Heulstunde

176 13 0
                                    

Sicht Kevin

Und wieder strich ich mit dem Daumen über das Bild von Pascal. Genau genommen über seine wange.

Wie sehr ich dich die weiche haut mit den nicht ganz so weichen, Orangen Bartstoppeln vermisste. Das verschmutzte grinsen dieser rosamen Lippen... weich... Aber dochgleich trocken und männlich gezogen. So weich und warm auf meinen ... oder meinem hals... meiner Brust....

Sein Herber geruch, zusammengesetzt aus seinem Deo, dem Aftershave und seinem eigentlich süßen eigengeruch....

Seine sanften Finger, kurze nägel, komplett gehortet Fingerspitzen vom Gitarrespielen, wovon aber auch ihre Zärtlichkeit kam.

Wenn sie mir so sanft durch Haare strichen, über meine wange glitten, ein Finger sich auf meine Lippen legte um zu sagen ich soll leise sein und den Moment genießen... Sie meinen Körper sanft Abstrichen, ertasteten, und das schöne Gefühl wenn diese doch kraftvolle Hand sich sanft in meinen Schritt begab...

Ich ließ mich zurück auf das... Unser Bett sinken und schloss die Augen. Meine Hand drückte das Bild an meine linke Brust wie jeden abend und es brauchte nicht lange, bis die ersten salzigen Tränen meine zugekniffenen Augen verließen...

Ich wollte ihn woedersehen, ihn hören, riechen , fühlen .... Ich wollte ihn bei mir haben ... meinen Mann...

3 Wochen waren vergangen seit ich ihm das letzte mal gebrochen in die nichtswissenden Augen gesehen hatte und die Türe schloss....

Ich ertrug es nicht ihn da so sitzen zu sehen ... körperlich er zu sein ... innerlich ein Mensch den ich nie gekannt hatte.

Und nun ... Waren wir beide furchtbar allein. Keiner außer mir durfte zu ihm ... und keinen ließ ich an mich ran.

Keinen David der mit mir meine lieblingsfilme sehen wollte, keine Jacky, die meine lieblinglieder laufen ließ, kein Sushi, der mit mir meine Lieblingsspiele spielen wollte, keine Jul, die mir mein lieblingessen kochte... Auch kein kleines ungeborenes Baby stimmte mich glücklich oder auch nur fröhlich...

Nichts klang gut, nichts schmeckte, nichts machte Spaß... Nichts .... Ohne ihn ... meinem Pascal ....

Ich kauerte mich auf dem Bett zusammen und fing wie die letzten Nächte auch an, mich in den Schlaf zu weinen ... Bis ich erschöpft einschlief.
_______________________________________

Sicht Jacky

Seit einer Weile war Kevin nicht mehr aus seinem Zimmer gekommen. Nicht mal für seinen kleinen orangsschopf ...

Ich konnte mir nur ansatzweise vorstellen, wie ihm zumute war, dass sein eigener Freund ihn nicht mehr erkannte... Aber Pascal konnte doch genau so wenig dafür....

Und nun? Hockten beide alleine in einem Zimmer. Der eine lässt nicht zu, dass man zu ihm kommt, zu dem anderem darf man garnicht...

Hin und wieder musste Kevin wohl die Tür öffenen, die Teller mit essen und die Flaschen wasser, die ich abends am die Tür stellte, waren am morgen alle leer... und auf die Toilette musste er auch ...

Zumindest schien es so, den eimer, den Danskimo vor die Tür gestellt hatte war immer noch leer... Ganz so schlimm schien es noch nicht zu sein...

Er kam also immer aus dem zimmer, wenn alles schlief, keiner da war oder wir einfach nicht drauf achteten in dem Moment...

Es war ca. 11 uhr abends, und ich sitze mit David und Jul in der küche. Eigentlich wollten ich und mein Freund uns nur kurz eine Stärkung holen, wobei wir aber das kleine Ding in der Küche fanden, das die Küche leer räumte....

Wie ein scheunendrescher machte sie sich zur Zeit über die merkwürdigsten essenskreationen her.

Nun saßen wir da, jeder ein Brot mit Nutella, nur auf Juls lagen noch Essiggurken... genüsslich bis sie ab. David sah sie verstört an.

"Waf?" Schmatzte sie mit vollem Mund "a... Ach ... Ich finde nur deine essensangewohntheit.... merkwürdig ..." stammelte er

"Merkwürdig!? He! Ich esse für 2 und wir beide haben unterschiedliche vorliebn! " verteidigte sie giftig. Der Schlagzeuger blieb ruhig, langsam kamen die stimmungsschwankungen...

"Ich mein nur ... Die eingelegten Sadellen in  der Vanillesoße heute hätte wirklich nicht sein müssen..."

Nun schlug sie sofort auf 180 "Ich darf essen was ich will und wie ich es will! Vor allem auch wann ich will!" Schnaubte Jul wütend.

Ich duckte mich etwas am Tisch mit grinsen auf den lippen, da es doch witzig anzusehen war.

"Ich meine ... Mir würde dabei kotzübel werden ... Aber naja... Du kotzt morgens ja auch immer" lachte David und wurde rot als er bemerkte, was er wohl eben entfacht hatte.

Es gab Frauen mit morgenübelkeit, und welche ohne. Manche bekamen sie früher, manche später. Bei Jul dachten wir alle, sie wäre eine, der es erspart bliebe... doch sie bekam es sehr spät und heftig, dass sie mindestens 3 mal morgens auf das Klo rannte.

Nun hatte David einen Nerv getroffen.
"BEKOMM DU MAL EIN KIND DAVID! DAS IST KEIN ZUCKERSCHLECKEN !" Der Mann neben mir fing an zu lachen "du hast es noch nicht mal bekomm"

Ich verpasste ihm einen stoß in die Rippen. Er wusste genau sowas durfte er nicht sagen. Beim letzten arzttermin kam die Diagnose, dass ihr Becken für eine normale Geburt einfach viel zu schmal sei und brechen würde wenn was schief ginge.

Plötzlich brach die schwangere in fürchterlichen Geweine aus. Laut schluchzte sie auf und zitterte. Ich rieb über mein Gesicht "ich hoffe du bist glücklich David"

Der sah Jul aus großen Augen an. Jeder konnte sie damals immer sticheln, sie verstand jeden Spaß, aber seit der Schwangerschaft war das logischerweise vorbei...

Ich half Jul beim aufstehen, die lauthals weinte und stützte Sie auf den weg on ihr Schlafzimmer. Die Tür war schon offen und ein verschlafener Sushi stand an der tür.

Sofort begutachtete er seine Frau, er schien durch das weinen wach geworden zu sein und nach ihr nachsehen zu wollen.

"David hat einen Nerv getroffen..." murmelte ich, als ich ihm Jul übergab
"Jetzt haben wir 2 weinende  hier ..." murmelte sushi, wobei das Mädchen nur noch lauter weinte da sie sich nun wohl schlecht fühlte.

Behutsam brachte er sie zu bett, deckte sie zu und versuchte sie zu beruhigen.

Als es langsam leiser wurde Stetzte ich mich wieder zu David. Ich blinzelte perle als er das restliche Nutellabrot mit essiggurken aß
'So schlecht ist es garnicht ...' murrte er und aß es auf.

Von @eskiiimocalllboy💕

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Von @eskiiimocalllboy
💕

P!tch Blease (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt