Ich bin unglaublich aufgeregt. An Stillsitzen ist nicht zu denken; kaum habe ich mich auf die Couch gesetzt, stehe ich auf und laufe ungeduldig durch die Wohnung bis ich mich wieder hinsetze. Noch eine Stunde bis mein Freund Shawn von seiner Tour zurück kommt. Noch eine Stunde bis ich bei ihm bin, wir uns endlich umarmen können. Noch eine Stunde bis wir uns das erste Mal seit drei Monaten küssen können.
Die ganze Warterei bringt mich noch um. Alle drei Sekunden schaue ich auf mein Handy, in der Hoffnung, dass er mir geschrieben hat. Dass sie gelandet sind. Die Zeiger der Uhr scheinen sich kaum zu bewegen, als würde ich im Unterricht meiner alten Englischlehrerin sitzen, die uns stundenlang den neuesten politischen Klatsch erzählt.
Ein Geräusch lässt mich hochschrecken. Ein Schlüssel dreht sich im Schlüsselloch. Sofort bin ich hellwach. In Lichtgeschwindigkeit springe ich auf und versuche nicht zu schnell loszulaufen, um nicht gegen den Pfeiler, der weiß Gott warum mitten im Gang steht, zu rennen. Ich biege um die Ecke und da steht er. Ein Lächeln bildet sich auf meinem Gesicht. Ich überbrücke die letzten zwei Meter, die uns trennen und falle ihm in die Arme.
Doch anstatt dass er seine Arme um mich legt und mich näher zu sich zieht, schiebt er mich energisch weg. Ungläubig und verwirrt schaue ich in Shawn's Gesicht. Er sieht mich sauer und irgendwie auch verletzt an. Was ist passiert? "How could you?" Seine Stimme ist fast ein Flüstern. "Why?", fährt er nun lauter und energischer fort. Ein Fragezeichen bildet sich in meinem Gehirn. "How could I what?", frage ich vorsichtig und will näher kommen. Aber auch diesmal schiebt er mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck von sich weg.
Ich verstehe gar nichts mehr und sehe ihn fragend an. "So you're going to pretend to be the innocent girl, huh?" Er hat mich noch nie vorher angeschrien und seine aufgebrachte Stimme lässt mich vor Schreck zusammenzucken. "I don't know, what you mean. Please tell me..." - "No. YOU should tell ME", unterbricht er mich, "You exploited it that I was on Tour", fährt er bitter fort. Was soll ich getan haben? Unfähig gerade stehen zu können lehne ich mich gegen die Wand und versuche, einen klaren Gedanken zu fassen. Ich probiere ihn mit meinen Worten nicht noch mehr in Wut zu versetzten und sage mit leicht zitternder Stimme: "I swear I didn't do anything." Er schaut mich emotionslos an.
Was ist hier nur aus dem Ruder gelaufen? Ich überlege, ihm von den selbstgebackenen Muffins in der Küche zu erzählen, verwerfe den Gedanken aber schnell. Er sieht nicht so aus, als würde er sich darüber freuen. Er unterbricht meine Gedanken indem er mir sein Handy vors Gesicht hält. "And what is this?" Es dauert kurz, bis ich erkennen kann, was auf dem Foto zu sehen ist: Ein braunhaariges Mädchen ist mit dem Rücken zum Fotografen gewandt und küsst einen blonden Jungen. Ich verstehe nicht. Er verwirrt mich.
"Sorry but I don't understand", ich traue mich fast nicht, diese Worte zu sagen.
"Wasn't I enough for you? Did I treat you badly? Or why did you have to cheat on me? You were everything for me. You were my little princess. I loved you. I really did", seine Stimme wechselt von wütend zu verzweifelt. Hat er nicht bemerkt, dass ich nicht dieses Mädchen bin? Ich starte einen Erklärungsversuch: "Shawn, I didn't cheat on you. I couldn't. I love you too, too much to do such a thing. Look closer. This girl isn't me. She's a stranger. Please believe me."
Von ihm kommt keine Reaktion. Er starrt weiterhin die Wand hinter mir an. "Didn't you like the time we spent together?", fragt er nach einer unendlich langen Stille und so gefühlskalt, dass ich die Luft anhalte. Hat er mir überhaupt zugehört? Resigniert lasse ich mich an der Wand zu Boden gleiten. "Admitt it. You felt so lonely and so you looked for someone new." Seine Worte bohren sich wie Messer in meinen Bauch. Mein verzweifelt klingendes "No" ist nicht mehr als ein Flüstern.
Es ist, als hätte er uns aufgegeben. Er kämpft nicht einmal mehr, hört mir überhaupt nicht mehr zu. "I've always been honest with you. Is it too much to ask to tell me the truth? I'm done (Y/N)", Shawn wird zum Ende immer leiser. "It's over." Kurz darauf fällt die Tür ins Schloss. Das Echo hallt durch den Flur, ein Geräusch, dass mir lauter als sonst erscheint.
Er ist weg. Ich rolle mich weinend zu einer Kugel zusammen. Eineinhalb Jahre. Einfach weggeworfen.
Hier mal ein sad imagine. Über Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. By the way... 34 reads. Das ist echt krass. Ich dachte, dass ich nie über 8 oder 9 komme. Danke, dass ihr das hier wirklich lest. Wie findet ihr eigentlich, dass ich die Dialoge auf Englisch schreibe?

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Shawn Mendes Imagines
FanfictionIch denke, der Titel sagt alles... *Dialoge auf Englisch*