Auf andere Gedanken kommen

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Sicht  Sushi

3 Monate waren nun vergangen, seit dem wir unser Kind verloren hatten... 3 Monate waren vergangen, seit Jacky uns von ihrer Schwangerschaft erzählt hatte.... und 3 Monate waren vergangen, in denen Jul in immer tiefer werdenden Depressionen hing. 

Kevin hatte schon gesagt, je mehr Jackys Bauch wuchs, desto mehr wuchsen auch Juls Depressionen. Sie aß ein mal alle paar Tage etwas, weinte jede Nacht, starrte einfach irgendwo hin... lies sich nicht einmal von mir anfassen.

Und je schlimmer ihr Verhalten wurde, desto mehr fiel es mir schwer, etwas für sie zu tun. Den Kummer den ich entwickelt hatte, beseitigte ich seit ungefähr Sylvester mit Alkohol, den ich täglich trank... und aus der Trauer die ich empfunden hatte... wurde Hass. 

Nicht Hass gegen Jacky und David, wie Jul es wohl nun hatte... nein ... es war Hass gegen meine Eigene Frau.

Ich wollte nie ein Kind. Es war nicht von mir geplant gewesen. 

Ohne meines Wissens und Einverständnis hatte sie sich schwängern lassen! Und nun konnte sie nicht einmal die Konsequenzen führ ihr gescheitertes Handeln übernehmen. Unfähig und schwach. Das war sie. Und nun zog sie mein Leben mit den Bach hinab, in dem sie trieb...der immer schneller wurde von dem Tod ihrer Eltern hinweg über die Vergewaltigung. Es war ihr Schicksal, nicht meines.

Und jetzt wollte ich einfach Ruhe! Ruhe von dem ganzen Geheule, das mich nachts nicht schlafen ließ. Ruhe davon weggestoßen zu werden wenn ich sie anfassen wollte unter der Decke. Ich bin ein Mann, ich habe auch Bedürfnisse, die erfüllt werden wollten.

Genervt riss ich die Türen des Kleiderschrankes auf. Murrend machte ich das Licht an,  Jul lag nur im dunkeln. Sofort verkroch sie sich unter der Decke "jaja versteck dich ruhig vor der Realität" knurrte ich und wollte noch hinzufügen dass man ihr eingefallenes Gesicht eh nicht sehen wollte, dass sie drunter bleiben sollte, aber ich ließ es doch, als ich ihr Schluchtzen hörte. 

"Erbärmlich" meinte ich trocken, und zog das weiße Hemd an, das ich dann noch glatt strich. Ich ließ sie einfach weinend liegen und ging ins Badezimmer. Dort richtete ich meine Haare, rasierte mich ordentlich und trug Aftershave auf. Als mir meine Erscheinung im Spiegel gefiel grinste ich und wollte raus zur Tür.

Alles was ich sah war ein Kevin auf dem Bett, der versuchte das heulende Bündel Versagen zu trösten. Wütend kreuzte sich mein Blick mit seinem. In letzter Zeit war er öfter auf mich zugekommen und hatte mich gemahnt, nicht so böse zu ihr zu sein... doch verdient war verdient.

Verächtlich zuckte ich mit den Schultern und griff meine Jacke. Ohne weitere Worte ging ich raus zur Tür, runter in den Hof und machte eine Zigarette an. Langsam trottete ich Richtung der Bar, in der ich mich sofort an den Tresen setzte. Ein Handzeichen langte, um einen guten Whisky zu bekommen. 

Zufrieden nippte ich daran und genoss den Geschmack. Mein Blick ging umher und spähte genau die Mädchen ab. Dicke, dünne, junge, alte, hübsche, weniger hübsche. Mir egal was sich heute an meinen Hals schmiss...ich war mir sicher ich würde sie nehmen... ich brauchte es einfach.

"Suchst du was?" fragte eine Stimme, dass mir das Blut in den Adern gefror. Wie in Zeitlupe drehte ich mich um wo sie saß.... Champagner in der Hand mit den langen, roten Nägeln, die ich schon über meinen Rücken kratzen spürte, mit den langen, gelockten ... nun schwarzen haaren...den dicken Lippen, die ich meinen Hals begehrend küssen spürte... die Augen, die mich willig ansahen...

"Lara.." hauchte ich. Gegen sie war ein Gerichtsverfahren eingeleitet worden, doch sie hatte Kaution bezahlt. "Na... wo hast du den blassen Geist gelassen?" sie grinste, man sah dass ihr ein Kommentar zu dem Vorfall auf der Zunge lag.

"Zuhause... im Bett...is mir relativ egal. Die is eh nur am heulen" murmelte ich und trank meinen Whisky aus, worauf ich gleich einen neuen bekam. Lara zog die aufgemalte Augenbraue hoch. "Ah? Nicht mehr so glücklich?" fragte sie höhnisch. Langsam schüttelte ich den Kopf.

Ehe ich mich versah...streichelte ihre Hand über meinen Oberschenkel "und jetzt...bist du auf der suche nach etwas Spaß? Nach etwas was sie dir nicht gibt hm?" Ich bekam eine Gänsehaut "du...du liegst richtig Lara" meinte ich dann doch entschlossen, ohne mal an Jul zu denken. Das einzige, an das ich gerade dachte war, dass ich gleich meine Latte verstecken musste, da ihre Hand immer weiter hoch streichelte.

Sie war was das betraf nicht dumm...im Gegenteil. Es hieß ja...dumm vögelt gut... das traf gut auf sie zu. Deshalb merkte sie auch sofort, was gerade in meiner Hose passierte. "Ich weiß das kommt plötzlich Sushi" hauchte sie sinnlich... "aber du hast ja schon irgendwie zugestimmt...." sie griff meine Hand.

Sanft stich sie über meinen Handrücken. Entspannt schloss ich die Augen, es fühlte sich so unendlich gut an... Ein Auge öffnete ich aber, als sie meinen Ehering auszog. Achtlos legte sie ihn auf den Tresen und stand auf.

Tief sah sie mir in die Augen, wie hypnotisiert stand ich auf, worauf sie meine Hand griff und mich mit Richtung Toiletten zog. Ohne noch einmal einen Gedanken an Jul zu verschwenden drückte ich Lara in der Kabine gegen die Wand und küsste die roten Lippen verlangend.

Die wärme die durch meinen Körper wie Elektrizität strömte war ein tolles, schon langes nicht mehr gespürtes Gefühl. Meine Hand vergriff sich in den schwarzen Haaren und zog ihren Kopf dominant zur Seite. Gierig roch ich an ihrem Hals ihren Duft ein und grinste genüsslich. Wiedermals küsste ich Lara, die in meine Unterlippe biss.

Grinsend legte ich meine Hände an ihre Schultern und drückte sie vor mir auf die Knie, wo sie auch sofort meine Hose öffnete. Ich lies mich an die Wand lehnen, schloss genüsslich die Augen und lauschte den Sauggeräuschen und dem vereinzelten Würgen.

Manchmal griff ich in die Haare und bewegte ihren Kopf so schnell wie es mir gefiel. Stöhnend sah ich hinab in die willigen Augen über die ich alleine die Kontrolle hatte. Grinsend streichelte ich über ihre Wange, bevor ich den Kopf wieder stöhnend zurück legte und kam. 

Sie schluckte sofort, stand auf, küsste mich innig, wischte mit dem Handrücken über ihren Mund und lehnte sich an mein Ohr "komm heute Nacht mit zu mir" drang ihre sinnliche in mein Ohr.  Ohne noch einmal an Jul zu denken nickte ich grinsend und folgte Lara in eine dunkle und lustvolle Dunkelheit der Nacht... 

P!tch Blease (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt