Adams Sicht
Ich fülle gerade einen Picknickkorb, mit ein paar Kleinigkeiten, dann kann es los gehen. Ich freu mich so Zeit mit Mary zu verbringen, auch wenn ich sie heute schon die ganze Zeit bei ihrer Arbeit beobachten konnte. Erstmal muss ich aber noch meine Haare ordnen, die stehen schon wieder wild in alle Richtungen ab. Währenddessen denke ich daran wie beeindruckend taff sie bei der Arbeit wirkt. Sie hat immer alles im Blick, die Rinder, alle ihre Cowboys und ihr Pferd. Sie lenkt die Cowboytruppe und die Rinderherde so geschickt und routiniert.
Mary kommt die Treppe runter gehüpft. Sie hat eine dunkelblaue Hotpants an und ihre karierte Bluse ist vorne geknotet und hat keine Ärmel. Über ihre Schultern liegt ihr Haar in einen langen Zopf geflochten, ihre Füße stecken wie immer in ihren Cowboystiefeln.
<< Es kann los gehen sagt sie mit einem Grinsen. >>
<< Na dann, komm. >>
Wir beide gehen zu dem Jeep, vor Brandon und meinem Wohncontainer und fahren zum Strand. Wenn ich so daran denke, will ich ja gar nicht wieder im Container einziehen, ich fühle mich mit Mary unter einem Dach so wohl.
Sie sitzt ganz entspannt auf dem Beifahrersitz und hat die Beine überschlagen und sich zurückgelehnt, der Wind zieht an ihrem Zopf. Schweigend genießen wir die kühle die der Wind uns bietet, bevor die Luft gleich wenn der Jeep steht wieder zum Schneiden dick ist.
Meine Waffe ruht wie immer auf meinem Schoß. Es ist schon merkwürdig mit einem Schnellfeuergewehr zum Date unterwegs. In Europa ziehen sich wahrscheinlich gerade lauter kleine Cavaliere ihr bestes Hemd an und steigen in ihr Auto um ihr Mädchen abzuholen. Aber hier ist immer Gefahr, sicher ist man nie und nirgendwo.
Wir breiten gemeinsam unsere Decke aus und setzen uns darauf während ich die Sandwiches und das Bier heraus hole. Ich mache zwei Flaschen auf und gebe Mary eine. Wir unterhalten uns lange über alles Mögliche, wir lachen und necken uns ab und zu. Aber irgendwann fällt mir ein Thema ein, dass ich noch mit ihr bereden muss.
<< Mary, ich muss noch etwas mit dir bereden. >>
<< Ja? Was denn? >>
<< Die Armee sieht vor einen Hafen hier zu bauen, um auch die Rebellen zu Wasser besser zu bekämpfen. >>
<< Wie bitte? Hier wo wir gerade sitzen? Am Strand meiner Farm? >>
<< Ja. >>
<< Unter keinen Umständen. Das ist völlig ausgeschlossen. >>
<< Dadurch wären aber auch das Lager und die Farm besser geschützt. >>
<< Ich bleib dabei. Ich liebe diesen Platz und die Natur hier und genau darum kommt hier nicht ein Tropfen Beton hin. >>
< Wow, so ruhig und bestimmt hatte ich sie noch nie erlebt. Sie lag auf dem Rücken und hatte ihre Ellenbogen aufgestützt und genoss die Sonne. Offensichtlich war das Thema damit für sie erledigt. >
<< Es würde ja auch kein riesiger Industriehafen werden, sondern nur eine kleine Anlegestelle für zwei Schiffe. Wo genau sie hier hin kommt entscheidest du natürlich mit und auch beim Bau behältst du deine Stimme. Die Natur wird so gut es geht geschont. >>
Noch während ich den Satz zu ende sprach sah ich ein schwarzes Boot mit Piratenflagge auf den Strand zu fahren.
<< Los Mary, steh auf. Wir müssen zusammen packen. >>
<< Was? Warum? >>
Sie riss die Augen auf und begriff sofort. Das Bootraste weiter mit Vollgas auf uns zu, doch als wir im Wagen waren drehten sie plötzlich ab und nahmen kurz auf ein kleines Segelboot das auf dem Wasser trieb. Wir atmeten beide erleichtert aus.
<< Das war knapp. >>
<< Verstehst du nun warum ein Hafen sinnvoll wäre? >>
<< Ja. Aber der Gedanke diesen schönen Ort zu verunstalten gefällt mir nicht. Ich werde aber wohl drüber nachdenken müssen. >>
<< Okay und jetzt lass und über etwas anderes sprechen. >>
<< Wann wirst du wieder fliegen? >>
<< Kommt ganz darauf an ob wieder ein Luftgefecht nötig ist oder nicht, aber auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder mit nach Alexandria. >>
<< Okay. >>
Sie wirkte auf einmal so geknickt, so als ob ihr meine Antwort nicht gefiel.
Marys Sicht
Der Gedanke, dass er jeden Tag wieder in den Kampf abheben könnte verunsicherte mich. Jedes Gespräch das ich mit ihm führe könnte das letzte sein.
<< Hey, was ist los? >>
<< Ach, nichts. >>
<< Das glaub ich dir nicht. Komm erzähl es mir. Vielleicht ist es dann besser. >>
<< Weißt du ich bin ziemlich verkorkst und das was wir beide hier versuchen kann nicht funktionieren. >>
<< Ach ja? Was versuchen wir denn? >>
Dabei kam sein freches zwinkern.
<< Ach komm, nun stell dich nicht dümmer als du bist >> meinte ich mit einem kleinen Lachen.
<< Danke lieber Gott, sie lacht. >>
< Okay jetzt sollte lieber wieder auf belanglosere Themen wechseln. >
<< Wir bringen morgen die letzten Rinder für den großen Transport zur Farm. >>
<< Das ist gut. >>
Wir redeten einfach noch eine Weile weiter, bis wir bemerkten, dass die Sonne bereits unterging und es kühler wurde.
<< Wir sollten zurück fahren, sonst bekommt Brandon noch Sehnsucht nach mir. >>
<< Ihr zwei seid echt die innigsten Freunde die ich kenne. >>
<< Naja, wenn man schon so viel zusammen erlebt hat. >>
Während er das sagte drehte er den Schlüssel des Jeeps um und wir fuhren in angenehmer Stille wieder zur Farm zurück.
<< Es war ein wirklich schöner Abend mit dir, Mary. >>
<< Ja, ich fand es auch schön. >>
<< Gute Nacht und schlaf gut. >> sagte er und zog mich noch in eine kurze Umarmung bevor wir jeder in unser Zimmer gingen.
Ich lag noch lange wach und dachte über Adam, über mich und über den Abend mit ihm nach bis ich endlich in einen tiefen traumlosen Schlaf fiel.
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War and Harmony so close together
RomanceMary More führt ein ruhiges Leben, aber das ist schnell vorbei, als sie einwilligt das ein Militärstützpunkt auf ihrer Farm entsteht. Hätte sie gewusst das eiin einziger Soldat ihr Leben so durch einander wirbelt, dann hätte sie vielleicht niemals i...