Alles aus Liebe!/?

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Die Tage mit Paddy vergingen mal wieder wie im Flug. Morgens, wenn Marie arbeiten war, feilte Paddy an einigen Songs, mit denen er noch nicht zufrieden war.
Leider hatte Marie auch nachmittags oft Termine, die sie nicht aufschieben konnte, sodass sie sich oft erst gegen Abend sehen konnten.
Wenn Yasmin dann im Bett war, begann ihre Zweisamkeit, die sie beide bis zur letzten Sekunde auskosteten.
Die Gespräche und Zärtlichkeiten, die sie in diesen Tagen austauschten, stärkten ihre Beziehung noch ein bisschen mehr und Marie fühlte sich in seiner Gegenwart einfach immer wohler!
Als sie am Donnerstag gegen 17Uhr mit Yasmin nach Hause kam, umhüllten sie sofort zarte Gitarrenklänge und Paddys sanfte Stimme.
„Peppi singt!" bemerkte Yasmin fröhlich.
„Ja", flüsterte Marie. Leise begann sie Yasmin auszuziehen. Sie wollte ihn nicht stören. Ausserdem liebte sie es, ihm zuzuhören.
Als sie ihre Jacken und Schuhe ausgezogen hatten, schlich Marie in die Küche und stellte die Einkaufstüte mit den Zutaten für das Abendessen auf die Arbeitsplatte.
Yasmin war in der Zwischenzeit schon losgelaufen, um Paddy zu begrüßen.
Marie hatte sie nicht daran hindern können. Ausserdem fand sie es schön, dass Yasmin so eine gute Beziehung zu Paddy aufgebaut hatte und sah ihr lächelnd dabei zu, wie sie Paddy stürmisch umarmte.
Dieser legte sofort die Gitarre zur Seite und nahm sie auf seinen Schoß.
„Hallo, meine Süße! Hattest du einen schönen Tag?" fragte er lächelnd.
„Yasmin will auch!" sagte Yasmin und zeigte auf die Gitarre.
„Willst du auch Musik machen?"
„Ja!" bestätigte sie wild nickend.
„Ok!" erwiderte Paddy und hob Yasmin von seinem Schoß.
„Aber lass mich erst einmal deine Mama begrüßen!"
Paddy stand auf und ging lächelnd auf Marie zu.
Er gab ihr einen langen Kuss auf den Mund. „Hey Honey! Wie war dein Tag?"
Marie lächelte. „Etwas anstrengend, aber ok."
Yasmin kam angelaufen und schlängelte ungeduldig um ihre Beine herum.
„Peppiiii. Musik machen!" drängelte sie.
„Du hörst deine Tochter!" lachte Paddy.
„ja, das ist nicht zu überhören!" lachte auch Marie.
Marie ging in die Knie, um mit Yasmin auf Augenhöhe zu sein.
„Yasmin, lass Paddy mal ein bisschen seine Ruhe. Er hat den ganzen Tag gearbeitet und...."
„Marie, lass sie doch bitte!" fiel ihr Paddy ins Wort. „Ich möchte gerne mit Yasmin Musik machen. Ich war den ganzen Tag alleine. Da genieße ich die Zeit mit euch!"
Marie richtete sich wieder auf und sah ihm ganz ernst ins Gesicht.
„Ist das echt ok für dich? Du musst wirklich nicht den Babysitter spielen, wenn du nicht willst!"
„Ich will aber!" sagte Paddy bestimmt und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.
„Na gut", erwiderte Marie lächelnd. „Wenn das so ist, dann geht ihr beiden mal Musik machen und ich kümmere mich in der Zwischenzeit um das Abendessen!"

Als Yasmin eingeschlafen war, setzte sich Marie zu Paddy aufs Sofa.
„Es war echt lieb von dir, dass du dich um Yasmin gekümmert hast", sagte Marie, während sie ihr Glas mit Wasser auffüllte.
„Dafür brauchst du dich doch nicht zu bedanken!" erwiderte Paddy.
„Ich finde es schön, Zeit mit ihr zu verbringen. Sie ist ein tolles Kind und musikalisch sehr begabt!" grinste Paddy. „Jaja, das habe ich gehört!" grinste Marie zurück.
Yasmin hatte ziemlich wild auf Paddys Gitarre herum geschrummelt, während er die Akkorde griff.
Marie hatte sich mehrmals überlegt, aus der Küche zu stürmen, um Yasmin von der Gitarre weg zu ziehen. Schließlich war es Paddys Gitarre. Sie war sicher nicht billig gewesen...
„Hoffentlich lebt deine Gitarre noch!" bemerkte Marie und sah ihn etwas skeptisch an.
„Dich hat sie ja schließlich auch überlebt!" stichelte Paddy. „Hey!" Marie boxte ihn in die Seite.
„Ich war immer ganz lieb zu ihr. Das hast du selbst gesagt!" Marie zog ihre Lippen zu einem Schmollmund.
„Oh, jetzt sei nicht beleidigt!" Paddy nahm sie in den Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Das hat mich tief getroffen!" sagte Marie mit gespielt ernstem Ton.
„Tut mir leid, Honey!" erwiderte Paddy und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ok, ich verzeihe dir!" sagte Marie gnädig. „Aber du schuldest mir was!"
Paddy verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen. „Da wüsste ich schon was!" Langsam näherte er sich ihrem Gesicht, strich ihr mit der Hand liebevoll über die Wange und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Das schmeckt nach mehr!" flüsterte Marie und erwiderte den Kuss fordernd.
Nach einigen langen, innigen Küssen, zog Paddy Marie in eine feste Umarmung. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und atmete ihren wundervollen Duft ein.
Seine Gedanken entglitten ihm und drehten sich um die letzten Wochen und Monate. Liebeserklärungen, heiße Küsse, ihre Nacht in der Scheune, der Moment in Joeys Kapelle....und all die wundervollen Erlebnisse, die sie miteinander geteilt hatten. Aber auch die letzten Tage kamen ihm in den Sinn. Das Konzert, seine Anschuldigungen, Svenjas Attacke gegen Marie...Sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich.
Er grub sein Gesicht noch tiefer in ihr Haar und genoss ihre Nähe. Dann schob er sie sanft von sich und sah sie mit ernstem Blick an.
„Es tut mir soo leid, dass ich auch nur eine Sekunde daran geglaubt habe, dass du unsere Beziehung verraten hast!" Marie sah an seinem Blick, wie ernst es ihm war.
„Schon vergessen!" erwiderte Marie. „Hätte ich nicht so dämlich reagiert, wäre das mit Svenja nie passiert!" fuhr Paddy fort. Marie wusste, dass er Recht hatte. Aber sie hatte es abgehakt und wollte nicht noch einmal darüber diskutieren.
„Lass uns nicht darüber reden, Paddy. Das ist vorbei und vergessen! Ich weiß, warum du so reagiert hast und es ist ok!"
Paddy sah sie liebevoll an. „Ich möchte nur, dass du weißt, wie leid es mir tut und dass ich mich manchmal selbst nicht verstehen  kann!"
Marie nickte und fuhr ihm durchs Haar. „Ich weiß!" antwortete sie und kuschelte sich an seine Schulter.
Sie war so froh, dass sich ihr Missverständnis aufgeklärt hatte und dass er jetzt hier war und sie in seinen Armen liegen konnte.

Die Kraft der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt