*Harleys Sicht*
Seit etwa 7 Wochen war er nun schon weg. Ich hatte es noch immer nicht überwunden und versagte zusätzlich auch als Mutter. Ich ertrug es nicht in Lucys Gesicht zusehen, zu viel erinnerte mich an ihn und das machte mich wahnsinnig. Die meiste Zeit verbrachte ich auf dem Balkon und rauchte ununterbrochen meine Zigaretten oder betrank mich bis zur besinnungslosigkeit. James fand mich beinahe jede Nacht im Pool, wo ich auf einer Luftmatratze liege und mich des öfteren schon fast ersaufen lassen hab. Morgens ging es dann so weiter, dass ich mich lange übergab, ich machte meinen Körper so kaputt, dass meine Periode ausfiel und ich es extrem anstrengend fand auch nur aufzustehen.
Mir war vollkommen bewusst, dass ich mir und meinem Kind damit schadete, aber es war mir auch irgendwie egal. Ich würde mir ganz gern das Herz herausreißen, es von dem Teil der an Puddin' hing befreien und mein Leben unbeschwert weiterleben, allerdings war das ja nicht so einfach.
Mal wieder klopfte Lucy an meine Tür und rief nach mir, wie sie es jeden Morgen tat um zu prüfen ob ich noch lebe. Und wie immer war mir kotzübel, ich ging zur Toilette und ließ alles raus, was raus wollte. Danach schlurfte ich die Stufen hinunter in die Küche, schnappte mir eine Flasche Whyski und nahm mir 5 Waffeln, die ich mit Sahne besprühte und saure Gurkenscheiben drauflegte. Ich fand das mega lecker, früher hätte ich das niemals gegessen, geschweigeden wäre ich auf die Idee gekommen das zu tun.
Während ich aß, war James mit Lucy im Badezimmer und passte auf, dass sie ihre Zähne richtig putze. Was mich zu Beginn wirklich erstaunt hatte ist, dass James Lucys Haar kämmte und frisierte und es um Welten besser konnte als ich. Nach dem Frühstück ging ich hinaus und wurde dort von meinem Chauffeur abgeholt, James zwang mich zum Arzt zugehen, um mich durchchecken zu lassen und damit ich vom Alkohol loskomme. Er denkt wohl, dass ich Einsicht zeige und mich freiwillig einer Selbsthilfegruppe anschließe. Manchmal hatte ich das Gefühl er kennt mich nicht und denkt ich wäre noch die liebe Psychiaterin von früher.
Ich ließ die Untersuchung über mich ergehen und hörte gar nicht richtig zu was der Arzt zu mir sagte. Als er mir erzählte, dass meine Sucht ein massives Problem darstellte, hörte ich ihm nicht zu und ging einfach raus.
Zuhause schmiss ich sie auf den Tisch und begab mich auf meinen Balkon. Ich sah direkt in die Sonne und begann zu weinen. Immer wieder fragte ich mich, ob er Schmerzen hatte, ob er Angst hatte, an was er gedacht hat und warum es ausgerechnet er sein musste. Fast jeden Tag suchte ich nach etwas das noch nach ihm roch oder mich an ihn erinnerte. Es gab kein Bild von uns beiden, alle die es von ihm gab waren Polizeifotos oder die vom Asylum, während sie ihn folterten. Seine Kleidung roch nicht mehr nach ihm, sondern nach mir und meinem Schmerz.Ich klammerte mich an die Cognac Flasche, die ich ihm mal mitgebracht hatte. Er sagte es sei der beste den er jemals getrunken hatte und es war nicht mehr viel in der Flasche und ich traute mich nicht es zu trinken. Vielleicht käme er ja doch irgendwann wieder und würde sich dann darüber aufregen, dass ich sie leer gemacht habe.
Es war mittlerweile schon nachmittag und weil meine Tochter ein Engel ist und sich trotz meinem Verhalten noch um mich sorgte. Kam sie mit leisen Schritten auf den Balkon. "Mama?" Ich zuckte zusammen und die Cognac Flasche fiel von meinen Beinen und prallte auf den Boden, wo das Glas in tausend Stücke zersprang. Ich schaute in Lucys Richtung und sah, dass sie auf mich zugehen wollte, ohne auf die Scherben zu achten. Ich sprang auf und trat in die Splitter hinein. Ich sprintete auf Lucy zu und hob sie zum Glück schnell genug hoch. Ich spürte wie sich die Scherben immer tiefer in meine Fußsohlen bohrten und das Blut geradezu heraus schoß. Ich hielt Lucy immernoch hoch und James kam hinein. Er hetzte auf den Balkon und nahm mir Lucy ab und setzte sie aufs Bett. Erst dann realisierte ich den Schmerz und fing an zu schreien und zu weinen. Ich hatte nicht mal bei Lucys Geburt solche Schmerzen. James schob die Scherben zur Seite und nahm mich hoch. Er war nicht mehr der Jüngste, weswegen er mich zu Lucy aufs Bett setzte und zu unserem Nachbarn rannte. Während James weg war kam Lucy zu mir und drückte sich fest an mich. Zuerst wollte ich sie wegschieben, aber mir wurde klar, dass sie das einzige war was mir blieb und ich drückte sie so fest an mich wie ich konnte. Nach etwa 5 Minuten kam James mit einem Mann wieder. Er hatte dunkles Haar und grüne Augen. Sein Körper war durchtrainiert und man könnte meinen es wäre Js Zwillingsbruder. Von der Statur her waren sie komplett identisch, lediglich die Haarfarbe war anders und die Tattoos fehlten.
Er fragte Lucy ganz lieb ob sie mich loslassen würde, damit er mich ins Krankenhaus bringen konnte. Sie sah ihn mit finsterem Blick an und sah dabei genauso aus wie J wenn er eifersüchtig war. Sie ließ los, bestand aber darauf mitfahren zu dürfen und lief uns hinterher zum Auto.
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My Mad Family
Fiksi PenggemarDer 2. Teil zu meinem Ersten Buch 'Mad Freaks', in diesem Buch geht es mit dem Sprössling von Harley Quinn und dem Joker weiter. Lucy kommt nach Jahren endlich zu ihrer Mutter, die ihre ganze Aufmerksamkeit ihrem kleinen Töchterchen schenkt. J ist d...