Kapitel 15

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Erics POV

Das erste was Eric spürte, war der kalte Boden unter sich. Er versuchte sich zu bewegen, doch sofort schoss ihm ein zuckender Schmerz durch den Kopf. Stöhnend hielt er sich den Hinterkopf.

„Eric?" eine leiste Stimme drang durch das Summen in seinem Kopf.

„Mhmmm." Brummte er nur und versuchte sich mühsam aufzusetzen.

„Eric?" diesmal war die Stimme etwas klarer.

Er schüttelte seinen Kopf und öffnete vorsichtig die Augen. Schummriges Licht, Steinboden, Gitterstäbe und Mia. MOMENT mal! Mia! Er starrte sie an.

„Gott sei Dank! Du bist endlich wach!" stieß sie hervor.

„Mia! Geht's dir gut? Tut dir was weh?" sein eigener Zustand war ihm gerade völlig egal.

Besorgt musterte er seine Mate. Sie saß auf einer Matratze am Boden. Ihre Hände gefesselt. Sie war schmutzig und ihre Haare standen wirr vom Kopf ab. Und trotzdem war sie das schönste was er je gesehen hatte.

„Nein, alles gut. Wie geht's dir? Du hast einen ganz schönen Schlag abbekommen." Eric merkte, dass sie versuchte ruhig zu bleiben.

„Ich komm schon klar. Was ist mit dir passiert? Ich hab dich überall gesucht!" Eric hatte sich vom Boden aufgerappelt und stand nun an den Gitterstäben.

„Ich weiß nicht genau, ich erinnere mich noch, dass du mich gebissen hast und dann bin ich hier aufgewacht. Jason hat mich hier eingesperrt, weil er sich glaub ich an dir rächen will!" Mia begann etwas zu zittern.

„Jason!" zischte Eric.

Sein Blick glitt wieder über seine Mate. In seinem Kopf begann Dark durchzudrehen. Er wollte zu seiner Seelenverwandten und die Verbindung vollenden. Er merkte genau wie das Verlangen nach Mia in seinen Körper zurückkehrte. Stöhnend legte er seinen Kopf an das Gitter.

„Eric?" Mia blickte ihn direkt an. „Warum brennt mein Körper und will von dir berührt werden?"

„Das liegt an dem Biss, Liebes. Nach dem Biss steigert sich das Verlangen des Mate-Paares immer weiter, um dafür zu sorgen, dass die Verbindung vollendet wird. Ich muss endlich zu dir!" langsam nahm die Erregung in Eric ungeahnte Ausmaße an.

„Was passiert wenn wir die Verbindung nicht vollenden?" Mias Stimme war nur noch ein flüstern.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich kenne niemanden der die Verbindung nicht innerhalb von einer Woche beendet hat." Er begann immer mehr an den Stäben zu rütteln.

Mit jedem Versuch der scheiterte zu seiner Mate zu gelangen wurde er wütender und Dark kämpfte wieder um die Oberhand. Unruhig und fieberhaft begann Eric in seinem Gefängnis auf und ab zu laufen. Seit gefühlten Stunden war er jetzt in Mias Nähe und er wusste nicht mehr, wie lange er sich noch kontrollieren konnte, bevor Dark die Macht an sich reißen würde.

Mia hatte ihren Kopf an die Wand gelegt und beobachtete ihn aus dunklen Augen. Er sah ihr Verlangen und ihre Sehnsucht. Es war die gleiche die auch ihn ihm loderte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, die er nun hier auch eingesperrt war, hörten sie Schritte auf den Treppenstufen und die Stahltüre wurde geöffnet.

„JASON!" knurrte Eric wütend.

Jason stand mit einem selbstgefälligem Grinsen und verrücktem Blick in der Türe.

„Hallo Eric. Schön dass du uns jetzt auch Gesellschaft leistest. Du kommst genau richtig." Langsam ging er auf Mia zu.

„Geh weg von ihr!" brüllte er schon fast.

Mia rutschte zurück an die Wand. Ängstlich hatte sie ihre Augen aufgerissen.

„Nicht! Bitte!" flehte sie und kauerte sich weiter zusammen.

„Dann wollen wir doch mal sehen. Wie lange du unser Schauspiel genießen kannst." Grinste Jason böse und packte Mia am Arm und drückte sie unter sich auf die Matratze.

„FASS SIE NICHT AN!" knurrte Eric nun außer sich. Er konnte die Wut in sich nicht unterdrücken. Niemand soll seine Mate anfassen! Sie gehörte ihm! Die Verbindung war nicht vollendet, dass würde ihr nicht nur seelische Schmerzen bereiten sondern auch körperliche. Und dass nicht nur ihr, sondern auch Eric selbst.

Schmerzvoll schrie Mia auf. Jasons Hände begannen über Mias Körper zu wandern. Sie wandte sich unter ihm und versuchte ihn von sich zu stoßen. Doch Jason war ein Werwolf und viel stärker als sie. Seine Hände wanderten und ihr Shirt und berührten Mias Bauch. Ein weiterer Schmerzensschrei hallte durch den Kellerraum.

Das war der Moment, in dem Eric sich nicht mehr Kontrollieren konnte und Dark an die Oberfläche brach. Er Brüllte und Knurrte und schlug gegen die Gitter, er sprang durch das Gefängnis und wollte zu seiner Mate. Doch er war nicht kräftig genug. Die Trennung von seiner Mate und die unkontrollierbare Lust in ihm seit Wochen, hatten ihn geschwächt. Er war nicht mehr stark genug, um die Gitterstäbe einzureißen, die ihm den Weg zu Mia und ihrem Peiniger  versperrten.

„Na Süße, das gefällt dir aber!" lachte Jason als er sich noch tiefer über die schreiende und weinende Mia beugte. „Mal sehen, vielleicht komme ich Morgen wieder und dann zieh ich dich mal aus. Ich denke dein Mate hat dich noch nicht nackt gesehen. Vielleicht will er uns beim Sex ja zusehen. Ich würde ja heute noch, aber leider hab ich noch wichtige Termine." Böse lachend ließ er von Mia ab und verschwand dann aus dem Gefängnis.

Laut schluchzend krümmte Mia sich auf der Matratze zusammen und Eric konnte sich nicht mehr beruhigen. Dark tobte weiter knurrend durch seine Ecke und versuchte verzweifelt einen Weg hier raus zu finden. Er konnte es nicht zulassen, dass Jason seine Mate vergewaltigte!

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