Kapitel 22

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Im Spiegel betrachte ich meine immernoch leicht gerötete Wange. Durch das grelle Licht des Badezimmers schaut meine gereizte Haut schlimmer aus,als sie ist. Ich kann immernoch nicht fassen,dass mich Kim gestern geschlagen hat. Ja,ich traue ihr vieles zu,aber das sie Handgreiflichkeit wird, hätte ich niemals von ihr gedacht. Meine Wut ihr gegenüber wächst von Tag zu Tag und ich habe mir schon einige Optionen überlegt,mit denen ich mich bei ihr Rächen kann. Ja,ich weiß,dass man etwas nicht aus Rache begehen soll,aber sie hat es nicht anders verdient. Beleidigungen sind eine Sache,Gewalt anwenden eine andere. Schlussendlich hat mich Richard auf den perfekten Racheplan gebracht. Als er Kim von mir zurückt halten wollte,flüssterte er ihr zu keinen Schulverweis zu riskieren,den sie ohne weiteres bekommt,wenn ich sie an unseren Rektor verpfeifen würde. An unserer Schule sind nämlich schon des öfteren welche Verwiesen worden,weil sie Handgreiflich gegenüber anderen Schülern geworden sind. Aber petzen wäre zu einfach. Ich will sie eiskalt erwischen und sie richtig leiden lassen. Damit meine ich nicht sie zu schlagen,sondern ihr physische Schmerzen zu bereiten...und ich weiß auch schon genau wie ich das anstellen werde.

Der heutige Schultag verläuft bisher besser als erwartet. Anders,als ich es mir gedacht habe,wurde ich nicht von jeden ausgelacht,weil ich gestern eine Ohrfeige kassiert habe. Im Gegenteil,es scheint als würden mich die meisten dafür bewundern,das ich Kim gestern meine Meiung gesagt habe. Naja außer Kim selbst,die musste mich natürlich auf meine gerötete Wange hinweisen,die ich mit so viel Make up wie möglich versucht habe,zu kaschieren. Ihre Bemerkung habe ich gekonnt ignoriert,was sie daraufhin ziemlich griesgrämig gestimmt hat.

Gleich endet der Matheunterricht,was für mich bedeutet,dass ich meine Rache an Kim beginnen werde. Um den Plan jedoch in die Tat umzusetzen,muss ich mit Mark sprechen,meinen untreuen Exfreund der mich mit Kim betrogen hat...

Während es klingelt atme ich tief durch. Du brauchst keine Angst haben,immerhin ist er *DIR* fremd gegangen,daher brauchst du nichts schlimmes befürchten. Okay,mir selber mut zu zusprechen ist nicht grade hilfreich. Seit seinen letzten Versuch,wieder mit mir zusammen zukommen,haben wir nicht mehr miteinander gesprochen. Dabei hätte ich es auch gerne belassen,aber mein Hass auf Kim ist so stark,dass ich mich sogar auf ein Gespräch mit ihm einlasse!. Er steht lässig an einer Wand gelehnt und unterhält sich mit ein paar seiner Kumpel. Obwohl beide in meiner Stufe sind,kenne ich nur Chris,weil ich mit ihm Englisch habe. Den blonden Typen daneben kenne ich nur vom sehen.Marks Augen weiten sich,als er mich entdeckt. Sofort werden meine Beine weich wie Pudding. Marks braune haben mich schon früher in ihrem Bann gezogen. Sie gehörten zu den ersten Dingen,die ich an ihn geliebt habe...Halt Stop!. Ich schüttel meinen Kopf und versuche krampfhaft,diese Erinnerungen zu verdrängen. Was mir überraschenderweise gut gelingt...das liegt wahrscheinlich daran,dass braune Rehaugen durch smaragdgrüne Augen ersetzt werden...STOP STOP STOP!!!. Verdammt,Lia! wie hormongesteuert kann man eigentlich sein!. Ich muss an etwas anderes denken,sonst wird das Gespräch kein gutes Ende nehmen. Da erblicke ich ein T-Shirt mit Gänseblümen drauf. Gänseblümchen,denk an Gänseblümchen!.

,,Lia,was willst du denn hier?". Marks Mund ziert ein freundliches,aber dennoch erstauntes lächeln. Nachdem,was zwischen uns passiert ist,hat er wohl nicht mehr damit gerechnet,das ich jemals wieder Kontakt mit ihm aufnehmen werde...was ich eigentlich auch nicht wollte!.. ,,Hey Mark,könnten wir vielleicht kurz reden?" ich versuche unauffällig zu seinen Freunden zu schielen,er versteht meine lautlose aufforderung und schickt sie Weg. ,,Jungs,könnt ihr uns mal allein lassen?". Chris und der blonde Typ schauen sich an und scheinen wohl zu überlegen,ob sie gehen oder sich unsere *Wiedervereinigung* ansehen wollen. ,,Jo Alter,wir sehen uns dann heute Abend,die Muschis warten schon". Sofort verziehe ich mein Gesicht. Chris ist für sein Loses Mundwerk bekannt,doch daran gewöhnen,werde ich mich wohl nie. Das ich kein Fan solcher Ausdrücke bin,weiß auch Mark,der sich daraufhin sofort bei mir entschuldigt ,,Sorry Li,aber du weißt ja,wie Chris drauf ist". Er hat mich jetzt nicht ernsthaft *Li* genannt,oder?. So hat er mich früher immer genannt,als wir noch zusammen waren,als noch alles gut war...bevor er mich durch Kim ersetzt hat. Und das nur, weil ich keinen makellosen Körper und blondes Haar habe... Als es zwischen den Beiden aus war,wollte er mich immer wieder davon überzeugen,dass er nicht nur auf das äußerliche aus war. Das es ihm egal wäre,ob man brünette- oder blondhaarig ist.Aber ich wusste schon immer,dass er ein faible für Blondinen hat. Allein die Tatsache,dass seine Playboyhefte voller nackten Blondinen waren,war Beweis genug für mich. ,,Li,bist du noch da?" ich muss blinzeln. Ich war so tief in der Vergangenheit versunken,das ich total vergessen habe,das ich mit Mark reden wollte. Sofort packte mich mein Zorn ,,Nenn mich nicht *Li*. So durftest du mich früher nennen,aber jetzt nicht mehr!". Er blickt nach unten und sagt mit ruhiger Stimme ,,Ich weiß". Wenn ich es nicht besser wüsste,würde ich denken,dass ein leichter klang von bedeuern darin mitschwang. ,,Gut,dann wäre das geklärt. Ich will auch nur mit dir reden,weil ich dich was fragen will.". Er schaut wieder hoch und diesmal hat sein Blick etwas,was an hoffnung erinnert. Heute bilde ich mir ganz schön viel falsches ein... ,,Du kannst mich alles fragen,was du willst". Wie gern würde ich ihn fragen,wieso er mir das alles angetan hat,aber das gehört jetzt nicht hier hin. Denn diesmal geht es darum,Kim und nicht mir weh zutun. ,,Kannst du mir sagen,wo Kim wohnt?". Erstaunt sieht er mich an. Wahrscheinlich hätte er mit wirklich jeder Frage gerechnet,aber nicht mit dieser. ,,Ehh ehrlich gesagt kann ich dir da nicht weiter helfen". ,,Was? Wieso nicht?. Ihr wart schließlich mal zusammen!". Will er mich jetzt auch noch verarschen?. So ein Mistkerl!. ,,Nein Li, eh ich meine Lia. Nein Lia,ich weiß wirklich nicht, wo sie wohnt. Das weiß irgendwie niemand. Immer,wenn ich vorgeschlagen habe,uns mal bei ihr zu treffen,hat sie mich abgewimmelt. Als ich mir dann von ihren Freunde ihre Adresse geben lassen wollte,wurde mir immer wieder gesagt,dass man nicht weiß wo sie wohnt". Ob das wirklich stimmt?. Eigentlich kann ich mir garnicht vorstellen,das Niemand weiß,wo Kim wohnt. Sie ist so beliebt,da müsste ihre Adresse doch bekannt sein. Ich muss weiter nachhaken! ,,Und du bist dir absolut sicher,dass keiner weiß,wo sie wohnt?". ,,Ja,das bin ich. Immerhin habe ich jeden,der mit Kim Kontakt hat,nach ihrer Adresse gefragt". ,,Und was ist mit Richard?". ,,Lia,ich bitte dich. Richard ist nur einer von vielen ihrer Eroberungen. Er weiß genauso wenig wie ich,oder die anderen Jungs,mit denen sie was hatte. Bald ist er ihr eh zu langweilig. Sie ist bestimmt schon auf der Suche nach einen neuen Kerl". Ich weiß nicht,ob ich mir das nur einbilde,aber ein Hauch von verletzten Stolz schwang in seiner Stimme mit. Auch wenn mich dieser Gedanke schmerzt kann ich mir vorstellen,dass Mark wirklich geglaubt hat,das Kim ihn aufrichtig geliebt hat. Die Einsicht,dass er nur einer von vielen für sie war,muss ihn schwer getroffen haben,denn treue war ihm immer sehr wichtig. Tja,ich sage nur *Karma*. ,,Wer glaubst du könnte wissen,wo sie wohnt?. Ich mein,sie muss doch irgendeine beste Freundin oder sowas haben...". Es scheint,als würde er grade all ihre Freunde im Kopf durchgehen. Mit hochgezogene Augenbraue sagt er schließlich ,,Auf einer Party hat sie etwas zu viel getrunken. Irgendwann hat sie dann so Sachen erzählt,wie zum Beispiel das sie Sonnenblumen am liebsten mag und sie Katzen total cool findet". ,,Und wie soll mir das weiter helfen!?". Er sieht mich grimmig an ,,Wenn du mich mal zuende reden lassen würdest,wüsstest du auch,wie dir das vielleicht weiter helfen könnte!". ,,Okay okay,beruhig dich!. Ich bin ja schon leise". ,,Aufjedenfall ist sie dann auf der Couch eingeschlafen und murmelte,das Monique ihre beste Freundin wäre. Das hat mich neugierig gemacht,also versuchte ich,ihr im halbschlaf Antworten zu entlocken. Und auf der Frage,welche Monique sie meint,antwortete sie "Bernstein". Jetzt mal ehrlich,als ob Monique Bernstein und Kim jemals Freundinnen sein könnten. Die sind doch ein Unterschied von Tag und Nacht". Da hat er recht. Monique Bernstein ist einer der beliebtesten Mädchen unserer Stadt. Sie ist sowas wie eine kleine berühmtheit hier. Ihr Vater führt ein erfolgreiches Unternehmen,was bedeutet das sie Geldmäßig keine Sorgen haben müssen. Sie bekommt sogar Privatunterricht,um ihren Hobbys besser nachgehen zukönnen. Denn sie ist eine verdammt gute Volleyballspielerin und hat mit ihren Team schon die ein oder andere Meisterschaft gewonnen. Der Name Bernstein ist durch und durch mit Erfolg zu verknüpfen. Aber noch viel wichtiger ist für mich die Frage: ,,Wie kann ich mit ihr Kontakt aufnehmen?". ,,Super,wie soll ich bitteschön an Monique Bernstein heran kommen?" ich kann den trotz in meiner Stimme nicht verbergen. ,,Monique ist echt nett. Sie ist nicht so eingebildet und hochnäsig,wie alle andere sagen". ,,Ja klar und woher willst du das wissen?". Macht er sich grade über mich lustig?... ,,Sie ist öfter mal auf unsere Partys. Chris Schwester spielt in ihrer Mannschaft. Sie ist echt cool. Heute Abend ist sie auch dabei. Komm doch auch".Ich weiß nicht,wie lange ich meinen Mund geöffnet hatte. Jedenfalls war er ziemlich trocken,als ich mich wieder gefangen hatte und ihn schloss. ,,Ist alles in Ordnung,Lia?. Du siehst so blass aus". Ich schaue ihn verdutzt an und versuche,mich wieder einigermaßen in griff zu bekommen. ,,Ich soll Monique Bernstein treffen? Das kann ich nicht!". Panik steigt in mir auf. So sehr ich mich auch bei Kim Rächen will,aber das überschreitet mein Kontingent an Selbstbewusstsein. ,,Wieso solltest du das nicht können?. Ich kann euch beide miteinander bekannt machen. Und wenn ihr euch gut verstehen solltet,kannst du sie ja über Kim ausfragen". ,,NEIN!.Das geht nicht. Wir würden uns niemals gut verstehen...im Gegenteil,sie würde mich mit sicherheit komisch finden und blamieren wollen. Man sagt bestimmt nicht umsonst,dass sie eingebildet sein soll". ,,Wie gesagt,dass stimmt nicht. Sie freut sich sogar,neue Menschen kennen zulernen. Glaub mir,es wird nichts schlimmes passieren. Und wenn du dich dann doch unwohl fühlen solltest,kannst du ja immernoch gehen. Du musst ja auch nichts trinken". Da fällt mir ein,das wir erst Mittwoch haben. ,,Ihr feiert unter der Woche?". Früher war Mark überhaupt kein Fan von Partys. Schon garnicht unter der Woche. Wir sind lieber ins Kino gegangen oder haben einfach miteinader gekuschelt.Er hat sich in den letzten Monaten ganz schön verändert. ,,Ja,wieso sollten wir nicht unter der Woche feiern?. Man lebt schließlich nur einmal". Er legt ein süffisantes lächeln auf. ,,Und was ist mit der Schule? Bist du morgens nicht kaputt?". Bevor er mir antwortet schaut er auf die Uhr. Hat er jetzt nicht auch eine Freistunde?. Naja,vielleicht hat er einen Termin. ,,Schlafen kann man zwischendurch,sogar im Unterricht. Du,ich muss los,hab noch was zu erledigen für heute Abend. Ich schick dir ne SMS mit Chris Adresse. Bitte komm heute,es wird sicher cool und vielleicht könnten wir nochmal über alles reden". Noch bevor ich ihm an den Kopf werfen kann,dass wir überhaupt nichts mehr zu bereden haben,gibt er mir einen Kuss auf die Stirn und geht weg. Was sollte das denn jetzt?. Wenn er jetzt ernsthaft glaubt,dass da wieder was zwischen uns laufen könnte,hat er sich geschnitten. Nochmal falle ich nicht auf ihn rein!. Vorallem nicht,weil mein Herz immernoch jemand anderem gehört...







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⏰ Letzte Aktualisierung: May 12, 2018 ⏰

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