Party

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Knappe zwei Wochen später war es dann soweit. Das Wochenende in Köln stand kurz bevor. Marie war gerade damit beschäftigt, ihre Tasche zu packen und verzweifelte fast dabei.

Sie gehörte definitiv zu der Sorte Frau, die immer viel zuviel einpackte, um für jede Situation gewappnet zu sein. Und an diesem Wochenende wusste sie ja überhaupt nicht, was auf sie zukommen würde. Sicherlich würde sie etwas Bequemes brauchen. Schließlich hatte Joey einige Tiere, die sich Marie nur zu gerne anschauen wollte. Dann benötigte sie Schlafkleidung. Aber was nahm man denn da mit? Eher bieder oder aufreizend? Marie entschied sich für eine Variante dazwischen. Eine Jacke würde sie allemal brauchen. Aber eher sportlich oder doch etwas schicker?Oh man, Marie! schimpfte sie sich selbst. Sie konnte sich sowieso grundsätzlich nie entscheiden. Das war auch wieder so eine Angewohnheit, die sie an sich hasste.

Die Türglocke ließ sie hochschrecken. Panisch warf sie einen Blick auf die Uhr. Es war doch gerade einmal 17 Uhr. Paddy hatte sich doch erst auf 18Uhr angekündigt. Vielleicht wollte er sie überraschen. Heute wäre diese Überraschung allerdings fehl am Platz.

Nervös öffnete sie dir Tür und atmete erst einmal tief durch. „Ab sofort kündigst du dich bitte wieder an, wenn du vorbeikommst!" schimpfte sie. „Hey, ich freu mich auch dich zu sehen!" antwortete Sandra empört. „Ich dachte ja nur, du könntest ein wenig Hilfe beim Packen und schick machen benötigen. So wie ich dich kenne, bist du damit total überfordert!"

Marie lächelte mild und fiel Sandra um den Hals. „Du kennst mich wirklich gut!" „Aber hallo, ich weiß alles über dich!" grinste Sandra. „So. Wie sieht's denn jetzt aus?" „Du bist meine letzte Rettung!" jammerte Marie. „Ich hab keine Ahnung was ich alles mitnehmen soll. Geschweige denn, was ich heute Abend anziehen soll!" „Na dann mal los!" antwortete Sandra und stürzte sich mit Marie in die Kleiderschlacht.

Fünf Minuten vor sechs ließ sich Marie erschöpft aufs Sofa sinken.  „Ich denke, jetzt haben wir an alles gedacht!" bemerkte Sandra leicht erschöpft und ließ sich neben Marie auf's Sofa sinken. Sie betrachtete Marie von oben bis unten, drückte ihr einen Schmatz auf die Wange und sagte stolz: „ Du siehst umwerfend aus!"

Marie sah skeptisch an sich herunter. „Meinst du nicht, das kurze Schwarze ist ein wenig übertrieben?" Sandra schüttelte energisch den Kopf. „Es wird Zeit, dass du mal wieder zeigst was du hast. Immerhin ist das eine Party heute Abend und kein Kaffeekränzchen. Ausserdem wirkt es mit dem süßen Bolero doch gleich ein wenig legerer!"

Plötzlich sprang Marie auf. Ich hab noch was vergessen!" rief sie und lief ins Bad. Sie hatte ihre Ohrringe vergessen wieder anzulegen, nachdem sie sie zum Duschen ausgezogen hatte. Während sie die kleinen Steinchen in ihr Ohr fummelte, klingelte es.

„Machst du auf?" rief Marie Sandra durch die angelehnte Badezimmertür zu. „Mach ich!" Sandra öffnete und begrüßte Paddy mit einer innigen Umarmung. „Wie geht es dir?" fragte Paddy.      „Mir geht's sehr gut!" antwortete Sandra lächelnd. „Und Marie auch und das hat sie dir zu verdanken!" Paddy winkte lächelnd ab und sah sich um. „Falls du Marie suchst, schau mal im Bad nach!" grinste Sandra.

Nachdem die Türe nicht verschlossen war, stieß er sie vorsichtig auf und der Mund blieb ihm offen stehen. Sie sah wirklich atemberaubend aus. Dieses süße und doch aufregend geschnittene Kleid und dazu das weinrote Bolerojäckchen....und ihre Haare trug sie seit langem mal wieder offen, was ihr unglaublich gut stand.

Sie drehte sich vor dem Spiegel hin und her, strich sich über den Bauch und betrachtete sich kritisch. Paddy musste schmunzeln. Marie war so damit beschäftigt sich zu betrachten und dabei Kritik an sich selbst zu üben, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass Paddy in der Tür stand.

„ Oh my Darling, you look wonderful tonight!" fing Paddy an zu singen und näherte sich ihr langsam. Marie erschrak. Was suchte Paddy denn nur hier? Wie lange hatte er sie schon beobachtet? Oh nein wie peinlich, dachte Marie. Sei traute sich gar nicht, ihm in die Augen zu schauen. Also blieb sie einfach so stehen und sagte etwas genervt. „Das ist aber nicht sehr höflich, eine Frau im Badezimmer zu stören!"

Die Kraft der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt