Aufatmen

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Langsam machte ich mich auf den Weg zurück zu unserer Hütte, um vor meinem ersten Tag hier doch noch etwas Schlaf zu finden. Als ich ungefähr auf halber Strecke am Wald vorbeimusste, hörte ich plötzlich ein unheilverkündendes Geräusch und sofort spannte sich jeder einzelne Muskel meines Körpers an. Das war genau das Geräusch, das ich auch in meinem Traum gehört hatte! Instinktiv wollte ich loslaufen, doch ich hatte Angst, dass meine Flucht so wie in meinem Traum enden könnte, weshalb ich dem Ungetüm entgegenrannte, was, wie sich herausstellte, auch nicht die richtige Lösung gewesen war, da das Ungetüm schon nach ein paar Sekunden des Laufens direkt vor mir stand. Und ich kann euch sagen: Es war nicht das Bild, von dem man erwartet, in einem Kinderbuch aufzutauchen. Das Monster war in etwa doppelt so groß wie ich und starrte mich aus einem einzigen braunen Auge an. Da ich so verschreckt war, rannte ich nun doch los in Richtung Strand. Als ich-wie in meinem Traum- zu schwimmen begann, wurde mir letztendlich vollends bewusst, wie dumm das eigentlich gewesen war. Nur benommen bekam ich mit, wie mich das menschenähnliche, einäugige Ding unter Wasser zog und dann... konnte ich plötzlich atmen! Ich wurde von einem Monster in die Tiefe gezogen und konnte atmen! Ich war viel zu erleichtert um einen halbwegs vernünftigen Gedanken fassen zu können und atmete einfach einmal auf. Während ich langsam wieder zu Atem kam, realisierte ich schockiert, dass ich immer weiter sank und ich wohl unmöglich wieder auftauchen können würde, da die Wasseroberfläche schon so unglaublich weit entfernt war. Nach ein paar hoffnungslosen Schwimmversuchen gab ich endgültig auf und atmete auf wundersame Weise weiter, während ich dem Meeresgrund immer näher kam. Dass von dem Monster nichts mehr zu sehen war, fiel mir erst in dem Augenblick, in dem ich überraschend sanft auf dem Grund landete, auf. Da ich zugegeben wirklich keine Ahnung hatte, was ich nun tun sollte, blieb ich erst einmal liegen und mekte dann, wie ich immer müder wurde und schließlich einschlief.

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