Kapitel 16

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Mit einem dumpfen Laut landete Dracos Koffer auf dem warmen Holzfußboden und nur Sekunden später gab es ein leises Ploppen und Flimby verneigte sich mit schlackernden Ohren vor Draco.

„Endlich Master Draco ist zu Hause gekommen! Was kann Flimby für Master Draco tun?"

„Flimby." Draco nickte der Elfe zur Begrüßung zu. „Bring bitte meinen Koffer nach oben und sieh nach, dass in Scorpius' Zimmer alles in Ordnung ist. Ich werde ihn später vom Bahnhof abholen. Außerdem brauchen wir ausreichend Essen für morgen und die Feiertage und-" In diesem Moment wurde Draco von einem lauten Klopfen unterbrochen. Eine kleine graue Eule flatterte vor dem Fenster auf und ab und schlug mit ihrem Schnabel immer wieder ungeduldig gegen die Fensterscheibe.

„Ist ja schon gut." Kopfschüttelnd strich Draco sich eine lose Strähne aus dem Gesicht und setzte dazu an, das Fenster zu öffnen, Flimby jedoch war schneller.

„Flimby holt den Brief für Master Draco. Flimby weiß, wie solche impertinenten Wesen zu behandeln sind!"

Draco versteckte sein Lachen in einem Husten und nickte leicht atemlos, ehe er beobachtete, wie Flimby mit wenigen Schritten zum Fenster hinüber eilte, um die Eule hineinzulassen. Geschickt fing sie das Tier aus der Luft und nahm ihm den Brief ab, was ihr einen giftigen Blick aus großen gelben Augen eintrug.

„Soll Flimby dieses Wesen irgendwo einsperren, während Master Draco den Brief liest?"

„Nein Flimby, ist schon in Ordnung. Gib ihr einfach Wasser und einen Keks."

„Dieses freche Ding hat nicht-"

„Flimby. Die Eule hat dir nichts getan. Jetzt gib mir bitte den Brief und lass das arme Vieh los."

Mit einem Schnauben kam Flimby der Aufforderung nach und verschwand mit einem beleidigten Knall. Kopfschüttelnd öffnete Draco den Brief und überflog die wenigen Zeilen.

Draco,

Ich gehe heute Abend mit einem Haufen Kinder Weihnachtsbäume kaufen. Hast du Lust, mitzukommen? Scorpius ist natürlich auch eingeladen.

H.

Zuerst überrascht, dann unsicher biss Draco sich auf die Lippe. Wollte er wirklich mit Harry, seinen Kindern und noch mehr Kindern - vermutlich der Weasley-Nachwuchs - durch ein matschiges Feld voller Tannenbäume laufen? Es wäre mit Sicherheit kalt und nass und dreckig. Und Scorpius würde ihm nie vergeben, würde Draco ihm diese zeit mit Albus vorenthalten. Seufzend rieb Draco sich über die Augen und griff in seinen Mantel, um einen Füller daraus hervorzuziehen und eine schnelle Antwort auf die Rückseite zu schreiben, ehe er die Eule versorgte und dann wieder losschickte.

Mehrere Stunden später landeten Draco und Scorpius im Schatten eines lichten Wäldchens und augenblicklich begann Scorpius an seiner Seite aufgeregt auf und ab zu hüpfen.

„Sind sie schon da?"

„Ich kann sie zumindest nicht sehen."

„Dann mach die Augen auf, Dad. Sie müssen hier irgendwo sein!"

Lächelnd legte Draco eine Hand auf Scorpius Schulter, um ihn so zu beruhigen. „Wir sind nur pünktlich und Har- Potter, Harry ist nie pünktlich."

Scorpius hörte auf, unruhig von einem Fuß auf den anderen zu treten und sah mit einem Grinsen zu Draco auf. „Du kannst ihn ruhig Harry nennen, Dad. Ich weiß, dass ihr jetzt Freunde seid."

Ohne sein Zutun wanderten Dracos Augenbrauen nach oben, bis sie beinahe seinen Haaransatz berührten. „Wer hat dir das erzählt?"

„Snape."

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