Kapitel 32

853 61 20
                                    

Zurück in Hogwarts war es so, als hätte es nie eine Verhandlung gegeben. Alles schien seine normalen Bahnen zu gehen. Minerva ließ weder den Unterricht ausfallen, noch befreite sie mich von meinen Aufgaben. Aber da ich Severus versprochen hatte, dass ich meine Ausbildung weiter verfolgen würde, machte ich weiter, auch wenn ich immer wieder im Gedanken bei Severus war.

Ich erhielt ein paar Tage nach dem Ganzen im Ministerium einen Brief von Kingsley, der Minerva und mich davon in Kenntnis setzte, dass die Verhandlung am Freitag Vormittag, also in genau zwei Tagen, zu einem Ende gebracht werden sollte.

Ich war nervös und mehr als einmal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, während ich eigentlich Minerva assistieren sollte. Diese konnte zwar verstehen, dass ich mir Sorgen um Severus machte, aber sie verhielt sich ganz wie die strenge Lehrerin, die ich aus meiner Schulzeit kannte. Ihr war es wichtig, dass ich diese Ausbildung zu Ende brachte. Und deswegen ermahnte sie mich, dass ich, wenn ich diesen Posten später von ihr übernehmen wollte, dass ich dann weiter lernen müsste und mich nicht ablenken lassen durfte. Nur war das leichter gesagt, als getan. Immerhin wurde über Severus und auch mein zukünftiges Leben entschieden. Da fiel es mir nicht gerade leicht, an andere Dinge zu denken.

Donnerstag Abend rief Minerva mich zu sich ins Schulleiterbüro. Als sie mich mit ernster Miene ansah, fegte das kurzzeitig alle Gedanken aus meinem Kopf. Zurück blieb nur eine Frage. Was war geschehen?

„Setz dich bitte", forderte mich Minerva auf. Ich kam dem nach und ließ mich ihr gegenüber vor dem großen Schreibtisch nieder.

„Ich möchte heute mit dir ein Experiment starten. Dafür muss ich nur wissen, ob du dich voll konzentrieren kannst?"

Ich nickte zögerlich.

„Es ist äußerst wichtig, dass du dich nicht ablenken lässt. Solltest du dich ablenken lassen, wird es schief gehen und die Folgen sollten dir bekannt sein, wenn du dich mit dem Animagi-Zauber vertraut gemacht hast."

Nun verstand ich auch, worum es ging. Aber wieso wollte sie ausgerechnet, dass ich heute diesen Zauber erlernte? Sie musste doch wissen, dass ich aktuell zu nervös war, um diesen Zauber einwandfrei hinzubekommen.

„Deine magischen Leistungen sind gut genug, dass du diesen Zauber hinbekommst. Und er kann recht nützlich sein, wenn man den richtigen Animagus ausgewählt hat. Weißt du denn schon, welcher der richtige wäre für dich?"

Tatsächlich war dies eines der Dinge, über die ich mir schon im Vorfeld Gedanken gemacht hatte. Immerhin stand in dem Buch, welches ich von Minerva bekommen hatte, dass die Animgus-Form für immer so bleibt, wenn man einmal sich in dieses Tier verwandelt hat.

Deswegen bestätigte ich dies mit einem Nicken.

„Wieso muss dies ausgerechnet heute sein?", fragte ich sie.

„Es könnte für den Fall der Fälle nützlich sein. Deswegen kann man nie früh genug damit beginnen", sagte sie in Rätseln und ich runzelte nur die Stirn.

„Ich möchte, dass du nun deine Augen schließt. Fokussiere dich auf das Tier, was du dir ausgesucht hast. Die erste Verwandlung ist schwieriger, also wenn es nicht funktioniert, versuche es noch einmal", riet sie mir und ich nickte.

Ein- und ausatmend stellte ich mir mit geschlossenen Augen einen Geparden vor, die immerhin als das schnellste Landtier der Welt galten. Also was war sinnvoller, als eine gefährliche Raubkatze, die dazu noch schnell war und elegant aussah?

Ich murmelte den Spruch vor mich hin und wiederholte diesen immer wieder. Ich fühlte, wie es komisch in meinen Beinen zog. Doch nichts geschah.

„Erinnere dich an das, was im Buch stand", hörte ich Minervas Stimme von weit weg zu mir durchdringen.

A Changing Kiss 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt