Kapitel 13

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Mia POV

Dunkelheit. Überall in ihrem Kopf. Sie fühlte sich, als würde sie in einer Wattewolke schweben. Was war passiert? Das letzte an das sich Mia nach langer Überlegung erinnern konnte, war das ihre innere Stimme sie davon überzeugt hatte, sich markieren zu lassen. In ihrer Erinnerung befand sie sich zuletzt in Erics Armen. Dieser verteilte Küsse auf ihrem Hals und dann war da Schmerz. Der kurz anhielt und dann von einer Welle an Gefühlen abgelöst wurde. Doch bevor diese drohten, sie zu überwältigen, wurde sie von einem Sog tief in die Dunkelheit gezogen.

Und jetzt war dort diese Dunkelheit in ihrem Kopf. Moment mal, nicht nur in ihrem Kopf, sondern auch um sie rum. War es etwa mitten in der Nacht? Angestrengt versuchte Mia gegen den Druck auf ihre Augen anzukämpfen um die Augen zu öffnen. Erst nach langer Anstrengung konnte sie blinzelnd die Augen ein wenig öffnen. Mia versuchte etwas um sich zu erkennen, doch anscheinend umgab sie auch die komplette Dunkelheit. Nun wollte sie sich aufsetzten. Doch sie konnte ihre Hände nicht bewegen. Sie war gefesselt! Schockiert nahm Mia immer mehr um sich wahr. Sie lag auf einem kalten, mit kleinen Unebenheiten überzogenen Boden. Soweit es ihr möglich war, richtete sie ihren Oberkörper auf. Jetzt kauerte sie in gebeugter Haltung am Boden. Mit kleinen, vorsichtigen Bewegungen bemühte sie sich, etwas vorwärts zu kommen.

Naja was war schon vorwärts, es konnte auf Rückwärts sein, denn sie konnte wirklich rein gar nichts um sich herum erkennen. Erst als sie mit der Nase an der Wand landete, blieb sie dort und setzte sich so gut es ging mit dem Rücken an die Wand. Ruhig versuchte sie zu atmen, aber die Panik kroch schön langsam in ihr hoch. Wo war sie? Wieso war sie hier und was war passiert? Fieberhaft versuchte sie zu überlegen, aber sie konnte sich einfach nicht an mehr erinnern.

Und dann war da noch dieses seltsame, neue Gefühl in ihr. Ihre Gedanken wanderten ständig zu Eric und sie vermisste ihn. Ja sie wollte zurück zu ihm. Eine unerklärlich starke Sehnsucht machte sich in ihr breit. Sie hoffte, dass er sie finden würde.

Gerade als sie ihren Mut soweit zusammen gekratzt hatte, dass sie sich aufrichten wollte um ihr Gefängnis, indem sie sich befand, nach einer Fluchtmöglichkeit abzusuchen, ertönte ein Quietschen und es hörte sich danach an, als würden Schritte eine alte, knarrende Treppe hinuntersteigen.

Ängstlich drückte sie sich weiter an die Wand und machte sich ganz klein. In der Hoffnung man würde sie übersehen. Klar, als würde man nicht wissen das sie hier eingesperrt ist. Lachte sich Mia in Gedanken selber aus.

Es ertönte das Geräusch, als würde jemand einen verrosteten Schlüssel umdrehen und mit einem pfeifenden Ton öffnete sich gegenüber von Mia ein Lichtspalt. Geblendet von der ungewohnten Helligkeit, presste sie sofort ihre Augenlider zusammen. Erst nach mehreren Versuchen, konnte sie diese einen kleinen Schlitz breit aufmachen und erkannte vor sich einen jungen Mann. Dieser sah sie abschätzig an und warf ihr ein fieses Lächeln zu.

Schnell versuchte Mia ihre Umgebung in sich aufzusaugen. Ein kleiner Raum ohne Fenster, mit Steinboden und Steinwänden. Ein kleines Stück rechts von ihr lag eine kleine Matratze auf dem Boden. Links von ihr Befand sich wirklich eine kleine Zelle. Wie in den Westernfilmen, die Mia manchmal gerne angeschaut hatte. Komischerweise, war sie nicht in dieser Zelle, sondern davor. Erst bei genauerem Hinsehen, konnte sie erkennen, dass dort nicht nur eine Reihe Stäbe war, sondern in einem Abstand von ca. 2 Metern nochmal eine Reihe Gitterstäbe von einer Wand zur anderen gezogen war. Wie eine Zelle in der Zelle. Verwirrt blinzelte Mia den Mann vor sich an.

„Na gefällt dir was du siehst?" höhnte er sie an.

„Wo.. wo bin ich hier? Was soll das und wer bist du?" versuchte Mia mit fester Stimme zu sagen. Doch zum Ende hin wurde ihre Stimme immer leiser und brach schließlich.

„Oh so viele Fragen kleine Luna. Na welche Frage beantworte ich dir nun zuerst?" spielerisch legte er seinen Zeigefinger auf seine Lippen, als würde er tatsächlich überlegen.

Mittlerweile hatten sich Mias Augen wieder an das Licht gewöhnt. Unauffällig musterte sie den Kerl vor sich. Wenn er sie schon Luna nannte, musste er entweder selbst ein Werwolf sein, oder aber etwas von Werwölfen wissen. An sich war er nicht einmal hässlich. Im Gegenteil, er war groß gewachsen und breit gebaut. Muskeln zeichneten sich unter seinem Shirt ab. Er hatte kurze braune Haare und ein ebenmäßiges Gesicht. Nur die Augen, machten ihn wirklich unheimlich. Sie waren grau und wirkten irgendwie verrückt und eiskalt.

„Ich bin Jason und du kleine Luna des Blackwood Rudels, bist nun meine Gefangene. DU bist der beste Köder um deinen geliebten Eric hier her zu locken." Fies begann er einen Schritt auf Mia zu zugehen.

Ängstlich drückte sie sich fester an die Wand. Grinsend verharrte er kurz vor ihr.

„Ich werde meine Rache bekommen. Niemand tötet meine Luna und kommt ungestraft davon!" sein Blick gleitet über Mia.

„Bitte lass mich gehen!" flehte Mia ihn an.

„Oh! Markiert hat er dich auch schon." Redete Jason mehr mit sich selbst und ignorierte Mias Frage.

Nochmals kam er ihr näher und packte sie unsanft an den Schultern und hielt sie fest. Mia zuckte erschrocken unter seiner Berührung zusammen und versuchte sich loszureißen, doch sein Griff wurde nur fester und Bohrte sich tief in Mias Fleisch. Schmerzvoll stöhnte sie auf. Jason kam ihr mit seinem Gesicht noch näher und mehr und mehr Panik breitete sich in Mia aus. Die Berührungen von ihm brannten schmerzhaft auf ihrer Haut. Nicht wir Erics, die ein angenehmes Brennen und Kribbeln auslösten.

Jason roch an ihr. „Ihr habt eure Verbindung noch nicht ganz vollendet! Oh das macht die Sache ja noch viel besser!" ein teuflisches Ausdruck legte sich auf sein Gesicht und er nahm endlich seine Hände von Mia.

Erleichtert seufzte sie, nur die Stelle an der Jasons Hände lagen, brannte immer noch etwas schmerzlich.

„Ich lass dir eine Schüssel zum Pinkeln bringen und zwischendurch Essen und Trinken. Wenn du brav bist, bekommst du sogar etwas Licht." Sprach Jason als er schon auf die Tür zuschritt und sie dann hinter sich zufallen lies.

Und schon saß Mia wieder in tiefer Dunkelheit und konnte gar nichts mehr erkennen. Sie hörte noch, wie der Schlüssel sich erneut drehte und dann Jasons Schritte immer leiser wurden.

Wie sollte sie nur hier raus kommen. Eric wo bist du nur. Sie vermisste ihn so schrecklich. Verzweifelt fing Mia bitterlich an zu weinen.

MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt