25. Verändern und Vertrauen

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Hoseoks Sicht

Sie hatte es gesagt...
Sie hatte es ihnen wirklich gesagt.
Wow...
Das sie so viel Mut hat, hätte ich nicht gedacht.
Stolz machte sich in mir breit.
Dennoch war ich besorgt, wegen der Reaktion von den anderen beiden.
Namjoon starrte sie mit offenem Mund an.
Sein Begleiter tat es ihm gleich.
"Du...was? Warum hast du das nicht vorher erwähnt?", brachte Yoongi fassungslos hervor.
"Najaa, ich laufe halt nicht durch die Weltgeschichte und sage zu jedem 'heyy du, ich wurde mal vergewaltigt'. Ich glaube das macht keiner."
Ich nickte zustimmend.
"Warte...und was hat das ganze mit Hoseok zu tun? Warum hat er dich danach runtergemacht? War ER es oder was?"
Sowas aus Namjoons Mund zu hören, hätte ich wirklich nie für möglich gehalten.
Erbost blickte ich auf ihn.
In mir fing es an zu kochen: "Bitte was?! Sowas traust du mir zu?
Das würde ich nie machen!!
Ich habe sie geliebt!"
Ich haute auf den Tisch und schrie es förmlich raus.
Neben mir zuckte Nuri zusammen und schaute mich ängstlich an.
Namjoon erwiderte etwas eingeschüchtert: "Ehm...tut mir leid.
Ich hab nicht nachgedacht was das angeht. Aber...wer war es jetzt?"
Jetzt schauten wir alle wieder Nuri an.
"Ich weiß seinen Namen nicht.
Ich erinnere mich nur noch wie er aussah. Danach hab ich ihn nie wieder gesehen."
"Und was hatte das alles jetzt mit Hoseok zu tun?", wollte Yoongi wissen.
Ich spannte mich wieder etwas an und antwortete zögerlich: "Am nächsten Montag, saß sie neben mir.
Nuri hat geweint, gezittert und hatte eine Kapuze auf. Ich wusste nicht was los war und hab sie angesprochen.
Sie hat nicht reagiert und ist von mir so weit abgerückt wie es ging.
Dann hab ich ihre Kapuze herunter gezogen und ihr Hals war voller Knutschflecken...ab dem Moment hab ich alle Gefühle ausgeschaltet, weil ich dachte sie hätte sich von irgendwem nageln lassen.
Und dann auch der Aspekt, dass sie nicht mehr geredet hat.
Ich war blind und hab alle Gefühle in Wut umgewandelt.
Ich habe Dinge getan, die ich zu tiefst bereue und ich weiß, dass nichts davon verzeibar ist...aber ich will Nuri ihr restliches Leben so schön machen wie es geht.
Denn das hat sie verdient.
Ich war einfach blind und ein totaler Arsch."
Puh, fertig.
Jetzt schauten mich alle an und ich war sehr nervös.
"Also hast du dich geändert?", waren Yoongis Worte.
"Ja, ich habe mich geändert.
Wenn man das so nennen kann."
"Gut. Denn wenn das nicht der Fall gewesen wäre, würde der heutige Tag und die nächsten Male die ich hier bin, nicht besonders gut für dich aussehen."
"Ohhh wenn Yoongi sowas sagt, meint er es ernst. Er beschützt alles, was ihm wichtig ist.", brachte Namjoon in das Gespräch mit ein.
Nuris Mundwinkel zuckten für einen kleinen Moment nach oben.
"Geht mir genauso. Deshalb werde ich meine Frau in jeglicher Hinsicht beschützen.", sagte nun auch ich stolz.
"Jaaa, also wenn wir zwei heiraten könnten, würde ich das ja auch so machen. Aber das geht hier halt nicht.", kicherte Namjoon.
Heiraten?
Ach sie waren zusammen!
"Ihr seid schwul?", fragte ich neugierig.
"Jaaa, hast du was gegen Homosexualität?", entgegnete Yoongi mit zusammengekniffenen Augen.
"Nein! Mein bester Freund ist auch schwul. Und Liebe ist Liebe. Das sollte so von allen akzeptiert werden.", brachte ich mir ernster Stimme hervor.
Die beiden nickten nur und lächelten.
"Wollt ihr eigentlich was trinken? Ich hab ganz vergessen euch zu fragen.", warf Nuri jetzt in die Runde ein.
"Ehm, jaaa schon. Aber wir müssen jetzt gleich wieder gehen. Unsere Eltern sind ja im Moment da, aber wir hatten es geschafft für kurze Zeit raus zugehen. Also eigentlich müssen wir jetzt wieder los.", erklärte Yoongi.
"Ehm. Also trinken oder nicht?"
Nuri schien etwas verwirrt zu sein.
Dann schüttelten beide den Kopf und standen auf.
"Ok. Also Nuri und Hoseok. Es hat uns gefreut vorbeizuschauen und Hoseok du bist doch nicht so schlimm wie wir dachten.", sagte Namjoon im gehen.
Wir brachten sie noch bis zur Tür.
Ich schüttelte beiden die Hände und Nuri umarmte sie.
Als die Tür geschlossen war, drehte ich mich zu ihr um und schnitt ihr den Weg ab.
Dann hielt ich sie fest und fragte sie: "Nuri, vertraust du mir?"

My Silent Secret™ || J-HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt