Die Seuche

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Sicht Pascal

Die Tour mit 5FDP und Papa Roach war zuende und wir wieder Zuhause. Es war mittlerweile Winter und eine dicke, kühle und weiß glitzernde Schneedecke bedeckte Castrop-Rauxel.

Schneeflocken tanzen vom grauen Himmel hinunter auf die Dächer, von denen Eiszapfen hingen. In vielen Vorgärten hatten Kinder Schneemänner gebaut, die alle unterschiedlichen aussahen.

Auch bei uns stand einer. Wir waren vorgestern betrunken auf die tolle Idee gekommen, einen fetten Schneemann mit Titten, einem Schwanz und großen Eiern zu bauen...

Der Stand nun im Hof und war von der Straße aus gut zu sehen. Das einzige Problem: wir hatten kurze Sachen an, als wir das teil gebaut hatten ... und waren somit auch komplett durchgefrohren gewesen.

Die Folge kann man sich ja denken ... wir hatten nun fast alle eine Erkältung. Und zwar keine, bei der ein bisschen die Nase lief... wir plagten uns mit Fieber, Übelkeit, Husten, Halsschmerzen und Kopfweh rum.

Ich lag zusammengekauert unter der Bettdecke. Verschwitzt, aber trotzdem frierend. Ich war blass und hatte tiefe augenringe um meine glasigen Augen.

Aber so ging es nicht nur mir. David, Kevin und Danskimo waren auch in diesem Zustand. Bei Sushi bahnte es sich langsam an. Daniel blieb verschont, weil er weggefahren war zu seiner Familie für diese und nächste Woche. Jul hatte es bis jetzt auch verschont.

Sie uns Sushi waren es, die sich um uns kümmerten. Mein Blick ging zur Tür, die sich öffnete. Ein blonder Kopf sah hinein. "Bist du wach?" Flüsterte eine liebe stimme.
Meine hingegen war kratzig und rau "ja... morgen süße"

Die Tür ging ganz auf und Jul kam in mein zimmer. Sie hatte einen schwarzen, zu langen Hoodie an und eine Leggins. Ihre Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. In ihrer Hand ein Tablett.

"Guten Morgen Pascal ... wie geht's dir?" Sie lächelte mich an und kam an mein Bett. Ich richtete mich auf und sah sie an. "So wie gestern ... wenn nicht sogar schlimmer"

"Fuck..." seufzte sie und setzte sich auf mein Bett, hielt mir das Tablett hin, welches ich auf meinen Beinen platzierte.

Drauf war ein Tee... Türkischer Apfel ... mein lieblings Tee... zwei Tabletten und ein trockener Toast ... nur das und nudelsuppe konnte ich gerade noch so drinnen behalten.

Dankbar sah ich sie an. "Danke kleine" ich lächelte leicht. Sie lächelt zurück. "Kein Ding..." dann fasste ihre kühle Hand an meine verschwitzte Stirn.

"Genau so heiß wie gestern ..." hauchte sie und sah mich sorgenvoll an. "Wenn das bis Übermorgen nicht besser ist, bring ich euch zum Arzt ... so sehr ihr euch auch dagegen wehrt!"

Sie wollte uns eigentlich schon gestern zum Arzt fahren, aber wir hatten alle protestiert, bis sie Aufgab. Aber irgendwie hatte sie recht. "Gut... bis Übermorgen" brummte ich und nahm etwas zittrig die Tasse hoch.

"Brauchst du sonst noch was?" Sie lächelte mich immer noch warm an. Ich hingegen schüttelte den Kopf leicht, weil der doch sehr brummte. "Nein danke Kleine"

Sie nickte und stand auf. "Wenn was ist ruf mich" Ihre grünen Augen ruhten auf mir. "Schläft Sushi noch?" Die Blondine nickte.

"Er hat heute nacht nicht gut geschlafen... dafür ist er jetzt wie tot" sie lachte leicht, dann verschwand sie aus dem Zimmer und lehnte die Tür an.

Ich widmete mich dem Tee und dem Toast. Als ich das unten hatte stellte ich das Tablett auf meinen Nachtkasten und legte mich wieder komplett unter die Decke. Die Augen schloss ich auch.

P!tch Blease (Eskimo Callboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt