Kapitel 35

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Ich saß mit Harry auf Severus Sofa und wir besprachen die Details, wann und wie wir ins Ministerium eindringen und die Informationen beschaffen konnten

„An was hattest du gedacht?", fragte Harry, der nicht so ganz wusste, ob ich schon einen Plan hatte.

„Hmm...", machte ich darauf hin. „Was hältst du davon, wenn wir heute Abend, wenn es etwas leerer ist, mit Hilfe deines Tarnumganges in Kingsleys Büro gehen und uns dann mal ein wenig um zu schauen?", schlug ich vor.

„Das klingt nach einer guten Idee", erwiderte Harry. Damit war dies eine beschlossene Sache.

Ich traf mich mit Harry am Abend vor dem Besuchereingang vom Ministerium. Unter seinem Arm hielt er den Tarnumhang seines Vaters.

„Bist du bereit?", fragte Harry, als er mich erblickte. ich antwortete ihm darauf nur mit einem Nicken, da ich nicht wollte, dass er merkte, wie nervös ich war.

Er reichte mir seine Hand und als ich sie ergriff, zog er mich an sich und warf den Tarnumhang über uns.

Als wir in der Lobby des Ministeriums standen, war es recht leer, da die meisten jetzt schon Feierabend hatten. Ein Glück. So würde es leichter sein, für uns die Informationen aus Kingsleys Büro zu beschaffen.

Als wir ungesehen in seinem Büro standen, zog Harry den Tarnumhang herunter und wies mich an, in einem der Schränke nach Hinweisen zu suchen, während er sich dem Schreibtisch widmen würde.

Ich hatte gerade den Schrank geöffnet, als wir Stimmen direkt vor der Tür hörten. Harry fuchtelte wild mit seinen Armen und ich verstand. Schnell und leise ging ich zu ihm und er zog mich unter den Schreibtisch. Bevor sich die Tür öffnete, warf Harry den Tarnumhang über uns. Und dass keine Sekunde zu früh.

Anhand der Stimmen, konnte ich ausmachen, dass Kingsley und Minerva das Büro betraten.

„Ich weiß, dass Severus nur ihr Bestes will, aber ist es wirklich richtig, sie hier zurückzulassen?", kam es von Minerva.

„Ich weiß es nicht. Du kennst Severus am besten. Er wird nicht mit sich reden lassen. ganz besonders, wenn er Miss Granger damit beschützen kann", antwortete Kingsley.

Ich hielt den Atem an. Wer steckte noch alles mit Severus unter einer Decke?

„Wie soll ich Hermine davon überzeugen, nicht nach ihm zu suchen? Sie kann genauso stur, wie Severus sein, wenn Sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat."

„Solange du ihr nicht sagst, wo er sich aufhält, wird sie ihn auch nicht finden", sagte er energisch.

„Da ich nicht einmal weiß, wo er sich aufhält, könnte ich es ihr auch gar nicht verraten. Er hat mir lediglich gesagt, dass er sich in Amerika aufhalten wird. und er würde erst wieder zurückkehren, wenn Hermine nicht mehr in Gefahr ist."

Bei Minervas Worten, horchte ich auf. Amerika. Das war schon mal ein guter Anfang. Damit könnte man sicherlich einiges anfangen. Hoffentlich.

„Dann ist es ja gut. Aber jetzt zu etwas anderem. Ich habe noch einen Umschlag für dich. Da sind die Informationen drin, die du für das nächste Ordenstreffen benötigst", meinte Kingsley und wir konnten hören, wie auf den Schreibtisch zukam.

Harry und ich hielten den Atem an, da Kingsley direkt vor uns stand. Einzig Harrys Tarnumhang hielt uns verborgen. Nur dämpfte dieser leider nicht die Geräusche.

Er griff direkt unter den Tisch, wobei Harry ein wenig seinen Kopf zurückziehen musste, und drückte einen unauffälligen Knopf, der eine kleine Schublade zum Vorschein brachte.

Ich atmete erleichtert aus, als Minerva und Kingsley das Büro verließen. Im schweigenden Einverständnis, nachdem Harry und ich uns in die Augen gesehen hatten, standen wir auf und verließen das Ministerium, dank Harrys Tarnumhang, ungesehen.

Wir kehrten zu Severus Haus zurück. Seufzend ließ ich mich auf die Couch sinken, während Harry sich durch seine Haare fuhr und diese somit noch mehr durcheinander brachte.

„Was glaubst du, wo er in Amerika ist?", fragte Harry. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Könnte es sein, dass er sich Großstädten wie New York, LA, Las Vegas oder ähnlichen Städten aufhält?"

Ich schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht. Das ist sehr unwahrscheinlich, da dies zu offensichtlich ist", erwiderte ich.

Ich überlegte. War es möglich, dass er sich in Sunshine Village in Kanada aufhielt? Immerhin hatte er mir damals, als er mich dorthin gebracht hatte, erzählt, dass er als Todesser dorthin ist, um etwas Abstand von dem Grauen unter Voldemort zu bekommen.

Ich erzählte Harry von dem Ort und was ihn damit verband.

„Möglich wäre es. Wir sollten es auf jeden Fall untersuchen. Aber es könnte auch eine Sackgasse sein." Harry wirkte ernst, da er mir scheinbar nicht irgendwelche Hoffnungen machen wollte.

„Das Risiko müssen wir eingehen. Wann sollen wir los?", sagte ich und war voller Tatendrang. Ich wollte Severus finden. Um jeden Preis. Wenn er glaubte, dass ich durch seine Anwesenheit gefährdet war, dann war er auch in Gefahr. Und das konnte und wollte ich nicht zulassen. Ich würde ihn solange suchen, bis ich ihn fand und dafür würde ich auch jeder noch so kleinen Spur nachgehen.

„Von mir aus, können wir direkt los."

Ich nickte. Dann würden wir gleich aufbrechen. Aber vorerst wollte ich eine Notiz hinterlassen, sollte man sich fragen, wo Harry und ich abgeblieben waren.

Ich reichte Harry wortlos meinen Arm, damit ich ihn per Seit-an-Seit Apparation mitnehmen konnte.

Ich dachte an den wundervollen Ort, an den Severus mich letztes Jahr gebracht hatte und als ich wieder frei atmen konnte, wusste ich, noch bevor ich mich umsah, dass wir in der Nähe des Restaurants waren, in dem Severus und ich gesessen hatten.

Alles war noch genauso friedlich und unberührt wie vor einem Jahr. Es war merkwürdig, nun Harry an meiner Seite zu haben, da es irgendwie etwas Privates zwischen Severus und mir war.

„Und nun?", fragte Harry in die Stille, die sich über uns gelegt hatte.

„Nun werden wir mal rumfragen, ob sie Severus gesehen haben. Alternativ können wir auch nach dem Auror fragen, der bei ihm sein muss."

Viel mehr blieb uns gar nicht übrig. Immerhin hatten wir kaum Anhaltspunkt. Und das was wir hatten, war so wenig, dass wir aufs gerate Wohl einfach loslegen mussten.

A Changing Kiss 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt