Kapitel 3

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2 Jahre später

Langsam fuhr Mia in die altbekannten Straßen, vorbei an vielen bekannten Ecken. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Lange war sie nicht mehr hier gewesen, nie hatte sie ihre Oma besucht.

Bei dem Gedanken an ihre Oma überrollte sie eine Welle der Traurigkeit. Vor ein Paar Wochen war Oma gestorben. Deswegen war Mia zurück. Der Ort an dem ihr so viel schreckliches widerfahren ist. 

Sie hatte das alte Haus ihrer Oma geerbt und wollte nun hier her zurück kehren. Sie war jetzt 18 Jahre alt und kam leider mit dem neuen Mann an der Seite ihrer Mutter überhaupt nicht klar. Aber ihre Mutter war sehr glücklich und deswegen hatte Mia entschieden, dass es an der Zeit war auf eigenen Beinen zu stehen und sich ihrer Angst zu stellen.

In den vergangenen 2 Jahren war sie erwachsen geworden und hatte an Selbstbewusstsein gewonnen. Mit dem Geld dass Mia von ihrer Oma geerbt hatte, wollte sie einen Buchladen eröffnen. Sie liebte Bücher und hatte früher sehr viel Zeit damit verbracht zu lesen.

Ihre Gedanken wanderten zu Sarah. Leider hatten sie den Kontakt verloren nachdem Sarah ihren Mate gefunden hatte. Mia hatte sich sehr für ihre Freundin gefreut. Von den anderen aus Sarahs Rudel hatte sie zum Glück nicht mehr gehört. Das letzte was sie über das Rudel von Sarah gehört hatte, war kurz nach Erics Geburtstag. Da hatte ihr ihre Freundin erzählt, dass er seine Mate nicht gefunden hatte und daraufhin enttäuscht in den Wald abgehauen ist und erst Tage später zurück gekommen ist. 

"Naja." Dachte Mia, "lieber nicht an ihn denken, er ist ein Idiot und war immer fies zu ihr."

Endlich kam das alte Haus in Sichtweite. Zuhause! Schoss es ihr durch den Kopf. Das hier war immer ein sehr schönes Zuhause und dazu wollte Mia es auch wieder werden lassen.

Schnell parkte Mia ihren alten Volvo in der Einfahrt und stieg aus. Andächtig ging sie durch den kleinen Vorgarten, anscheinend hatte die Nachbarin weiterhin die Blumen gegossen, denn trotz dem Tod ihrer Oma vor einigen Wochen, blühten die Blumen immer noch in voller Pracht.

Mia stieg die beiden Stufen hinauf zur Eingangstür und atmete einmal tief durch. Sie würde sich nicht wieder erschrecken, mobben oder fortjagen lassen! Entschlossen öffnete Mia die Tür und betrat ihr neues, altes Zuhause.


P.o.v. Eric

Konzentriert saß Eric in seinem Arbeitszimmer und  erledigte Papierkram für das Rudel. Seit einem Jahr war er nun Alpha des Blackwood Rudels. Sein Vater hatte sich zurückgezogen und der jungen Generation das Zepter überlassen.

Seit dem bemühte er sich ein guter Alpha zu sein, doch mit jedem Tag der verging und er seine Mate wider nicht gefunden hatte wurde sein Wolf trauriger. Dark sprach nur noch sehr selten und wenn dann jammerte er nur. Eric konnte ihn gut verstehen, auch er sehnte sich danach endlich seine Mate, die Luna des Rudels, in seine Arme zu schließen und nie wieder gehen zu lassen. Allerdings konnte er auch zu den unglücklichen Wölfen gehören, die ihre Mate erst sehr spät oder sogar nie finden würden. Vielleicht war sie bereits tot?

Allein bei dem Gedanken überrieselte ihn eine Gänsehaut und er schüttelte sich. 

SPÜRST DU DAS!? Dark meldete sich nach Wochen wieder.

Ein leichtes ziehen erfasste Erics Herz.

Sie ist in der Nähe! Ich kann es fühlen. rastete Dark vor Freude aus.

Schnell sprang Eric von seinem Tisch auf und verständigte sein Rudel über den Mind-Link.

Alle waren sofort aufgeregt und in freudiger Erwartung endlich ihre Luna zu finden.

Eric stürmte aus dem Haus und schon wandelte er sich in seinen Wolf. Er legte seinen Kopf in den Nacken und schnupperte in die Luft. Und da roch er es. Zwar nur sehr sehr leicht und flüchtig, aber er nahm den Duft war.

Der Geruch seiner Mate. Es roch nach Rosen und etwas süßlich. 

Lauf los und finde sie! 

Ich bin ja schon unterwegs Dark. ich will sie genauso finden wie du! erwiderte Eric und folge dem leichten Geruch.

Immer weiter raste er durch den Wald auf die kleine Stadt zu. Es war schon dunkel in den Straßen und nur die Lichter in den Fenstern brannten und warfen Schatten auf die Straßen. Eric wurde schneller und schneller umso mehr der Geruch zunahm. Und dann schließlich, nach gefühlten Stunden, kam er an ein Haus. Es kam ihm bekannt vor. Hier wohnte doch die alte Frau, die vor kurzem gestorben war. Doch es brannte Licht im Erdgeschoss. Langsam näherte Eric sich dem Fenster und warf einen Blick hinein.

Was er jetzt sah, würde er wohl nie mehr in seinem Leben vergessen. Auf dem Boden saß eine junge Frau im Schneidersitz und packte gerade einen Karton aus. Ihr Gesicht war perfekt. Sie war wunderschön.

Das ist sie! Unsere Mate! Sieh sie dir an, sie ist so wunderschön und perfekt. Los geh rein und nimm sie endlich in den Arm. 

Ich kann doch da nicht einfach rein rennen und sie überfallen. Erwiderte Eric, konnte aber selbst das Bedürfnis nicht länger unterdrücken.

Mit schnellen Schritten sprang er die Stufen nach oben zur Türe und drückte auch schon auf die Klingel.

Die Sekunden zogen sich wie Stunden und Eric wurde immer nervöser und ungeduldiger. Auch Dark kämpfte mit sich und Eric hatte große Mühe die Kontrolle zu behalten. Er wusste das Dark sie sofort anspringen würde um sie zu markieren.

Dann hörte er zum ersten Mal ihre Stimme.

"Einen Moment ich komme" sie klang wie Musik in seinen Ohren und seine Arme wurden von einer Gänsehaut überzogen. Wie würde es sich nur anfühlen wenn er sie endlich umarmen konnte.

Und dann endlich öffnete sich die Türe.

MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt