Ich sitze auf meinem Bett und starrte nachdenklich auf den Zettel in meiner Hand. Es war dieser kleine, zerknitterte Zettel, den Jack mir damals zugesteckt hatte, den er in meine Hosentasche geschoben hatte, als er mich in dieser Nacht in der Stadt abgefangen hatte. Auf dem Zettel stand seine Telefonnummer – nichts anderes. Es war so einfach, so beiläufig, und doch hatte er mir damit mehr gegeben, als ich anfangs wollte.
Sollte ich ihm eine Chance geben? Ich hatte immer versucht, ihm aus dem Weg zu gehen, hatte mich nicht wirklich mit ihm abgegeben, weil er mich auf irgendeine Art nervös machte. Vielleicht lag es an seiner Art, seine Selbstsicherheit oder einfach daran, wie er mich in der Vergangenheit immer wieder zu provozieren wusste. Aber jetzt lag der Zettel da, und ich konnte nicht anders, als darüber nachzudenken, was es bedeuten würde, ihm eine Chance zu geben.
Ich drehte den Zettel zwischen meinen Fingern und überlegte. Vielleicht war es an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Vielleicht war ich einfach zu sehr in meiner eigenen Welt gefangen und hatte das Gefühl, dass ich nie etwas anderes erleben würde. Vielleicht hatte er sich ja wirklich geändert.
Nach ein paar Momenten des Überlegens nahm ich mein Handy und begann, eine Nachricht zu tippen. „Hey Jack, ich weiß, dass wir nicht immer die besten Voraussetzungen hatten, aber... ich denke, wir könnten es vielleicht noch mal probieren."
Ich las die Nachricht noch einmal durch und drückte dann auf „Senden". Ein nervöses Zucken ging durch meinen Bauch, als ich auf die Antwort wartete.
Gerade als ich dachte, dass es vielleicht ein Fehler war, vibriert mein Handy. Eine Nachricht von Jack. Ich zögere kurz, dann öffne ich sie.
„Klingt gut. Ich habe einen Tisch für uns reserviert. Wann hast du Zeit?"
Mein Herz setzte für einen Moment aus. Was? Er hatte das ernst genommen? Okay, jetzt war ich definitiv aufgeregt. Mein erstes echtes Date. Mit Jack. Und das ausgerechnet nach allem, was passiert war.
Oh mein Gott, bin ich aufgeregt! Heute ist der Tag – mein erstes Date mit Jack. Ich kann kaum glauben, dass es jetzt endlich so weit ist. Alles fühlt sich so surreal an, als ob ich in einem dieser kitschigen Filme mit Herzklopfen und Schmetterlingen im Bauch lande.
Ich stehe schon eine gefühlte Ewigkeit vor meinem Kleiderschrank und überlege, was ich anziehen soll. Dabei vergeht wahrscheinlich nicht mehr als zehn Minuten, aber so fühlt es sich an. Der Gedanke, dass Jack bald vor der Tür stehen könnte, setzt mir ziemlich zu. Ich will gut aussehen, aber nichts fühlt sich richtig an. Ich überlege, ob ich zu viel oder zu wenig machen würde, was ihn wohl beeindrucken könnte, ohne zu aufdringlich zu wirken?
Ich binde mir schnell die Haare zu einem lockeren Knoten und schüttele dann den Kopf, weil ich mich gerade wie ein pubertierendes Teenager-Mädchen fühle, das sich auf ihr erstes Date vorbereitet. Aber leider muss ich es zugeben: Es ist mein erstes Date, und auch wenn ich kein Mädchen bin, fühlt sich die ganze Situation so an. So neu. So aufregend.
Schließlich entscheide ich mich für ein weißes Hemd, das ich an den Ärmeln hochgekrempelt habe, und eine schwarze Skinny-Jeans. Es ist einfach, aber irgendwie fühlt es sich richtig an. Es betont die Dinge, die betont werden sollen, ohne dabei zu viel Aufsehen zu erregen. Perfekt.
Kaum habe ich mich für dieses Outfit entschieden, klingelt es an der Tür. Ich schrecke zusammen – perfektes Timing. Ich atme tief durch und mache mich auf den Weg. Mein Herz klopft in meiner Brust, aber ich versuche, ruhig zu bleiben, auch wenn ich merke, dass mein Adrenalinpegel steigt.Als ich zur Tür gehe, kann ich den Geruch schon riechen, der von draußen herüberweht. Es ist dieser vertraute, maskuline Duft, der Jack so gut beschreibt. Ich würde in diesem Geruch ertrinken, wenn ich könnte – ein Hauch von Leder, gemischt mit einer leichten Zitrusnote. Es macht mich nervös und gleichzeitig auch irgendwie entspannt.
Ich öffne die Tür, und der Geruch trifft mich mit voller Wucht. Für einen Moment bleibt mir fast die Luft weg, und alles, was ich herausbringe, ist ein leises, etwas krächzendes „Hi". Es klingt so unangemessen und nervös, dass ich mir selbst am liebsten eine Ohrfeige geben würde.
Aber es scheint ihn nicht zu stören. Jack sieht mich mit einem breiten Lächeln an. „Wow, du siehst großartig aus", sagt er, und ich erröte sofort. Warum passiert mir das immer? Warum kann ich nicht einfach cool bleiben?
„Ich habe uns einen Tisch reserviert", fährt er fort, „wir sollten uns beeilen, sonst ist er gleich wieder weg."
„Oh... ja, klar", stammele ich und schließe die Tür hinter mir.
Ich gehe noch schnell in die Küche, um mich von meiner Mutter zu verabschieden. Sie grinst mich nur an und sagt: „Viel Spaß, und pass auf dich auf!" Ich kann nur nicken, weil ich den Blick nicht von Jack abwenden kann, der schon in der Nähe des Autos steht. Er öffnet mir die Tür wie ein echter Gentleman, und schon wieder erröte ich. Ich bin wirklich hoffnungslos.„Danke", murmle ich, während ich einsteige und mir sicher bin, dass mein Gesicht jetzt mindestens genauso rot ist wie meine Ohren.
Nach etwa 15 Minuten Fahrt kommen wir an. Vor uns liegt ein kleines, aber sehr charmantes Restaurant. Es ist nicht riesig, aber es hat etwas Magisches, was mich sofort anspricht. Ich habe schon oft von diesem Ort gehört, aber irgendwie nie den Mut gefunden, hierher zu kommen. Heute fühlt sich alles anders an.
Drinnen angekommen, nehmen uns die Angestellten sofort die Jacken ab und begleiten uns zu unserem Tisch. Der Raum ist gemütlich und einladend, alles ist perfekt arrangiert, und die Beleuchtung verleiht dem Ganzen eine warme, fast familiäre Atmosphäre. Die Tische sind aus dunklem Holz, mit kleinen Kerzen, die in den sanften Lichtstrahlen flackern. Ich kann die leisen Gespräche der anderen Gäste hören, aber es fühlt sich nicht unangenehm oder aufdringlich an. Es ist genau richtig.
„Wow", sage ich leise, als ich mich setze und um mich blicke. „Es sieht wirklich wunderschön aus hier."
Jack lächelt und nickt. „Ich dachte, es könnte dir gefallen. Ich wollte, dass du dich hier wohlfühlst."
Ich atme tief ein, versuche, mich zu entspannen, und mustere ihn dabei unauffällig. Alles fühlt sich so neu an, als ob ich auf einem anderen Planeten wäre. Eine Mischung aus Aufregung, Unsicherheit und – kann ich das wirklich sagen? – ein bisschen Glück.
Der Kellner bringt uns die Speisekarten, und Jack blickt mich an, als wolle er etwas sagen. Aber in dem Moment bin ich mir nicht sicher, was ich tun soll. Soll ich die Stimmung auflockern? Soll ich ihm einfach sagen, wie nervös ich bin? Oder lieber einfach abwarten und sehen, wie sich alles entwickelt?
Ich versuche, mich zu beruhigen, und lasse den Blick über die Karte schweifen, um mir Zeit zu verschaffen. „Hast du schon mal hier gegessen?" frage ich, um das Gespräch in Gang zu bringen.
„Ein paar Mal", antwortet Jack, „aber ich wollte etwas Besonderes für unser erstes Date finden." Er blickt mich an, als ob er nach meiner Reaktion sucht.Ich kann nur nickend antworten, auch wenn mir das Herz bis zum Hals schlägt. In mir tobt ein Sturm aus Gedanken. Wie soll ich mich verhalten? Was passiert, wenn ich ihm all das sage, was mir durch den Kopf geht? Was passiert, wenn er mich enttäuscht, oder, noch schlimmer, wenn ich mich ihm zu sehr öffne?
Ich seufze leise, versuche, die Fragen aus meinem Kopf zu verbannen, und konzentriere mich auf den Moment. Jack ist hier, wir sind hier – und vielleicht ist das ja der Beginn von etwas, das wir beide nie erwartet hätten.

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Mein Leben als Omega (bxb,Mpreg)
Lupi mannariLuke lebt als Omega in einem Werwolf-Rudel, einer Position, die ihm nicht nur geringes Ansehen, sondern auch viele Herausforderungen einbringt. Tief in seinem Herzen sehnt er sich nach Respekt, Akzeptanz und seiner wahren Liebe - seinem Gefährten. H...