Kapitel 33

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Hey,

tut mir wirklich Leid, dass ich letzte Woche einfach nicht zum Updaten gekommen bin. Wer meinen Twitter-Account verfolgt, der hatte das ja schon mitbekommen. Aber grob zusammengefasst, lag es an meiner Schule, dass ich kaum Zeit hatte zum Schreiben.

Auch muss ich einen Fehler im letzten Kapitel anmerken. Ich hatte das nicht so im Kopf und habe deswegen geschrieben, dass der Zauberer/die Hexe sich seine Animagus-Form selbst aussuchen dürfte, aber nachdem ich darauf hingewiesen wurde, dass es sich ähnlich wie beim Patronus dem Charakter anpasst, wollte ich das nochmal aufklären. Leider lässt sich das nun nicht mehr beheben und es muss so hingenommen werden.

LG
Shayela

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Viel Schlaf bekam ich in dieser Nacht nicht. Auch das Schnurren von Obsidian schaffte es nicht, mich zu beruhigen. Im Gegenteil. Es hielt mich wach.

Als ich dann aufstand, um mich zu Duschen, fühlte ich eine bleierne Müdigkeit. So fühlte ich mich immer, wenn ich die ganze Nacht durchgelernt und nicht einen Moment geschlafen hatte. Nur das es jetzt ein ganz anderer Grund war, der mich vom Schlafen abgehalten hatte. Die Angst und die Ungewissheit, was heute bei der Verhandlung rauskommen würde.

Wie in Trance ging ich in Minervas Büro und flohte mit ihr zusammen ins Ministerium. Ich nahm alles nur nebenbei war. Meine Freunde. Severus. Die Zaubergamot-Mitglieder. Ellis.

Ich sah in die Runde, konnte aber nicht erkennen, wie es ausfallen würde. Alle hatten ein neutrales Gesicht. War das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?

„Wie bereits vor ein paar Tagen angekündigt, wird heute die Entscheidung über Severus Snape's Leben verkündet."

Bei ihren Worten sah ich zu Ellis.

„Nun steht die Entscheidung fest, die mit knapper Mehrheit entschieden wurde. Severus Snape wird mit folgenden Strafen auf Bewährung entlassen."

Ellis wirkte nicht ganz so glücklich über die Entscheidung, aber das war mir egal. Ich sah zu Severus und lächelte ihm zu. Ihm war die Erleichterung deutlich anzusehen. Er wollte weder nach Askaban noch hingerichtet werden, doch ich kannte ihn gut genug, sodass ich wusste, er hätte sich auch hinrichten lassen, wenn es der Wille des Zaubergamots gewesen wäre.

„Die Strafen lauten wie folgt", lenkte Ellis die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ihnen wird der Titel des letzten Erben der Prince Familie aberkannt, weshalb sie unverzüglich alle Erb- und Grundstücke der Prince'schen Blutlinie an das Ministerium übergeben. Ebenfalls dürfen sie nie mehr einen Lehrerberuf ausüben. Darüber hinaus ist ihnen der Zutritt in das Schloss Hogwarts untersagt. Das Ministerium erfährt ebenfalls immer ihren aktuellen Aufenthaltsort und sie werden strengstens von Auroren bewacht. Ausgenommen sind in diesem Fall Mr. Potter und Mr. Weasley. Auch dürfen sie Großbritannien nur in Begleitung eines Auroren verlassen. Auch hier sind Mr. Potter und Mr. Weasley ausgenommen. Die Unsäglichen haben ihre Ehe zu Miss Granger mit einem speziellen, kürzlich entwickelten Verfahren annulliert, das darüber hinaus auch eine weitere Hochzeit unterbindet. Sollten sie wegen irgendetwas auffallen, werden sie umgehend nach Askaban in die Hände der Dementoren übergeben."

Die Fesseln lösten sich mit lautem Klirren und Severus rieb sich die Handgelenke. Wie fest hatten die die Fesseln bitte gemacht?

Ehe ich zu ihm kommen konnte, wurde er schon fortgebracht und ich musste ihm hinter her sehen, ohne ein Wort mit ihm zu wechseln. Wo wurde er hingebracht? Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung. Aber der einzige Ort, den er noch hatte, um sich zurückzuziehen, war das Haus seines Vaters, in dem er aufgewachsen war.

Also ging ich, ohne auf meine Freunde zu achten, die die ganze Zeit mit mir sprechen wollten, raus in die Empfangshalle und apparierte direkt vor das Haus. Doch als ich anklopfte, wurde mir nicht geöffnet. Er musste wohl noch im Ministerium sein.

Ich setzte mich auf die Stufe vor der Tür und dachte nach. Die Strafen waren hart. Allein schon die Tatsache, dass er nicht mehr mit mir verheiratet war und es auch nie wieder sein würde, stieß mir sauer auf. Aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich sollte froh sein, dass er nicht nach Askaban musste oder man ihn hinrichtete, aber dennoch. Es fühlte sich alles so falsch an. So als wäre es gar kein Sieg gewesen.

Lautes Gelächter lies mich Aufsehen. Mehrere Jugendliche liefen grölend über einen angrenzenden, alten Spielplatz. Ich stand schnell auf und ging um Severus Haus herum, damit ich nicht mit ihnen konfrontiert wurde, doch als ich die Rufe vernahm, wusste ich, dass sie mich gesehen hatten.

Sie liefen mir hinterher. Die Jungs laut rufend und die Mädchen lachend. Bevor sie mir näher kommen konnten, trat Severus heran und im Hintergrund konnte ich einen jungen Auroren, der mitte zwanzig wirkte, ausmachen.

„Verzieht euch. Lasst meine Frau in Ruhe ihr Plagegeister", sagte Severus und legte eine Hand auf meine Schulter.

Ich seufzte erleichtert, als die Jugendlichen leicht verängstigt zurückwichen. Kein Wunder. Severus war schon so eine enorme Persönlichkeit und nun sah er auch noch so aus. Das schrie doch schon förmlich nach einem brutalen Ex-Häftling.

Ich trat mit Severus in das schäbige, alte Haus. Der Auror folgte uns und ließ Severus keine Sekunde aus den Augen.

„Würde es dir etwas ausmachen, einige Roben und weitere wichtige Dinge aus meinen Räumen in Hogwarts zu holen? Ich würde mich gerne in der Zeit frisch machen."

Ich nickte nur. Zu sprachlos, um etwas anderes zu erwidern. Ich war etwas enttäuscht, dass er mich ohne wirkliche Begrüßung sofort wieder abwimmelte. Aber ich schob es einfach darauf, dass er sich in seinem Zustand unwohl zu fühlen schien.

Er drehte sich um und hielt direkt auf das Badezimmer zu. Das war für mich das Zeichen, ebenfalls zu gehen. Es schien, als wolle er jetzt ein wenig Zeit für sich im Bad haben.

Ich apparierte daraufhin nach Hogwarts und lief bis zu seinen Räumen. Ich kam dabei an einigen Schülern vorbei, die mich verwirrt musterten. In seinen Räumen packte ich Severus Kleidung und Hygieneartikel in einen Koffer und in einen Rucksack, auf den ich den Bodenlos-Zauber anwandte, der auch schon auf meiner Perlenhandtasche lag, legte ich seine Bücher. Seine Zaubertrankutensilien verstaute ich in einem riesigen Koffer, den ich in der hintersten Ecke seines Labors fand. Ich verkleinerte alles und legte es in meine Perlenhandtasche, die ich in Severus Kleiderschrank liegen hatte.

Damit ausgerüstet, machte ich mich wieder auf den Weg zu Severus, der nun frisch geduscht und noch mit nassen Haaren auf dem Sofa saß.

Schweigend breitete ich alles vor ihm aus und er nickte dankbar in meine Richtung.

„Ich werde morgen wohl mal hier ein wenig aufräumen", seufzte er und sah sich dabei um. Und da konnte ich ihm nur zustimmen. Es war wirklich nicht sehr wohnlich hier und wenn er hier leben wollte, musste sicherlich noch einiges getan werden.

Ich setzte mich neben ihm und legte mein Kopf an seine Schulter. So als könne er seine wiedergewonnene Freiheit noch nicht ganz glauben, nahm er mich nur sehr zögerlich in den Arm.

Doch dann vergrub er seine Nase in meine Haare und nuschelte: „Ich hatte schon befürchtet, dass ich dich nie mehr so halten dürfte."

Ich setzte mich auf Severus Schoss und küsste ihn sanft. Dann barg ich meinen Kopf an seiner Halsbeuge und schloss erschöpft die Augen.

„Schlaf. Wenn du aufwachst, bin ich noch da", beruhigte er mich und spielte auf meinen Geburtstag an, an dem er morgens vor mir aufgestanden und ich alleine aufgewacht war.

Und seit seiner Verhaftung schlief ich nun endlich ein, ohne die Angst im Nacken zu spüren.

A Changing Kiss 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt