Tae PoV
Langsam schlenderte ich durch die Straßen, auf der Suche nach meiner Eomma. Sie war auf einmal einfach so weg als ich aufgewacht war und Eomma lag tot vor meinen Augen. Doch das interessierte mich nicht, denn ich wusste, dass ich das alles nur träumte. Anders konnte ich mir das nicht erklären. Und dann war da noch dieser Junge, den ich bis jetzt noch nie im Leben gesehen hab. Das musste alles also nicht real sein. Der Junge war dennoch ganz süß. Aber egal jetzt, ich muss meine Eomma finden. Ich will von ihr umarmt werden und mit ihr kuscheln. Mein Körper sehnte sich nach ihr, es kam mir vor als hätte ich sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Doch das stimmte nicht, erst gestern noch saßen wir auf der Blumenwiese mit Eomma und machten Blumenkränze. Da konnte sie doch schlecht heute verschwunden sein. Das war doch unrealistisch.
Völlig in Gedanken versunken, lief ich an vielen mir unbekannten Häusern vorbei und betrachtete die wenigen Menschen, die an mir vorbei liefen. Sie alle waren nicht in Eile, wie man es sonst von einer Stadt erwartet hätte. Das lag daran, dass hier viel mit Magie gearbeitet wurde und somit niemand mehr unter Zeitdruck stand.
Was für ein schönes Gefühl das doch war, hier in so einer Welt zu leben. Selbst für mich war das schön, obwohl ich gerade mal sechs Jahre alt war. Nur war es komisch, dass ich seitdem ich aufgewacht war, irgendwie höher stand. Als wäre ich über Nacht gewachsen. Vielleicht war das auch nur meine Einbildung. Egal.Gefühlte Stunden später kam ich in eine Gegend, die mir endlich mal bekannt vorkam. Nur noch etwas geradeaus Laufen, dann hab ich mein Ziel erreicht. Nach einigen Minuten betrat ich den Schulhof der Schule, die meine beiden Eommas sehr mochten. Sie erzählten immer viel über ihre Schulzeit und nahmen mich oft mit hier her, wenn sie Sayoko und Nim besuchten. Dieses Arschgesicht war echt ne Klasse für sich. Schnell ging ich nun in das große Gebäude, rannte zum Büro der Direktorin und machte mit Schwung die Tür auf. Ein Arschgesicht saß gerade am Schreibtisch und sah von seinem Papierkram auf.
"Taehyung? Was willst du?"
"Ich wollte zu Sayoko-chi."
sagte ich mit meiner kindlichen Stimme.
"Die ist gerade auf dem Friedhof."
gab der Arsch von sich und sah wenig später wieder auf seine Papiere. Pah. Unhöflicher Idiot. Seufzend verließ ich das Zimmer wieder und streunerte durch die Gänge der Schule. Es hatte sich einiges geändert, was ich komisch fand. Nichtsdestotrotz lief ich einfach weiter, nur Richtung Jungsklo da ich mal dringend aufs Töpfchen musste.
Dort angekommen, betrat ich eine der Toiletten und ging meinem Geschäft nach. Wir hatten hier keine Pissuars, da Sayoko meinte das sei unhygienisch und niemand hat große Lust so etwas zu säubern. Als ich fertig war, zog ich noch an der Spülung. Jedoch wurde mir kurz danach so schwummerig vor Augen und ich war kurz davor umzufallen. Mir wurde mit einem mal heiß und dann wieder kalt, als wäre ich erkältet. Kurz darauf schien ich in Ohnmacht zu fallen. Warum jetzt? Ich wollte doch nur Eomma wiedersehen...
Als ich zu mir kam, befand ich mich auf dem Jungsklo wieder. Warum war ich hier? Ich war doch gerade eben noch bei der Leiche meiner Eomma und Jungkook war ebenfalls da! Wie zur Hölle bin ich also aufs Jungsklo der Schule geraten? Naja, jetzt erstmal aus der Kabine raus und wieder nach Hause laufen. Vielleicht hab ich den Tod meiner Eomma ja nur geträumt. Hoffentlich hab ich das, denen ohne sie wäre mein Leben nichts mehr wert. Es war schon schwer genug für mich, damals meinen Appa zu verlieren. Ich wusste nicht mal mehr, wie er aussah. Ich würde es aber zu gerne wissen wollen.
Doch nun muss ich erstmal hier heraus, weshalb ich meine Hand auf die Türklinke der Klokabine legte und sie herunter drückte. Aber sie ging nicht auf, sie war abgeschlossen. Der Innenriegel war nicht davor geschoben worden, also musste jemand sie von außen abgeschlossen haben. Das war aber so gut wie unmöglich! Draußen gab es keinen Riegel und ein Türschloss besaß so eine Kabine erst recht nicht. Wieso zum fick ging die Tür dann nicht auf?! Nach mehreren malen dran herum rütteln, versuchte ich es mit Hilfeschreien, doch es war zwecklos. Niemand schien mich zu hören. Hilflos ließ ich mich zu Boden sacken und starrte an die Wand vor mir. Sie war blau und auf ihr war ein riesiger Strudel abgebildet. Er wirkte fast schon echt, doch das war sicher wieder nur meine Einbildung. Der Strudel war schon immer dort und fast wie Lebensecht an die Wand gemalt worden. Wäre er echt, würde er Geräusche von sich geben, was er auch tat und-
"Warte, was?!"
Verwirrt und geschockt zugleich starte ich das blaue Wunderwerk vor mir an. Es gab tatsächlich Geräusche von sich! Doch wie war das möglich?
Neugierig stand ich auf und ging einige Schritte darauf zu, berührte es mit meiner Hand, die kurz darauf in den Strudel gezogen wurde. Ich schlussfolgerte also, dass das Teil einen irgendwo hinführt. Wir hatten im Unterricht gelernt, dass wenn man in einen solchen Strudel hineingreifen kann, er nicht gefährlich ist. Lediglich in eine andere Welt verfrachtet er einen, sollte man ihm zu nahe kommen. Wenn einer jedoch hineingezogen wird, verschwindet der Strudel und taucht irgendwann später an einem anderen Ort wieder auf. Ob man wenn man durchfiel wieder zurück konnte, das hing ganz von seinem Glück ab. Einmal in dem Strudel drin, befindet man sich in einer anderen Welt. Von dort aus gibt es noch unzählige andere solcher Teile, doch nicht viele sollten wieder zurück in die eigene Welt führen.
Geh durch den Strudel, Taehyung! Er wird dir ein Jahrelang geheim gehaltenes Geheimnis erzählen!
Ertönten plötzlich einige, leise Stimmen so, als ständen gerade unzählige Menschen hinter mir und würden mir etwas zu flüstern. Genau das war es auch, was mir den Rest gab und weswegen ich es mir wagte, den Strudel zu betreten. Kaum tat ich dies, befand ich mich in einer neuen Umgebung wieder, wurde kurz darauf, wie schon so viele male heute, wieder ohnmächtig, da das Reisen durch Magiestrudel einem die Kraft raubt. Doch was will man schon dagegen machen, man konnte so etwas sowieso nicht verhindern.
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🚩Highschool of Love [YoonMin][NamJin][VKook]
FanfictionDie Star-High war einst eine der bekanntesten Schulen in Seoul, jedoch verlor sie eines Tages ihren guten Ruf. Um sie ragten sich viele Legenden, die heutzutage nicht mehr von den Schülern wahrgenommen wurden, doch das sollte sich ändern: Jimin ist...