Ich spürte ein leichtes Ziehen an meinen Rippen und sah an mir runter. Dort konnte ich einen großen blau-grünlichen Fleck sehen.
Das sieht glaub nicht so gut aus...
Ich drückte ein wenig drauf, zog meinen Finger jedoch gleich wieder weg. Ich versuchte es einfach zu ignorieren und genoss das Bad. Nach einer Weile wurde mir das Wasser zu kalt und ich sah mich im Raum nach einem Handtuch um. Neben der Badewanne war eine Art Hocker, worauf zwei Handtücher lagen. Ein großes und ein kleineres. Ich stieg aus der Wanne und wickelte mir das große gleich um. Für meine Haare nahm ich das kleine. Ich nahm meine Sachen und öffnete vorsichtig die Tür, um auf den Flur zu schauen. Auf diesem war niemand, also huschte ich schnell ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich öffnete den Schrank und nahm mir ein Kleid raus. Auch aus meiner Tasche zog ich die benötigte restliche Kleidung heraus und zog alles an. Dann kramte ich meine große Haarklammer aus der Tasche und steckte meine nassen Haare hoch, damit sie mein Kleid am Rücken nicht nass machten. Ich öffnete wieder die Tür und ging nach unten. Dort entdeckte ich Undertaker in dem kleinen Raum, in dem er die Leichen für die Beerdigung vorbereitete.
,,Ich bin fertig. Ähm... an meinen Rippen... da ist ein großer blauer Fleck... von dem Tritt wahrscheinlich..."
Sofort kam er besorgt auf mich zu und schob mich weiter in den Raum rein.
,,Zeig mal her."
,,W-was!? Ich kann doch nicht einfach..."
Undertaker seufzte kurz und zog sich seinen weiten Mantel aus.
,,Hier. Nimm den, damit zu dich abdecken kannst."
Er drückte ihn mir in die Hand und senkte gleichzeitig seinen Kopf neben meinen.
,,Dass du so schüchtern bist, erschwert mir die Untersuchung wirklich sehr. Aber ich will auch nicht, dass du dich unwohl fühlst."
Er drehte seinen Kopf ein wenig zu mir und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich sah errötet weg, als er mich auf einen Stapel von zwei Särgen setzte. Dann drehte er sich um und ich machte mich daran, meine Korsage auszuziehen. Diese legte ich neben mich und zog mein Kleid bis knapp über den blauen Fleck. Dann zog ich seinen Mantel über meine Beine.
,,Kannst dich wieder umdrehen..."
sagte ich leise und er drehte sich wieder zu mir um.
,,Das sieht wirklich nicht so gut aus. Der ist schon grün-blau... ich hoffe, das wird bald besser..."
Er strich vorsichtig mit einem Finger darüber. Sofort zog ich scharf Luft ein und verzog das Gesicht vor Schmerz. Schnell zog er seine Hand wieder weg.
,,Entschuldige."
,,Schon gut..."
Etwas geistesabwesend legte Undertaker nun beide seiner Hände seitlich an meine Rippen und fuhr diese entlang. Dort tat es nicht weh, aber ich war verwirrt.
,,U-undertaker? Was... machst du da?"
,,Du bist so dünn... du isst zu wenig..."
Ich schob seine Hände weg und zog das Kleid wieder zu meinen Beinen herunter, dann sah ich zur Seite.
,,Ich habe halt keinen Hunger..."
meinte ich. Er drehte mein Gesicht zu sich, sodass ich ihn anschauen musste.
,,Du willst nichts essen. Du hast Hunger, nur du zwingst dich dazu, nichts zu essen. Habe ich Recht?"
Ich wollte wieder weg sehen, doch er ließ mich nicht.
,, ... Ja und?"
,,Das ist nicht gut, du musst genug essen. Sonst brichst du mir noch zusammen."
,,Du kannst mich nicht dazu zwingen..."
,,Da unterschätzt du mich aber. Du wirst schon sehen. Aber lass uns jetzt nicht darüber diskutieren. Wir wollen doch nicht gleich einen Streit, oder?"
Er stellte sich zwischen meine Beine, zog mich näher an ihn und umarmte mich. Auch ich umarmte ihn und lehnte meinen Kopf an seine Brust.
,,Nein... das will ich nicht."
Gerade hörten wir die Ladentür und Undertaker seufzte.
,,Ich bin gleich wieder da."
meinte er, gab mir einen Kuss, nahm seinen Mantel wieder und verschwand nach vorne. Ich seufzte dann ebenfalls, zog meine Korsage wieder an und rutschte von den Särgen runter. Doch die Landung war nicht schmerzlos. Meine Rippen begannen wieder, weh zu tun und so beschloss ich, mich wieder nach oben zu begeben. Ich legte mich einfach auf das Sofa und versuchte, ruhig zu atmen. Nach einer Weile hörte ich Undertaker nach mir rufen.
,,Ich bin obe-n! Im Wo-hn-zim-me-r..."
Wow, meine Stimme versagt aber schnell...
Ich hörte ihn die Treppen rauf kommen und sah ihn kurz darauf neben mir knien.
,,Sind die Schmerzen wieder schlimmer?"
Ich nickte nur kurz.
,,Ich kann dir wieder eine Spritze geben..."
Sofort wimmerte ich; ich hasste Spritzen. Aber was anderes blieb mir wohl nicht übrig und so stimmte ich zu. Er holte kurz, was er brauchte und kam dann wieder. Ich hielt ihm wieder meinen linken Arm hin und spürte kurz darauf schon den Stich. Danach war es gleich wieder vorbei. Undertaker strich mir wieder durchs Haar und ich lächelte ihn leicht an.
,,Danke... dass du dich so um mich kümmerst..."
,,Das ist doch selbstverständlich, meine liebste."
Er beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Als er den Kuss lösen wollte, zog ich ihn wieder näher zu mir. Diesmal ließ er seine Lippen etwas länger auf meinen, doch auch dieser Kuss endete für mich viel zu früh. Er stand wieder auf und hob mich hoch. Dann ging er ins Schlafzimmer und legte mich wieder auf dem Bett ab.
,,Es ist vielleicht besser, wenn du die nächsten Tage viel schläfst. Ruh dich einfach aus."
Ich murrte nur noch müde. Die Medizin macht wirklich extrem schnell müde. Undertaker setzte sich noch ein wenig neben mich und wartete bis ich eingeschlafen war, dann ging er leise aus dem Zimmer.

Undertaker x (suicidal)readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt