Wer ist bitte so verrückt, um mitten im nirgendwo in der Wüste Somalias zu leben? Ich natürlich. Doch die Entscheidung für die Farm habe ich damals nicht freiwillig, sondern aus einer Not heraus getroffen.---Flashback---
>>Hey, es wird alles wieder gut. << sagte Bill zu mir und nahm mich in den Arm. Doch ich weinte weiter, ich weinte wie noch nie in meinem Leben. Denn mein Leben gab es nicht mehr. Ein einziger Tag hat alles verändert. Ich hatte an diesem einzigen Tag mit gerade mal zwanzig Jahren so viele Schicksalsschläge erlebt wie manche Menschen in ihrem ganzen Leben nicht. Es würde nie wieder alles gut werden und das wusste auch Bill. Ich war plötzlich so alleine auf der Welt. Bill war der einzige, der mir noch blieb, doch wir hatten noch nie eine besonders enge Bindung. Er war der beste Freund meines Vaters und eigentlich ständig bei uns, da die beiden auch zusammen ihre Firma führten. Jetzt stand ich plötzlich hier. Ich wollte nur noch weg, raus aus meinem Leben, raus aus London, raus aus der Stadt in der mich alles an die schrecklichen letzten Tage erinnerte. Bill half mir also bei meinem Neuanfang. Er hatte gute Verbindungen nach Somalia und wusste durch die Immobilien- Geschäfte der Firma auch, dass dort gerade eine riesige Farm verkauft wurde. Er sprach mit mir kurz darüber, ob das was für mich wäre und ich stimmte zu, denn mir war alles egal Hauptsache es war ein Tapetenwechsel, ein Wendepunkt, einfach ein kompletter Neuanfang, am besten so radikal wie möglich. Bill kaufte einfach mit dem Geld seiner Firma die Farm und schenkte sie mir. Ich wollte es natürlich nicht annehmen, da ich ja selbst Geld hatte. Wenigstens um Geld brauchte ich mich nicht zu sorgen. Bill meinte nur << Behalt dein Geld, du wirst es in deiner neuen Heimat noch genug brauchen. >> So kam es, dass ich nach nur einer Woche mit den Unterlagen für die Farm und dem bisschen, was ich mein Eigen nannte, im Flieger saß.
---Flashback Ende---
Vor einigen Monaten ereignete sich ein ziemlicher Glücksfall. Ich hatte gerade im Fernsehen gesehen, dass Großbritannien in Somalia in den Krieg eingreifen will und kaum war der Nachrichten-Beitrag vorbei, hörte ich draußen wieder Schüsse. Die Rebellen kämpfen jetzt schon so lange und erbittert gegeneinander, dass dieser Krieg keinen Sieger mehr hervorbringen kann. Sogar auf meiner Farm drangen sie langsam ein. Bis jetzt hatte ich weitest gehend Ruhe, doch so langsam wurde es echt gefährlich für mich.
Ich lag also auf meinem alten Sofa und schaltete den Fernseher aus, meine Cowboystiefel standen davor. Abends hing ich oft nur meinen eigenen Gedanken nach. Es ist oft ein bisschen einsam, darum liebe ich auch den Tag voller Arbeit. Während ich so da lag, klingelte plötzlich mein Telefon. Irgendein hohes Tier der britischen Armee war dran. Er teilte mir mit, dass mein Grundstück die optimale Lage für den bevorstehenden Somalia-Einsatz der Armee hätte. Die direkte Anbindung zum Meer und die Tatsache, dass es Privatbesitz ist und somit eingezäunt, war wichtig für ihn.
Er machte mir den Vorschlag, dass ich die Soldaten auf meinem Grundstück siedeln lassen sollte und dafür würden sie meine Farm vor den Rebellen schützen. Obendrauf würde ich auch eine ganz beträchtliche Summe monatlich überwiesen bekommen, sozusagen wie Miete. Ich überlegte nicht lang und willigte sofort ein. Vor allem der Schutz war wirklich nötig geworden. Ich legte auf und lächelte.
Bill ist noch immer wie mein persönlicher Engel in London. Wir haben zwar keinen Kontakt mehr, aber er schien wohl die Lage in Somalia genau zu verfolgen. Er musste der Armee meine Nummer gegeben haben und ihnen von meinem Grundstück erzählt haben. Er macht sich bei den schlimmen Nachrichten aus meinem Land sicher Sorgen um mich.
Ich war so dankbar dafür, denn in letzter Zeit wurden auch immer häufiger Rinder von mir gestohlen oder getötet, durch die Rebellen. Es musste wirklich Schutz für mich und die Farm her und nun würde ich hier bald eine riesen Truppe englischer Soldaten haben, die sich darum kümmern.
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War and Harmony so close together
RomantizmMary More führt ein ruhiges Leben, aber das ist schnell vorbei, als sie einwilligt das ein Militärstützpunkt auf ihrer Farm entsteht. Hätte sie gewusst das eiin einziger Soldat ihr Leben so durch einander wirbelt, dann hätte sie vielleicht niemals i...