Besuch

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Als ich bemerkte, dass sich jetzt nicht so schnell jemand seinem Abendessen zuwenden würde, fragte ich die schluchzende Nora: "Soll ich dir was zu essen mitbringen? Ich bin nämlich schon verdammt hungrig. Was isst du normalerweise?" Traurig antwortete sie: "Ich esse eigentlich immer Pizza, aber du musst das nicht tun." Ich versicherte ihr, dass es kein Problem war, da ich mir ja sowieso etwas holen würde und machte mich dann auf den Weg zum Buffet, welches in einer Ecke stand und von dem ein herrlicher Duft ausging. Als ich mich umsah, merkte ich, dass ein paar Schüler meinem Beispiel gefolgt waren und sich nun auch zum Buffet begaben. Da ich keine Lust Darauf hatte, mich genauer mit dem Angebot zu befassen, füllte ich einfach zwei Teller reichlich mit Pizza Margerita (Es gab nur die eine Sorte) und machte mich dann auf den Weg zurück zu meinem Platz. Dort bemerkte ich dann, dass ich höllischen Durst hatte und holte für Nora und mich jeweils ein großes Glas Kräuterlimonade, welche, wie ich erleichtert feststellte, außerordentlich köstlich schmeckte. Wir beide aßen unsere Teller schweigend bis zum letzten Krümel lehr und dann bestand Nora darauf, unser Geschirr abzuräumen, da ich ja unser Essen geholt hatte. Ich willigte besorgt ein, da sie durch die Tiefe Trauer noch etwas wackelig auf den Beinen war, doch ich hatte gleich gemerkt, dass es nicht viel Sinn hatte, mit diesem Mädchen über etwas zu diskutieren. Als sie (Gott sei Dank) wieder heil zurückgekommen war, fragte ich: "Dürfen wir schon gegen oder warten wir noch auf irgendetwas?" Sie antwortete mit einem müden Lächeln auf den Lippen: "Wir dürfen schon gehen. Wie würdest du es finden, wenn wir Laia beim Zurückgehen noch kurz besuchen?" Glücklich willigte ich ein und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Krankenstation.

Laias P.o.V.
Verzweifelt versuchte ich einzuschlafen. Die Schulpsychologin hatte mir gesagt, dass Schlaf dabei helfen würde, meine Gedanken zu ordnen, da ich ja seit der schlimmen nachmittäglichen Nachricht ziemlich durcheinander war. Ich hatte sogar eine halbe Stunde Schlaf gefunden , doch dann träumte ich, dass der sterbende Julian immer wieder verzweifelt nach mir ruft, was mich dann aufschrecken hat lassen. Seitdem sitze ich in meinem Krankenbett und warte darauf, dass ich müde werde. Doch mir gehen einfach viel zu viele Gedanken durch den Kopf, um auch nur eine Sekunde Ruhe zu finden. In meinem Kopf schwirrten so viele Fragen herum, auf die mir bis jetzt noch niemand eine Antwort gegeben hatte. Wie war Julian gestorben? War er krank, war es ein Unfall, beging er Selbstmord oder wurde er ermordet? Warum informierte man uns nicht über so etwas? Wie gelähmt saß ich da und merkte, wie Träne für Träne meine Wange hinunterlief. Doch kurz darauf hörte ich, wie jemand hineinkam und bemerkte dann mit einem Hauch von Glück, wie sich zwei Mädchen, die ich nur allzu gut kannte, rechts und links von mir hinsetzten und mich umarmten, während sie immer wieder tröstende Worte flüsterten. Nora schien selbst Nähe an den Tränen zu sein, während Debby hilflos versuchte , uns zu trösten. Es war einfach zu schlimm, zu schlimm als dass mich noch irgendetwas aufheitern könnte. Zu schlimm, um noch irgendwo einen Lichtblick am weiten, weiten Horizont meiner Gefühlswelt zu erblicken. Mit diesem Gedanken fiel ich in einen weitgehend traumlosen Schlaf.

Warum lade ich zwei Kapitel hoch????
1. Ich bin nächste Woche weg, kann also nicht updaten
2. Heute ist der letzte Schultag, ich finde das sollte man feiern!

Ich wünsche allen meinen Lesern tolle und erholsame Sommerferien. Genießt sie denn ihr habt sie verdient ❤️❤️❤️❤️✨⭐️

The Half Blood AcademyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt