Kapitel 15

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Adams Sicht

Jetzt wo ich wusste das ich keinen Grund mehr hatte durch zuhalten, wünschte ich mir nur das mein Körper auch endlich aufgab. Diese Schweine taten es leider nicht. Sie erhöhten ihren Druck in den Verhören auf mich um doch noch Informationen zubekommen. Dann wollten sie mich an England für ne Menge Lösegeld verkaufen.

Informationen rückte ich aber trotzallem nicht raus. Meine Soldatenehre war noch intakt, mein Land wird von mir nicht verraten.

Die Peitsche riss wieder einmal tiefe Wunden in meinen Rücken und dieses mal sogar auf meinen Bauch, der bis jetzt unversehrt geblieben war. Aber ich schrie nicht mehr, ich ertrug es still und hoffte dass mein Körper endlich den Stecker zog und das alles hier beendet. Der Boss der Rebellen kam rein und brüllte seine Leute an.

<< Aufhören ihr Deppen. Merkt ihr nicht, dass er sterben will? Tod nutzt er uns nichts. >>

<< Nein, verdammt mach weiter. Wofür soll ich noch leben? Infos kriegt ihr eh nicht von mir. >>

<< Na das werden wir ja sehen. Selbst wenn nicht bringst du noch gutes Geld. England zeigt sich im Moment sehr kooperativ. >>

Als er den Arzt auf mich los ließ, schlug ich seine Hände weg.

<< Fixiert ihn, damit der Doc arbeiten kann. >> wies er seine Leute an.

< Gott, erlöse mich doch endlich aus diesem Horror. Dann sehe ich vielleicht meine Mary wieder, die schon ein kleiner Engel geworden ist. >

Marys Sicht

Eine Woche war schon vergangen seid dem Angriff und seid es keine Zeichen mehr auf Adams Bildern gab. Ich versuchte mich auf meine Arbeit zu besinnen, um mich abzulenken. Aber meine Gedanken kreisten permanent um Adam. Ich sehnte mich so viel mehr nach ihm als ich es will. Ich hatte eine riesige Angst mich wieder auf einen Mann ein zulassen aber ich wusste auch das ich Adam nicht wiederstehen konnte.

Seine Haare die aussahen wie flüssige dunkle Schokolade, so verführerisch und weich.

Sein markantes Gesicht mit dem leichten dunklen Bartschatten, der in der Gefangenschaft zu einem Vollbart geworden war.

Seine Augen die in mein tiefstes Inneres zusehen schienen. Diese goldigen Sprenkel in seiner tief grünen Pupille, die leuchten wenn er lacht.

Sein ruhiges und gefasstes Auftreten. Seine tiefe innere Ruhe und seine Fürsorge in seinem Blick.

All das sah ich immer wieder vor meinem geistigen Auge und das große Finale meiner Tagträume bildet immer unser Tanz im Regen. Ich zehrte immer noch von dieser so unglaublich zärtlichen Berührung an meiner Hüfte. Ich wünschte mir Adams Hände dahin zurück.

Aber er war ja nicht da.

Ich stand gerade vor der Haustür mit einer Tasse dampfendem Kaffee in der Hand und ließ meinen Blick über die Farm gleiten. Meinen Nachmittagskaffee genoss ich immer in vollen Zügen. Wotan sah aus seinem Auslauf neben dem Stall zu mir herüber und ich musste lächeln denn er sah immer sofort auf wenn sich die Haustür öffnet. Ich beschloss ihm und den anderen Pferden ein paar Äpfel zu bringen.

In einer Hand noch meinem Kaffe und in der anderen die Äpfel lief zu ihm hin. Ach, meine Pferdchen heben meine Laune immer. Wotan schien meine betrübte Stimmung eben bemerkt zu haben und stupste mich aufmunternd an.

Ich wand mich nach einer ausgiebigen Streicheleinheit wieder um zur Terrasse und ließ mich dort in einen Sessel fallen. Mein Blick fiel auf den Wohncontainer und das Bild von Adam, wie er am Morgen nach unserem Tanz dort mit seinem Kaffee stand und mich eindringlich musterte, erschien in meinen Gedanken.

War and Harmony so close togetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt