Kapitel 31

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Hey,

da sich sehr viele wegen des Cliffhangers aufgeregt haben, gebe ich euch heute ein kleines Überraschungskapitel mit (ein wenig) Romantik. Da ich jetzt gerade Ferien habe, hatte ich die Zeit dafür, ein Kapitel zusätzlich zu schreiben. Ich hoffe, es gefällt euch und dass es ein wenig entschädigt, dass ich so einen miesen Cut im letzten Kapitel gemacht habe. :)

LG
Shayela

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„Hmm", machte Ellis nachdenklich und ich sah wieder auf.

„Ein eindeutiges Ergebnis gibt es nicht. Alles außer die straflose Variante, die gar nicht gewählt wurde, wurde zu gleichen Anteilen gewählt. Vorerst wird Mr Snape in Gewahrsam genommen, bis der Rat eine einstimmige Wahl getroffen hat", wurde die Verhandlung vertagt und schneller als mir lieb war, wurde Severus weggebracht.

„Kingsley", rief ich über das Stimmengewirr. Er winkte mich zu sich heran, auch wenn sein Gesicht ein wenig angespannt war.

„Können sie es wenigstens bewerkstelligen, dass ich Severus sprechen kann?", fragte ich flehentlich. Ich wollte ihn sehen und mich vergewissern, dass er nicht wieder wie ein Tier eingesperrt wurde.

„In Ordnung. Folge mir schnell", sagte er resignierend, da er erkannte, wie wichtig es mir war, nun bei Severus zu sein und dass mich nichts davon abhalten konnte, ihn jetzt zu sehen.

Ich lief ihm hinterher. Er führte mich durch mehrere Gänge des Ministeriums, von denen ich noch nicht einmal wusste, dass sie existierten. Wir befanden uns irgendwo ganz tief unter der Erde. Auf einem Schild konnte ich "Zellen" lesen. Hier wurden anscheinend die Häftlinge aufbewahrt, die in einer laufenden Verhandlung waren.

Ein Wärter hielt uns auf und fragte, wohin wir wollen. Nach einigen Minuten schien Kingsley ein Abkommen mit dem Wärter gemacht zu haben, da dieser mich weiter durch die unterirdischen Gänge führte, während Kingsley wieder zurück ging, damit es nicht auffiel, dass er ebenfalls verschwunden war.

„Fünfzehn Minuten. Keine Sekunde länger", sagte der Wärter kalt und riss eine Tür auf.

Auf dem Boden saß zusammen gesunken Severus. Bevor ich jedoch auf ihn zugehen konnte, wurde ich am Arm zurück gehalten. „Zauberstab", forderte der Wärter und ich nickte zum Zeichen, dass ich kooperieren würde.

Als ich meinen Zauberstab abgegeben hatte, trat ich ein und die Tür verschloss sich hinter mir.

„Severus?", fragte ich vorsichtig und kniete mich vor ihm hin.

Als er aufsah, wirkte er zwar immer noch schwach, aber seine Augen strahlten ein wenig.

„Du solltest nicht hier sein. Dies ist kein Ort für dich.", sprach er mit Sorge um mich in der Stimme.

Ich schüttelte energisch den Kopf.

„Da, wo du bist, bin ich immer richtig. Ich brauche dich so sehr. Ich liebe dich." Ich neigte mich zu ihm und küsste sanft seine rauen Lippen. Mir war egal, dass er nicht sauber war, nicht wie gewohntroch und sein Aussehen grauenvoll war. Einzig Dass er lebte und ich nun bei ihm war, zählte.

„Ich dich auch." Er berührte meine Wange und zog mich näher an sich, dabei kippte er nach hinten und ich kam auf ihm zum Liegen, doch es störte uns beide nicht.

Ich lauschte seinem Herzschlag und fühlte immer wieder, wie seine Brust sich auf und ab bewegte. Er war real. Es tat so gut, endlich in seinen Armen zu liegen. Endlich.

„Ich danke dir für Obsidian", sagte ich. Ich wusste selber nicht, wie ich nun darauf kam.

„Obsidian?", fragte Severus sichtlich verwirrt.

„Der Kater", lachte ich und auch er wirkte ein wenig gelöster.

„Interessante Namenswahl. Wie kamst du auf diesen?"

Ich hob meinen Kopf und sah in seine schwarzen Augen. „Wegen deinen tiefschwarzen Augen, die mich an zwei Obsidiane erinnern und seinem Fell so ähnlich sehen", raunte ich und küsste ihn auf die Lippen. Ich genoss das Gefühl, dass sich in mir ausbreitete. Dieses Gefühl von Liebe und Geborgenheit. Ich fühlte keine Angst oder Scham mehr, als ich ihm so nahe kam. Ich verdrängte dies schlichtweg.

„Es tut mir so leid, dass du da durch musst. Aber ich habe es verdient hier zu sein. Ich habe all das, was mir vorgeworfen wird, auch getan. Wenn ich nach Askaban zurück muss, wird es so sein und ich werde mich auch nicht wehren. Aber das alles ändert nichts daran, wie viel du mir bedeutest."

Seine Arme schlossen sich noch enger um mich, so als wolle er mich nie wieder loslassen. Und ich wollte das auch nicht.

„Ich will mit dir kommen", sagte ich aus einem Impuls heraus. „Ich will dich nicht deinem Schicksal alleine überlassen."

Eine Hand löste sich von mir und strich durch meine Haare. „Nein. Du bist nicht für Askaban geschaffen. Sollte dies mein Schicksal sein, werde ich es annehmen. Du wirst deine Ausbildung zu Ende bringen. Du wirst dein Leben weiterleben und sollte ich dann irgendwann freigelassen werden und du willst mich dann immer noch, dann werden wir zusammen sein."

Seine Stimme nahm wieder diese Autorität an, so wie früher, als er immer mit seinen Schülern geredet hat.

„Ich weiß zu schätzen, dass du mich nicht alleine lassen willst, egal was auch mit mir passiert, aber mir liegt dein Wohl am Herzen. Du bist besser dran, wenn du mich für diesen Moment das alleine durchstehen lässt."

Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. „Aber...", begann ich, doch er erstickte meine Worte mit einem bedeutungsschweren Kuss. Es schmeckte so sehr nach Abschied. Einem Abschied für immer.

„Versprich mir bitte eins, egal was auch bei dieser Verhandlung herauskommen wird, du wirst die Ausbildung nicht abbrechen. Du wirst dein Leben weiterleben. Versinke nicht wieder in die Dunkelheit, wie nach deiner Entführung. Schotte dich nicht ab von deinen Freunden. In Gedanken bin ich immer bei dir."

Ich nickte nur.

„Sag es, Hermine. Sag, dass du es mir versprichst.", forderte er.

„Ich verspreche es", wisperte ich.

Als ich erneut meine Lippen auf die Seinen Legen wollte, wurde die Tür aufgerissen.

„Die Zeit ist um", sagte der Wärter kalt und zog mich von Severus fort.

Ich begehrte auf. Wollte wieder zu ihm zurück laufen, doch der eiserne Griff des Wärters hielt mich davon ab.

„Ich liebe dich, Severus", schrie ich, ehe die Tür vor meiner Nase zuschlug.

Ich hörte noch sein, durch die verschlossene Tür, gedämpft kommendes „Ich liebe dich auch", ehe ich von dem Wärter fortgebracht wurde.

Es fühlte sich so endgültig an. Severus schien sein Schicksal als Geächteter akzeptiert zu haben. Es wirkte so, als habe er aufgegeben. Aber ich konnte nicht aufgeben. Ich würde nie aufgeben. Für ihn würde ich alles tun. Auch dieses dämliche Versprechen einlösen, welches er mir abgerungen hatte, auch wenn ich nichts lieber wollte, als bei ihm zu sein.

A Changing Kiss 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt