21. Gestohlene Herzen und raubende Worte

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Nuris Sicht

Ich war im Himmel.
In  einem nach Alkohol schmeckendem Himmel.
Seine Lippen zu spüren war das schönste Gefühl war ich in meinem Leben je gehabt hatte.
Sie waren voll und weich wie Kissen.
Und ich schmiss meine Lippen in das Kissen hinein.
Ich genoss es diese göttlichen Lippen auf meinen zu spüren.
Ich wollte nie etwas anderes.
Weder damals, noch heute.
Er schmeckte noch ein bisschen nach Pfefferminzschnaps.
Würde es klischeehaft klingen zu sagen, dass unsere Lippen perfekt aufeinander passten und wie für einander gemacht waren?
Al ob es der einzige Existenzgrund war?
Bestimmt.
Aber genauso fühlte es sich gerade an.
Ich verschränkte meine Hände in seinen Nacken und zog seinen Kopf weiter zu mir runter.
Er umschlang mit seinen Armen meine Taille.
Das würde er bestimmt nicht machen, wenn er nicht betrunken wär...
STOPP!! Warte...
Er war betrunken.
Ich fing mich wieder, während ich aus meinem Himmel in die verfickte Realität zurückkehrte.
Apprupt löste ich mich von ihm.
Ich starrte ihn an und konnte meinen Blick nur schwer lösen.
"Komm jetzt wir müssen.
Mir ist kalt!", sagte ich härter, als es geplant war.
Ich machte mich wider auf den Weg.
Wir redeten kein Wort mehr.
Ich spürte wie sein Blick auf mir haftete, während ich die Straßen fast schon lang rannte.
Zu gerne würde ich wissen, was er gerade dachte, oder in seinen Kopf vorging.
Aber das konnte ich leider nicht und nachfragen wollte ich auch nicht.
Ich hätte den scheiß Kuss einfach nicht erwidern dürfen!
Aber naja...eigene Dummheit.
Endlich bog ich in unsere Straße ein.
Das große Haus war schon in Sicht.
Die letzte Meter rannte ich schließlich bis zur Haustür.
Ich schloss auf und wartete, bis Hoseok auch drinnen war.
Ich schloss sie wieder und ging ohne ein weiteres Wort nach oben ins Bad.
Um dann zwei Sekunden später wieder raus zu stampfen, weil ich mir noch Schlaf Sachen holen musste.
Als ich dies erledigt hatte, schloss ich mich ein und duschte erstmal schön warm.
Ich ließ mir extra viel Zeit, um ihm nicht mehr begegnen zu müssen.
Als ich mich dann doch unter der Dusche aufrappelte, trocknete ich mich ab und zog mir ein großes, weißes T-Shirt an.
Danach tapste ich auf leisen Solen ins Schlafzimmer.
Er lag schon im Bett und hatte sich umgezogen.
Jetzt schien er tief und fest zu schlafen.
Draußen wurde es schon wieder hell, also zog ich die Vorhänge vor.
Dann legte ich mich neben ihn ins Bett.
Aus heiterem Himmel, packten mich zwei Hände und zogen meinen Körper näher zu Hoseok ran.
"Du hast noch immer Angst im Dunkeln.", lachte er leise gegen meinen Nacken.
"Und zuckst noch immer zusammen, wenn man dich berührt."
Wo er recht hatte, hatte er recht.
"Ich weiß Hoseok.", flüsterte ich kaum hörbar.
"Ich hab doch gesagt, dass du mir vertrauen sollst."
Er atmete gegen meinen Nacken und die Stelle wurde komplett heiß.
"Ich weiß."
"Warum tust du es dann nicht?"
Shit.
Seine Stimme war tief und er raunte seine Worte in mein Ohr.
Sie klangen anklagend und etwas enttäuscht.
"Ich weiß es nicht."
Herrgott!
Konnte ich auch noch was anderes sagen?
Oder hatte er mich wirklich komplett im Griff?
Mein Kopf war wie leer gefegt.
Was seine Nähe mit mir anstellte, war schon nicht mehr normal!
"Bitte...vertrau mir Nunu!"
Bei diesen Worten zuckte ich zusammen.
Das war sein Spitzname...den hatte er mir gegeben, als wir noch ganz klein waren.
Das letzte Mal, als er mich so genannt hatte, war Jahre her.
"Ich will es auch!"
Echt jetzt?
Mehr konnte ich nicht aus mir rausbringen?
In Gedanken verprügelte ich mich grad selbst.
Dämlicher konnte man auch echt nicht mehr antworten.
"Gut, denn deine Krone ist dir ganz schön tief in den Dreck gefallen meine Prinzessin.
Und sie dir wieder zu richten, wär mir eine Ehre."
Ein Schaudern lief mir über den Nacken.
Hatte er das gerade wirklich gesagt?
Ich lächelte.
"Schlaf du lieber mal.
Du laberst schon wirres Zeug."
Meine Antwort war cool, mein Herz schlug allerdings wie verrückt.
Als hätten seine Worte meinem Herzen das Rythmusgefühl gestohlen.
Aber ich bemerke sofort, dass es anders war.
Er hatte mir mein Herz gestohlen.
Und das nicht erst heute Nacht.
Das Herz was in meiner Brust schlug, gehörte nicht mir.
Jedoch war es mir keineswegs fremd...

My Silent Secret™ || J-HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt