10. Hände aus Feuer

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Nuris Sicht

Wie ein Irrer kam er in unser Haus geeilt und rannte die Treppe zum Schlafzimmer hoch.
Ich hatte eigentlich gerade angefangen Mittagessen zu kochen, aber das war definitiv interessanter.
Auf leisen Solen folgte ich Hoseok nach oben.
Er saß vor seiner kleinen Kommode und hielt etwas in der Hand.
Ich trat näher um es zu erkennen.
Das war ja...als ob!
Das Tonstück.
Er hatte es behalten?
Das wusste ich gar nicht.
"Du hast sie immer noch!", flüsterte ich leise und mit zitternder Stimme.
Er schreckte hoch und drehte sich um.
Er starrte mich an und war völlig perplex, dass ich geredet hatte.
"N- Natürlich hab ich sie noch! Ich meine, es war einer der einzigen netten Momente die wir je hatten.
Ich erinnere mich gerne an den Tag zurück."
Zum Ende hin wurde er immer leiser und schaute verlegen zu Boden.
"Wow!", hauchte ich.
Wir sahen uns schweigend an.
Die Luft wurde stickiger und die Zeit schien stehengeblieben zu sein.
Das war mein Zeichen wieder zu gehen und weiter zu kochen.
Ich wollte mal wieder was zu Mittag essen.
Ich schlich, genauso leise wie ich gekommen war, wieder die Treppe nach Unten in die Küche.
Das er sich überhaupt noch an den Tag erinnern konnte verwunderte mich.
Aber er hatte recht.
Es WAR einer der wenigen schönen Momente unserer Vergangenheit.
Sonst war sie von einem dicken, negativen roten Faden geprägt.
Ich schwiff mit meinen Gedanken wieder ab, während der Nudelauflauf den ich gemacht hatte im Ofen vor sich hingarte.

Ich wachte wieder auf.
Ich fand mich in einem eklig stinkendem Raum wieder.
Meine Hände waren an ein altes, rostiges Eisenbett gefesselt.
Ich versuchte zu schreien, aber ich mir war der Mund zugeklebt worden.
"Schrei nicht, und ich nehme es ab.", hörte ich eine bekannte schmierige Stimme sagen.
Ich schüttelte den Kopf.
Ich schwitzte und Haarsträhnen hingen in meinem Gesicht.
Ich wusste genau was passierte.
Und das war das, was mir Panik machte.
"Du hast so einen schöne Stimme meine Kleine!", schmeichelte der Fremde, während er mir das Klebeband vom Mund zog.
Er grinste und ich bemerkte, dass ihm, auf der rechten Seite, ein Schneidezahn fehlte.
Ich zitterte.
Er war so eklig und ich wollte schreien.
Ich setze an, doch er drückte mir seine Hand auf den Mund.
"Ah! Ah! Ah! Böse Taten werden bestraft meine Kleine! Ich verspreche dir, es dauert nicht lange und wenn du dich nicht wehrst, tut es auch bestimmt nicht so weh!", tadelte er mich schemisch.
Dann fing er an sich zu entkleiden und ich musste würgen.
Dann flüsterte ich mit zitternder Stimme: "Warum? Warum tun sie sowas?"
Ich war hilflos in der Situation gefangen.
"Weil es mich geil macht Kinder zu vögeln!"
Ich würgte erneut, als er komplett nackt vor mir stand.
"Und außerdem, du bist so schön und deine Stimme so goldig.
Da konnte ich nicht anders.
Eigentlich bist du schuld."
Ich?
Ich wollte meinen Mund aufmachen, als er mir plötzlich meinen blauen Rock hochzog und meine Unterhose nach unten.
Ich wehrte mich, trat nach ihm, bäumte mich auf, doch er war stärker als ich.
Er steckte ihn in mich rein und ich fühlte mich so eklig wie noch nie.
Es tat sogar ein wenig weh, obwohl ich fast nie Schmerzen spürte.
Ich weinte und musste mich übergeben.
Es war so eklig.
Ich wollte nicht!
Also schrie ich: "Hör auf! Hör auf! Ich will nicht!"
Tränen hatten mein Gesicht komplett durchnässt.
Plötzlich spürte ich wie jemand eine Faust in meinen Magen rammte.
Es tat mir nicht weh, aber ich spürte es und verstummte sofort.
"Ich hab gesagt, Halt die Fresse oder du bereust es kleine!"
Ohne Vorwarnung, steckte er mir eine Spritze in den Oberschenkel und alles wurde wieder schwarz...

"Nuri! Nuri! Nuri was ist los? Warum weinst du?", hörte ich eine panische Stimme und jemand rüttelte an mir.
Ich fand mich auf dem Boden der Küche wieder.
Ich war zusammengebrochen.
Mein Oberteil war von Tränen durchnässt und ich zitterte am ganzen Körper.
Ich sah in die Augen von Hoseok, die nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt waren.
Ich wich erstmal etwas von ihm ab.
Er half mir dabei, wieder aufzustehen.
Ich drehte mich von ihm weg und schaute nach dem Auflauf.
Er war etwas mehr als fertig, aber noch genießbar.
Schweigend öffnete ich den Ofen und holte das Essen raus.
Dabei war ich so neben der Spur, dass ich vergaß, mir Handschuhe anzuziehen.
Ich spürte nur ein Kribben in den Fingern und Wärme.
Aber Hoseok stand genau neben mir und rastete total aus.
Seine Augen weiteten sich und er schrie: "Pass auf! Nuri deine Hände! Du verbrennst dich!"
Ich schaute nur auf meine Finger und stellte den Auflauf gelassen auf den Tisch.
Er bekam einen Kollaps.
"Ach du scheiße! Wir müssen sofort ins Krankenhaus! Deine Hände!"
Als er mich schon am schleifen war, murmelte ich: "Hoseok! Lass mich auf der Stelle los!"
Er ließ von mir ab und schaute mich erwartungsvoll an.
Ich betrachtete meine Hände.
Sie waren knallrot und übersät mit kleinen Brandblasen.
Es sah schmerzhaft aus.
War es für mich jedoch nicht.
"Hoseok! I-ich kann das nicht spüren!", flüsterte ich und wurde zum Ende hin immer leiser.

My Silent Secret™ || J-HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt