Ich hatte Julian gut gekannt, er war immer für mich da gewesen und hat mir immer geholfen, wenn es mir schlecht ging und ich Heimweh hatte. Einmal hatte er mich sogar begleitet, als ich unerlaubt ins nächste Dorf gerannt war, weil ich unbedingt meine Cousine in Katalonien erreichen musste, nachdem sie mir einen Brief geschrieben hatte, in dem Stand, dass ihr Hamster gestorben war.
Nach einem langen und tränenreichen Telefongespräch hatte er mich wieder sicher zurückbegleitet und dann vorgetäuscht, dass nur er weg gewesen war und ich die ganze Zeit am Klo gewesen war.
Für dieses "Vergehen" hatte er dann drei Tage Ausgangssperre bekommen, was ihm nicht viel ausgemacht hatte, da er sowieso fast nie wegging. Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, warum wir eigentlich rausgehen dürfen, Julian aber Ausgangssperre bekommen hatte, weil er weg gewesen war.
Hier die Antwort: Wir dürfen das Schulgelände nur an bestimmten Tagen verlassen, und der Tag, an dem mich der Brief erreichte, war ein Tag, an dem wir nicht wegdurften. Warum das so ist, hatte ich nie herausgefunden. Man hätte es uns einfach so erklärt und so war es dann. Bis heute. Ich kann nicht ganz beschreiben, was ich fühlte, als ich von seinem Tod erfuhr. Höchstwahrscheinlich glaubte Anfangs, dass es nur ein Scherz war, doch dann sah ich plötzlich Noras verzweifeltes Gesicht vor mir und ich hatte das Gefühl zu fallen. Unter Tränen bemerkte ich, wie Debby mich auffing und verzweifelt nach Hilfe schrie, während sie mich sachte auf den Boden legte. Ich spürte, wie eine Träne nach der anderen über mein Gesicht rann, während Debby wegrannte und kurz danach mit einem Glas Wasser wiederkam. Schluchzend trank ich und nach ein paar Sekunden nahm Debby mich in den Arm, während ich unaufhörlich weinte. Warum? Warum hier? Warum jetzt? Warum er? Während ich versuchte, Antworten auf diese Fragen zu finden, brach ich kraftlos in ihren Armen zusammen.
Debby's P.o.V.
Nachdem ich versucht hatte, sie aufzuwecken, was sich jedoch als zwecklos erwies, machte ich mich daran, sie mehr schlecht als recht zur Krankenstation zu tragen. Auf dem Weg dorthin traf ich einen Jungen, der sich als enger Freund von Laia und Angestellter in der Krankenstation erwies. Er bat mich kurz zu warten, während er Verstärkung und eine Trage holte. Nachdem ich sie bis zur Krankenstation begleitet hatte, wurde ich gebeten, zurück zu meiner Hütte zu gehen und meine Sachen nun endlich auszupacken. Mein Name würde schon an der Tür des mir zugeordneten Zimmers stehen, sagten sie mir. Also machte ich mich auf den Weg zurück zu unserer Hütte und suchte mein Zimmer. Nachdem ich es gefunden hatte (Ich würde im ersten Stock wohnen) machte ich mich daran, meine Sachen nach oben zu schleppen. Als ich alles unter dem mit meinem Namen versehenen Bett verstaute, fiel mir ein, dass ja auch Laia ihre Sachen unten am Gang stehen gelassen hatte und verstaute auch die in meinem Zimmer. Sie könnte sie ja dann später holen, wenn es ihr besser geht. Nachdem ich schon einmal begonnen hatte,meine Sachen zu ordnen, ertönte plötzlich ein Klang, welcher sich so ähnlich wie ein Muschelhorn aus diesen alten Filmen anhörte. Laia hatte mir erzählt, dass dies der Aufruf zum Essen ist, weshalb ich mich sogleich auf den Weg dorthin machte...
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The Half Blood Academy
FanfictionTretet ein in die Halfblood Academy, dem Ort, an dem Vergangenes Gegenwart ist✨ Enjoy