Zerplatze Träume

133 8 5
                                    


Sicht Sushi

verängstigt war ich dem Arzt nachgegangen. Das, was er mir eben erklärt hatte, hatte ich nicht richtig wahrgenommen.

Das einzige was ich gehört hatte war ein dunkles grollen, das Bild vor mir war verschwommen. Ich war erst wieder dagewesen, als er mich mitgenommen hatte auf ein Zimmer.

Es war weiß eingerichtet. Eine Kinderwiege... Ein Patientenbett...Ein Nachttisch... Ein Schrank... Eine Wickelkomode... Eine kleine Wanne um das Baby zu waschen... Und eine junge Krankenschwester, die eine blaue Decke auf dem Arm hatte.

Meine Augen starrten die Decke an, ich hinterfragte nicht mal wo meine Frau war, ich ging einfach auf die Frau mit meinem Kind auf dem armen zu.

Langsam streckte ich die arme aus, dass die Frau mir den kleinen Körper in der dicken Decke in sie legte.

Ich war überrascht wie klein und leicht das Kind doch war. Vorsichtig sah ich hinab in das kleine Gesicht...

Juls Lippen...Meine Nase...Ihre Wangen und mein Kinn...Meine dunklen Haare...

Ich lächelte leicht... Aber so schnell es kam schwand es wieder, und Tränen prasselten aus meinen Augen.

Einige davon, die meine Wange hinab rollten, tropften auf die blasse Stirn meines Kindes...

Die Schwester brachte mich zu der kleinen Wanne, in der Schaum und ein schwamm im Lauwarmen Wasser waren.

Ich wickelte sanft die Decke weg und bekam glasige Augen...

Einen Sohn... Ich war Vater eines Sohnes...

Ich lächelte schwach und legte ihn vorsichtig in das warme Wasser, das den Körper wieder etwas aufwärmte. Zittrig begann ich dann, ihn mit dem schwamm sauber zu machen.

Hunderte von Namen für ihn schossen durch meinen Kopf. Doch einen Namen für den kleinem im meinen Zitternden Händen zu finden der zu ihm passte war schwer... Viel zu schwer.

Behutsam trocknete ich das kleine Ding ab. Die Schwester gab mir einen hellblauen strampelanzug dessen Ärmel und Beine blau weiß gestreift waren.

Langsam zog ich meinem Jungen die Windeln an, das hatte ich mit David geübt... Danach zog ich den Body über. Wieder würde er in die Decke gewickelt und mir in dem arm gelegt.

Ich stand verloren mit ihm im Raum...sah auf ihn runter und Strich ganz ganz vorsichtig mit dem Finger über seine weiche Wange.

Die Tränen fielen immernoch aber ich lächelte... Bis der Arzt kam.

"sie dürfen ihren Sohn gerne kurz mit raus nehmen und ihren Angehörigen zeigen... Danach nehmen wir ihn wieder mit"

Ich schluckte schwer "und meine Frau..." krächzte ich ganz leise "wenn sie früh genug wach ist darf sie ihn auch sehen" Meinte er ruhug und ging raus.

Meine beine zitterten, als ich mit meinem Kind auf dem Arm langsam in den Gang ging... Um ihnen unser Kind zu zeigen...
_______________________________________

Sicht Kevin

Ich sah zu dem Arzt der mit Sebastian sprach. Der Mann sah den wohl frisch gebackenen Vater fest an.

Er erklärte dem Jungen scheint etwas, gestikulierte sehr mit den Händen...

Eigentlich erwartete ich ein Lächeln auf Sushis Lippen... Glänzende Augen vor Freude...

Doch in der Realität hibbelte er unwohl von einem auf das andere Bein...zupfte an seiner Jacke und bis auf seinen Lippen herum.

Alle starrten wir ihn an. Und alle hörten das knirschen eines wohl brechend Herzens, als der Arzt einen Arm um Sebastian legte, der starr zu boden sah nach den letzten Worten des Mannes im weißen Kittel. Er nahm Sushi mit hinter die Türe...

Langsam fiel sie ins schloss...Und ließ uns unwissend zurück.

Ich blinzelte und sah langsam zu den anderen, die sich mit genau so fragenden blicken umsahen.

"w...Was denkt ihr...?" krächzte Pascal, der such in meiner Jacke verkrochen hatte... Er war immer noch blass, schwitzt und Murmelte die ganze zeit, dass es ihm leid tat dass er Jul alleine ließ.

Jacky sah uns fest an "das Kind ist im 7. Monat... Es wird wohl sehr schwach...Zu schwach sein...Wir sollten uns keine großen Hoffnungen machen wenn es wirklich auf die Welt gekommen ist..."

Alle sahen wir sie stumm und schockiert an...Aber sie hatte recht. Das Kind war sehr klein, nicht ganz entwickelt... Aber wir hoffenten trotzdem, dass es wohl auf war.

Mit angst und Schreck in den Knochen, an der Realität nagend, hockten wir stumm da... Keiner traute sich auch nur einen Murks zu machen.

Krankenschwestern gingen auf und ab, Ärzte, Patienten und Besucher...

Bis irgendwann die Tür auf ging...

Ich hob den Kopf und sah auf die große tür... In der ein kleiner Sebastian stand.

Mit einer Decke in den Armen. Hell Blau...weich...warm.

Mit einem breiten grinsen sah ich auf. Auch den anderen kam ein grinsen auf...

...Doch es verblasste, als man die glasigen, leeren Augen von Sebastian sah, der mit seinem Kind auf dem Arm langsam zu uns wankte.

Sofort stand ich auf, lief ihm entgegen, stützte ihn ab. Doch der kleine nahm nicht mal Notiz von mir.

Meine Augen sahen hinab zu der Decke, um zu sehen was sich darinnen Verbarg.

Ein kleines Köpfchen... Kleine Ohren... Geschlossene Äuglein...Als würde es schlafen... Und dann sah ich die blau abgelaufenen Lippen des Kindes...Auch kein einziger Atemzug könnte man erkennen.

Ein kalter Schauder lief über meinen Rücken. Nun wusste ich warum er so leere Augen hatte...

Zitternd legte ich die Hand auf seine Schulter "es tut mir so leid" Sagte ich überraschend ruhig.

Die Augen der anderen weiteten sich, als sie begriffen was nun los war...
_______________________________________

P!tch Blease (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt