(Leser Sicht)
Den nächsten Tag arbeiteten wir bis acht Uhr abends und schlossen dann den Laden ab. Undertaker zog sich seinen Anzug an und half mir dann wieder beim Kleid.
,,Du kannst es ruhig enger schnüren. Ich will nicht, dass es später rutscht."
Ich drehte mich zu ihm um, als er nicht antwortete. Er legte seine Hände behutsam an meine Rippen und ich sah ihn fragend an.
,,Tun deine Rippen noch weh?"
,,Hm? Nein, gar nicht. Also... nur noch selten. Du brauchst dir keine Sorgen machen, heute habe ich keine Schmerzen."
,,Okay, wenn du meinst. Wenn es aber weh tut, sagst du es mir, ja?"
Ich verdrehte meine Augen und seufzte.
,,Ja mach ich. Jetzt mach mir aber bitte das Kleid enger."
Ich drehte mich wieder um. Er nahm die Schnüre in die Hand und zog fester daran. Ich spürte, wie sich alles in mir zusammenquetschte, doch ich sagte nichts und hielt es aus.
,,So okay?"
fragte er mich dann und ich nickte schnell. Er zog noch einmal alles fest und band dann eine Schleife. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus und drehte mich dann wieder zu ihm um.
,,Perfekt. Jetzt lass mich noch deine Haare machen. Setz dich am besten, das dauert vielleicht ein bisschen."
Ich setzte mich also auf den nächstbesten Stuhl und er kämmte meine Haare erst einmal durch. Nach einer Weile war er fertig und schob mich vor einen Spiegel. Meine Haare hatte er ein wenig hochgesteckt und auf einer Seite geflochten. Die andere Seite blieb offen. Es war nichts besonderes, aber es war schön. Es gefiel mir. Ich drehte mich zu Undertaker um.
,,Danke, es ist schön. Machst du was mit deinen Haaren?"
,,Hm. Ich glaube ich binde sie mir einfach nur hoch."
Ob er dort wohl auch seine Augen verdeckt?
Undertaker konnte wohl meine Gedanken lesen, denn er kicherte kurz, beugte sich etwas zu mir runter und schob sich betonend die Haare aus dem Gesicht.
,,Ja, du kannst dort meine Augen weiterhin betrachten."
Wieder kicherte er und ich sah leicht errötet zur Seite.
,,T-tu ich doch gar nicht..."
,,Doch, tust du. Du schaust ständig zu mir hoch. Wenn wir draußen sind willst du schnell wieder heim und zuhause reißt du mir fast schon meinen Hut weg und schiebst mein Pony zur Seite. Denkst du, ich merke das nicht?"
Wieder sah ich errötet weg. Undertaker sah kurz auf die Uhr, dann aus dem Fenster.
,,Na komm, wir müssen los. Die Kutsche wartet schon."
,,Was? Die Kutsche? Hast du etwa-"
,,Ja, ich habe dafür extra eine her bestellt, damit wir rechtzeitig ankommen."
,,Ich dachte, das wäre so teuer?"
,,Nun, auf Dauer vielleicht. Aber mal kann man es doch machen oder? Jetzt aber los."
Ich nickte, wir zogen uns unsere Mäntel an und gingen raus zur Kutsche. Wir stiegen ein und sie fuhr los. Die ganze Fahrt über saß ich unruhig auf meinem Platz, durchlöcherte Undertaker mit etlichen Fragen und sah alle paar Meter aus dem Fenster. Nach etwa einer Stunde kamen wir an. Undertaker sah kurz auf seine Taschenuhr. Viertel nach acht.
,,Sollten wir nicht um acht da sein?"
meinte ich.
,,Ach, das macht nichts. Ich komme immer etwas später."
Während wir auf das Anwesen zuliefen, staunte ich über dessen Größe. Wir gingen rein und zwei Bedienstete nahmen uns die Mäntel ab. Drinnen waren etliche Leute und ich bekam sofort ein unwohles Gefühl. Jemand kam direkt auf uns zu.
,,Ach, da bist du endlich, wie immer zu spät."
Der junge Mann sah nun zu mir, sprach aber weiter zu Undertaker gewandt.
,,Wen hast du denn da mitgebracht? Du und eine Begleitung?"
,,Das ist (d/N). (d/N), das ist Earl Vincent Phantomhive."
Das ist der Earl!? Oh je, was muss ich jetzt tun? Wie verhält man sich gegenüber adligen Personen!? Ich hab keine Ahnung!
,,E-es freut mich, Euch kennen zu lernen."
sagte ich schnell und verneigte mich leicht.
,,Nun mal nicht so schüchtern. Ist das heute dein erster Ball?"
,,Ähm, ja."
,,Na, dann hoffe ich, dass es dir hier gefallen wird."
,,Natürlich, bestimmt."
,,Dann amüsiert euch hier, wir können später noch ein wenig reden. Ihr entschuldigt mich."
Schnell verschwand er wieder in der Menge.
,,Ich würde mich gerne ein wenig nach bekannten Gesichtern umschauen, kommst du mit?"
,,Ja."
Wir liefen quer durch die Halle und blieben mal hier mal da kurz bei jemandem stehen. Schnell verschwand mein Interesse an den Bekannten von Undertaker und ich sah mich etwas um. Dies war jedoch ein Fehler, denn schnell hatte ich Undertaker in der Menge verloren. Ich stellte mich etwas abseits und durchsuchte die Menge. Irgendwann kam eine Dame auf mich zu und sprach mich an.
,,Guten Abend, junge Dame. Bist du etwa alleine hier?"
Ich sah zu ihr hoch und setzte sofort ein Lächeln auf.
,,Nein, ich bin die Begleitung von jemandem. Ich habe ihn nur gerade aus den Augen verloren..."
Auf einmal sah ich hinter ihr zwei kleine Jungen. Was mich verwirrte war, dass die beiden genau gleich aussahen. Die Frau folgte meinem Blick und lachte kurz.
,,Das sind meine zwei Söhne. Los, stellt euch mal vor."
Einer kam lächelnd hervor.
,,Guten Abend. Mein Name ist Ciel."
Ich beugte mich zu ihm herunter.
,,Freut mich, dich kennen zu lernen, Ciel. Und du bist?"
fragte ich zu dem anderen, der sich jedoch wieder hinter seiner Mutter versteckte. Diese lachte kurz.
,,Er ist sehr schüchtern. Aber-"
,,(d/N)! Da bist du also."
hörte ich auf einmal Undertaker's Stimme hinter mir. Er legte seine Hände auf meine Hüfte und ich sah erleichtert lächelnd zu ihm hoch. Dann sah er zu der anderen Dame.
,,Ach, habt ihr euch auch schon kennengelernt?"
,,Nein, noch nicht wirklich."
antwortete ich.
,,Also wirklich (d/N). Das ist Rachel Phantomhive, die Frau von Vincent."
,,Was!? Oh je, verzeiht, das wusste ich nicht. Es freut mich, euch kennen zu lernen, Miss Phantomhive."
,,Schon gut, du bist wohl zum ersten Mal auf einem Ball, oder?"
,,Ja... Ich habe keine Ahnung von korrektem Verhalten auf einem Ball, ich entschuldige mich nochmal vielmals."
,,Mach dir nichts draus, jeder ist mal auf seinem ersten Ball. Ich weiß noch als-"
Die Musik im Hintergrund verstummte und es schien, als ob sich alle anwesenden ein wenig ordneten. Undertaker drehte mich zu sich herum, verbeugte sich leicht und hielt mir seine Hand hin.
,,Dürfte ich um diesen Tanz bitten, Milady?"
Ich war zuerst etwas verwirrt, dann verstand ich. Langsam legte ich meine Hand in seine und er lief mit mir etwas weiter in die Menge. Er zog mich nah an sich, dann warteten alle auf die Musik. Diese setzte kurz darauf auch schon ein und alle begannen zu tanzen. Ich hatte anfangs ein wenig Probleme, mit Undertaker mitzuhalten, worauf er jedoch achtete, als er es bemerkte. Nach einer Weile hatte ich die Schritte wieder im Kopf und konnte den Tanz mit Undertaker genießen.
Der Abend läuft bis jetzt doch ganz gut. Und ich habe mir Sorgen gemacht. Niemand sieht mich abwertend an oder beschimpft mich. Ich kann den Abend ganz unbesorgt genießen.
,,Und? Genießt du den Abend?"
Ich sah zu ihm hoch und lächelte.
,,Ja, das tue ich. Ich bin froh, mit dir hier zu sein."
,,Das freut mich."
Die Musik endete irgendwann wieder und die Leute verteilten sich wieder in Gruppen.
,,Komm, lass uns wieder zu Vincent und seiner Familie gehen."
,,Okay."
Langsam liefen wir los.
,,Undertaker?"
,,Hm?"
,,War das der einzige Tanz?"
,,Nein, später wird bestimmt noch einmal einer sein. Warum fragst du? Tanzt du gerne mit mir?"
,,Ja, schon. Es hat Spaß gemacht."
,,Das ist schön zu hören."
Die zwei Söhne der Phantomhives rannten gerade an uns vorbei und verschwanden in einem der Gänge, als wir bei den Eltern ankamen. Bei ihnen saßen noch ein paar andere Leute. Undertaker deutete auf einen finster dreinblickenden Mann.
,,Das hier ist Dietrich. Lass dich nicht irritieren, er schaut immer so grimmig."
Er lachte kurz. Dann stellte er mir die anderen Leute vor. Wir setzten uns zu ihnen und redeten ein wenig. Sie fragten auch viel über mich, aber Undertaker übernahm die meisten Antworten. Irgendwann kamen ein paar Butler und servierten uns Getränke. Diese waren jedoch alkoholisch und häuften sich mit der Zeit. Dies merkte ich schnell daran, dass der Raum wirkte, als würde er schwanken. Die Geräusche um mich herum wurden dumpfer und die Leute besser gelaunt. Die meisten Gäste waren nach einer Weile schon gegangen oder in ihren Gästezimmern. Nur noch Undertaker, Vincent, Dietrich und ich saßen noch dort und redeten. Doch als ich gefühlt alle zwei Sekunden gähnen musste und fast am Einschlafen war, verabschiedete sich Undertaker von den adligen und ging mit mir nach draußen. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten und stolperte über jeden noch so kleinsten Stein. Zum Glück kam unsere Kutsche schnell und wir stiegen ein.(Undertaker's Sicht)
Hätte ich gewusst, dass sie keinen Alkohol verträgt, hätte ich mehr darauf geachtet. Da habe selbst ich mehr getrunken und merke kaum etwas davon.
Als wir zuhause ankamen, trug ich (d/N) hoch, was jedoch nicht so einfach war, da sie unruhig hin und her wankte und zappelte. Als ich sie endlich auf dem Bett ablegte, wurde sie plötzlich ganz ruhig und blieb einfach liegen.
,,Willst du dich nicht noch umziehen?"
fragte ich sie, doch sie murrte nur.
,,Du musst aber. So kannst du doch nicht schlafen."
,,Doch, kann ich."
,,Das Kleid stört doch bestimmt."
,,Mich nicht."
,,Aber mich."
,,Dann zieh du mich doch um, wenn es dich so sehr stört."
Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Sie muss wirklich betrunken sein.
,,Bist du dir da sicher?"
,,Jaaaha. Mir doch egal."
,,Okay, wenn du meinst. Aber wehe, du beschwerst dich morgen bei mir."
Sie murrte nur erneut, also sagte ich nichts weiter dazu. Da sie auf dem Bauch lag, konnte ich ihr Kleid einfach am Rücken öffnen. Ich hob sie etwas an, damit ich das Kleid wegziehen konnte. Ihr wurde wohl schnell kalt, denn sie verkroch sich sofort unter der Decke.
,,Willst du dir nicht noch etwas anziehen? Dann wird dir auch schneller warm."
Langsam kam sie wieder hervor und ich zog ihr schnell ein Nachthemd über. Danach verschwand sie sofort wieder unter der Decke.
Sie ist wirklich zu süß.
Sie steckte ihre Arme ein wenig unter der Decke hervor und streckte sie nach mir aus.
,,Komm zu mir ins Bett..."
murmelte sie. Ich lächelte und zog meinen Mantel und die Stiefel aus. Dann legte ich mich ebenfalls ins Bett. Sofort kuschelte sie sich an mich und legte ihre Arme um mich, was ich dann auch tat. Keine fünf Minuten später war sie schon eingeschlafen.
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Undertaker x (suicidal)reader
Fanfiction,,Du bringst nichts als Unheil über unsere Stadt!" ,,Du bist nichts wert!" ,,Geh dich doch einfach umbringen!" Solche Dinge werden mir jeden Tag gesagt. Warum? Weil ich nur schwarze Kleidung trage, viel Zeit auf dem Friedhof verbringe, eine schwieri...