Kapitel 31

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„Das sieht ja noch aus, als würdest du gar nicht hier wohnen!" Die Nase rümpfend verschränkte James die Arme vor der Brust und ließ seinen Blick durch das kahle Wohnzimmer gleiten.

„Ja, da hast du Recht", gab Harry zu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich dachte, es würde euch gefallen, wenn wir das Haus zusammen einrichten."

„Au ja!", rief Lily aus und hüpfte an Harrys Seite auf und ab. „Ich will ein Himmelbett! Wie eine Prinzessin!"

James hingegen zog erneut die Nase kraus. „Und was machen wir so lange?"

Es war der erste Tag der Osterferien, und da Ginny ihre neue Freiheit zum Reisen nutzen wollte, würden die Kinder den größten Teil ihrer freien Zeit bei Harry verbringen. Schon seit Wochen hatte er auf diesen Tag hin gefiebert und hatte es kaum abwarten können, dass das Haus sich endlich mit Leben füllte. „Ich dachte, wir könnten Matratzen in das Wohnzimmer legen und alle zusammen hier unten schlafen. So wie früher."

„Ich bin kein kleines Kind mehr", schnaubte James. „Ich teile mir das ganze Jahr über das Zimmer mit anderen. Ich will meine Ruhe!"

„Dann pack deine blöde Matratze halt in dein blödes Zimmer, du-"

„Lily", griff Harry ruhig aber bestimmt ein.

„Ist doch wahr!" Lily kniff die Augen zusammen und verschränkte nun ihrerseits die Arme vor der Brust. „Nicht jeder ist so cool wie du, James. Und nicht jeder von uns geht schon nach Hogwarts."

„Nur weil du ein Baby bist,-"

„Ich schlafe gerne mit dir hier unten", unterbrach Al seinen älteren Bruder und legte einen Arm um Lilys Schulter.

„Ich auch." Schüchtern trat Scorpius, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, auf Lilys andere Seite und legte ebenfalls einen Arm um sie, woraufhin sich ein Strahlen auf ihrem Gesicht ausbreitete und Harry sich nur im letzten Moment davon abhalten konnte, sie alle fest an sich zu drücken. Zum ersten Mal würden sie sechs ihre Zeit als Familie verbringen, und Harry konnte sich nichts Schöneres vorstellen. Er hatte sich die gesamten zwei Wochen freigenommen, um so viel Zeit wie möglich mit Draco und den Kindern verbringen zu können.

„Perfekt", lächelte Harry, ehe er vorschlug: „Was haltet ihr davon, wenn ihr schon mal nach oben geht und euch jeder ein Zimmer aussucht und morgen, wenn Draco zu Hause ist und wir alle ausgeruht sind, gehen wir einkaufen?"

Al und Scorpius sahen sich über Lilys Kopf hinweg an, ehe sie wie auf Kommando los sprinteten und lachend die Treppe hinauf stürmten, dicht gefolgt von einer schimpfenden Lily. James hingegen sah sich noch einige Male unentschlossen um, ehe er seinen Geschwistern langsam in das obere Stockwerk folgte, so dass Harry alleine im Wohnzimmer zurückblieb. Er atmete tief durch und ließ seinen Blick durch den Raum gleiten. Überall verteilt lagen Koffer, Umhänge, Schuhe und leere Eulenkäfige. Vertrautes Chaos voller Leben. Lächelnd schüttelte Harry den Kopf, hielt kurz im Flur inne, um der erhitzten Diskussion um die Zimmer zu lauschen, und ging dann weiter in die Küche, um das Abendessen für alle vorzubereiten. Draco hatte noch länger in der Schule bleiben müssen, um noch zu arbeiten, ehe auch er für die kommenden zwei Wochen in den Grimmauld Platz ziehen würde. Harry hatte zuerst gefürchtet, er würde in Hogwarts bleiben müssen, um die Kinder, die die Ferien über dort blieben, zu beaufsichtigen. Schnell aber hatte sich herausgestellt, dass heute noch viel weniger Kinder ihre Ferien in Hogwarts verbrachten als zu der Zeit, als Harry und Draco noch zur Schule gegangen waren. Die meisten von ihnen gingen bereits in die oberen Klassen und wollten die Zeit zum Lernen nutzen, während die jüngeren zu ihren Familien zurückkehrten, so dass Draco sich die Zeit unbesorgt freinehmen konnte.

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