Aus 2 macht 3

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Sicht Sushi

Mein Blick sah etwas glasig heraus aus dem Fenster in die Herbstdämmerung, die unser schönes Castrop in einem Orang- Lianen Stich tauchte.

Weder Kevin noch Dans hatten sich aus dem Krankenhaus gemeldet um Bescheid zu sagen, wie es dem oramghaarigem ging.

Ein schlechtes gewissen nagte an mir, da ich ja an allem schuld gewesen war. Ich hatte es geradezu rücken.

Ich seufzte und sah vom Fenster mit dem herbstlichen abend zu dem kleinen Körper unter mir, der in die decke gewickelt war, zitternd und an mich gedrückt da sie sonst ganz ausfrieren würde.

Der Schock über Pascals Unfall hing tief in ihren Knochen. Was ich verstehen konnte wenn jemand der einem viel bedeutete Verblutend  auf einem lag und der Mann bewusstlos daneben lag.

Meine Finger strichen zärtlich durch die weichen Haare hindurch. Ich sah ruhig runter auf ihren Bauch und lächelte.

Da drinnen war eine kleine Version aus ihr und mir ... sah vielleicht aus wie sie ... Wie ich ... Eine Mischung aus beiden ... oder keinem von uns ähnlich ....

Verschiedene Bilder eines Kindes kamen in meinen Kopf ... Meine nase, ihren Mund, meine Augen, ihre wimpern, meine locken... Ihre haarfarbe?

Ich musste schmunzeln. Ich wusste egal was es bekam... Es würde das schönste Kind auf der ganzen Welt werden.
 
Ob es ein Junge oder ein Mädchen ist... Wie groß es wohl schon war ... Kann es mich schon hören? 

Zögerlich streckte ich die Hand meines Linken Armes unter die Decke . Behutsam um Jul nicht zu wecken tastete ich mich zu ihrem Bauch vor unter den Pulli, bis ich ihre Haut spürte.

Langsam Kreiste meine warme Hand über ihren Bauch, wo mein Kind drinnen heranwuchs... Der Gedanke machte mir eine angenehme gänsehaut ... Mein Kind ... Mein Ebenbild ... Mein Fleisch und Blut ...

Stolz überkam mich über etwas, was nicht mal so groß wie ein haribo Gummibärchen war. 

Schon merkwürdig wenn ich drüber nachdachte ...

Ich schloss meine Augen und fühlte einfach ruhig ihren Bauch ab. Ob es mich spüren konnte ?

Ich lächelte etwas. Wie unwissend ich war ... War es deshalb, weshalb ich gegen das Kind war? Weil ich nichts darüber wusste wie es wuchs, wie man es versorgte? War es das was mir angst machte ? Die Unwissenheit über das was kam? Ob ich ein Vater sein könnte?

All diese zweifel waren plötzlich wie weg geweht, als ich die Wärme aus Juls innerem spürte, ihren Puls und ihren Atem... Ich fühlte mich ihr und unserem Kind plötzlich unheimlich nah... näher als jemand zuvor.

Ich sank in die Kissen. Meine Augen schlossen sich, meine Atmung passte mich den Rhythmus meiner Frau an.

Auf einmal sprach ich einfach ohne ersichtlichen Grund meine Gedanken die in meinem Kopf herum schwirrten aus ....

"Ich kenne dich zwar noch nicht du Würmchen ... Aber ich hab dich jetzt schon furchtbar lieb ... Wie deine Mama ... " brummte ich ruhig.

"Du wirst mich nie enttäuschen ... Egal was jemals passiert ... Du bist mein Kind ... merk dir das .... Ich stehe immer hinter dir ..."

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Sicht Jul

Ich war wach geworden als er seine Hand auf meinen Bauch gelegt hatte. Ich wollte sehen was passiert und hörte ihm nun ruhig zu.

Mein Herz wurde warm als er so liebevoll von unserem Kind sprach, das doch so klein war, dass es als Erbse durchgehen konnte.

Ein Lächeln legte sich auf meine trockenen Lippen. Ich musste es doch nicht weg machen lassen ... Ich hätte es niemals über das Herz gebracht oder es verarbeitet...

Ich legte meine Hand vorsichtig auf seine. Meine Augen öffneten sich und guckten zu ihm hoch.

"Werden wir Eltern ...?" Hauchte ich leise meine frage zu Sebastian hoch, der überrascht dass ich wach war hinab sah. "Ja ... Ja mein Engel werden wir ..." flüsterte er warm und strich mir Haare aus dem Gesicht bevor er die Hand an meine Wange legte .

"Wir richten ein schönes Kinderzimmer ein ... spüren es treten ... hören es das erste mal weinen und lachen ... spiegeln uns selbst ..." schwärmte er weiter.

Eine träne floss aus meinem Auge. Vor ein paar Stunden sollte ich es noch abtreiben lassen und nun würde ich Mutter werden...

Ich war der glücklichste mensch der welt im Moment ...

Ich wusste nicht woher sein umdenken kam ... Ich wollte es auch nicht wissen .... Ich war im Moment einfach nur glücklich dass wir Eltern wurden ....

P!tch Blease (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt