Kapitel 20

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Marys Sicht

Es waren schon einige Wochen vergangen und Adam ging es immer besser, aber zwischen uns herrscht immer noch eine Eiszeit die sich gewaschen hat. Denn Adams Ausweichen verletzt mich.

Aber so langsam kommt er sogar wieder auf mich zu. Er hat sich gestern in der Küche zu mir gesetzt und ein bisschen mit mir belanglos über die Farm gequatscht. Es ist zwar ein kleiner Schritt aber immerhin, ich mein vorher wollte er mir nicht einmal in die Augen sehen. Ich denke Brandon hatte wirklich Recht, denn umso fitter er wird umso mehr kommt der alte Adam zurück.

Heute Morgen saß er schon mit nem Laptop auf der Terrasse und hat Vorratsbestände eingetragen. Der Arzt sagt er darf noch nicht zu viel herum laufen aber er darf aus dem Bett. So kam es das er das Geschehen im Lager heute wieder von der Terrasse aus im Auge hatte und einen Soldaten per Funk durch das Lager schickt, während er hoch konzentriert seine Listen überarbeitet.

Ich muss wirklich sagen es sieht schon irgendwie süß aus, wie er die Nase rümpft und die Stirn kräuselt wenn er sich konzentriert. Es hat Ähnlichkeit mit einem kleinen bockigen Jungen vor seinen Hausaufgaben.

< Oh man, ich sollte mir nicht so einen Mist denken. Ja okay er ist süß, heiß und verdammt interessant aber er ist immer noch ein Mann. Männer sind nämlich Schweine, das hab ich ja gelernt. Erst legen sie dir die Welt zu Füßen und dann zerstören sie dich. >

William machte mir immer noch Angst obwohl ich wusste, dass er tausende Kilometer weit weg im Knast saß. Leider, dachte ich auch wieder häufiger an ihn und die Vergangenheit. Das Schlimme aber war das ich in Gedanken wieder seinen Namen in den Mund nahm.

Dieser Mann hat mir erst alles geben, um mir dann noch viel mehr zu nehmen.

Nur meine Würde konnte ich gegen ihn verteidigen.

Alles andere hat er an sich gerissen.

Adams Sicht

Meine Gesundheit war schon längst kein Problem mehr. Naja gut, außer der Rücken und dieser nervige Arzt ist mit meinen Werten noch nicht ganz zufrieden. Da steckt aber sowieso Brandon hinter, der will mich bloß noch länger im Bett sehen, damit ich ihm nicht auf den Keks gehe.

Da hat er sich aber geschnitten. Ich bin wieder fit und werd jetzt auch arbeiten. Bei meinen Lagerbeständen fang ich an und bald werde ich auch wieder im Cockpit sitzen.

Mit der Arbeit werde ich auch wieder zum Mann vor mir selbst, sogar meine Führungsposition hab ich wieder. In der Luft führt James zwar noch, weil ich eben leider noch am Boden bleiben muss aber wenn es um die Strategien geht und die Teamleitung am Boden, hören sie schon wieder auf mein Kommando.

Deswegen kann ich auch Mary wieder in die Augen sehen. Ich fühle mich nicht mehr ganz so schlimm als Schwächling. Außer wenn Brandon mir wieder den Rücken einrenken muss. Ich hasse es einfach auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Gott sei Dank hat Mary es noch nie mit bekommen, wie Brandon meinen Rücken misshandelt.

Sie sieht so verdammt heiß aus wie sie gerade mit schwingenden Hüften rüber geht zum Stall. Ihre hellen Locken glitzern im Sonnenlicht und die Hotpants betonen ihren Hintern perfekt.

< Hmm, dieser Hintern. Wie gern ich den mal kneten würde. >

Oh man, ich hatte eindeutig zu lange keinen Sex. Aber wie denn auch? Bin ja nur von Männern umgeben und eine der wenigen Frauen die ich gern unter mir hätte ist momentan noch nicht zu haben. Aber ich geb da nicht so schnell auf.

Sie hat mich einfach völlig umgehauen.

Dieser Sturm an Emotionen in ihren Augen, der so plötzlich verschwinden kann wie er kommt. Ich kann längst nicht alles in ihren Augen lesen und verstehen, nur den ewigen Kampf zwischen Angst und Selbstbewusstsein gepaart mit Verdrängung sehe ich eindeutig. Das ist aber auch das größte Rätsel.

War and Harmony so close togetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt