P!tch Blease (Eskimo Callboy)

Alles wie immer, aber irgendwie auch nicht

Sicht Kevin

"Schaffst du es oder brauchst du da drin noch Hilfe?" Sushi hämmerte gegen die Türe des Badezimmers. "Ich muss auch noch mal bevor wir fahren!"

Genervt verdrehte ich die Augen. "Jaja beruhig dich kurzer" ich stand von der Toilette auf. Nicht mal in ruhe Kaken kann man....

Ich spülte runter und ging zum Waschbecken. Hände waschen oder nicht? Ich schaute von meinen Händen zum Becken.

"MAN KEVIN MACH HINNE!" Nun klang er wütend. Also doch Hände waschen.

Langsam bewegte ich mich dann doch zur Türe und öffnete sie, als sie mir gegen das Gesicht gehauen wurde.

Sushi flitzte an mir vorbei und hatte schon die Hosen unten. Ich selbst taumelte wenige Schritte und drehte mich nicht ganz bei der sache um.

Der kleine Mann schaute über seine Schulter. "Schwul oder warum starrst du mich beim pissen an!?" Ich drehte mich wieder und lehnte mich im zimmer an die wand.

Mein Schädel brummte etwas durch den Schlag mir der Tür. "Deine Birne muss dem klang nach ja ziemlich hohl sein" scherzte mein Zimmergenosse, der aus dem Bad kam.

"Sehr witzig Mr. Mädchenblase" grummelte ich vor mich hin, immer noch meinen Kopf haltend. "Jetzt komm wir müssen gleich los, sonst ist Jul wieder Sauer" Sushi zerrte mich zu Türe, schob mich raus und schloss zu.

Unten in der Lobby standen schon alle wartend auf uns beide. "Schön, dass es Prinzessin Giraffe und Prinzessin Sushirolle auch mal geschafft haben" Jappo klatschte in die Hände.

Die restlichen stiegen in das Klatschen, dass zum Applaus wurde mit ein, als sie uns erblickten. "Danke Danke" Sushi lächelte anerkennend und winkte ab.

Wenige Augenblicke später saßen wir wieder in dem kleinen Bus. Der Japaner, der uns fuhr heizte wie ein Geisteskranker durch den engen Verkehr Tokios.

Ich krallte mich in den Sitz und betete, das heil zu überstehen.
Das schien nicht nur mir so zu gehen. Auch Danskimo saß in seinen Sitz gepresst.

20 Minuten der Todesangst wurde dann doch die Türe geöffnet. Glücklich, wieder sicheren Boden unter den Füßen zu haben streckte ich mich.

"Ich habe Ihnen doch gesagt, dass wir die Techniker um drei brauchen meine Güte" ins Handy fluchend stürmte Julia vorbei, wieder einmal auf 180.

Wenn es etwas gibt, was sie zur Weißglut brachte war es, dass etwas vor Auftritten nicht klappte.

"Was hat sie denn?" Fragen schaute ich der Weiß-blonden Frau nach, die in der halle verschwand. "Die Techniker kommen zwei Stunden später" Jappo neben mir zog an seiner Kippe.

"Keine entspannte Jul, kein entspannter Auftritt" David stand seufzend neben mir. Er hatte recht. Wenn Jul ruhig war, weil alles glatt lief, waren auch alle anderen relaxt.

Wenn es jedoch Zwischenfälle gibt und sie angestrengt ist, ist jeder mit betroffen. Auch wenn sie es probierte zu vermeiden.

Nach und nach bewegten wir uns auch in die Halle, in der gerade die Abgrenzungen platziert wurden. Der Lichttechniker ließ das Licht für den Auftritt durchlaufen zur Musik.

Auf der Bühne selbst wurde an der Technik rumgefummelt, Kabel verlegt und Boxen angeschlossen.
Ein Japaner kümmerte sich um David Drums und dahinter kam unser Transparent runtergefahren.

Ich folgte Pascal in den Backstageraum und ließ mich auf einem Sofa nieder. "Lass ma n' Bier rüber wachsen" ich guckte Daniel an, der mir eine kalte Flasche japanisches Bier gab.