After show talk

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Erschöpft, aber unendlich glücklich ließ sich Marie auf das große Hotelbett fallen. War das ein Abend gewesen! Ein Abend voller Power, Aufregung, Spannung, Gefühlen und Glückseligkeit. Marie begann langsam zu verstehen, was Paddy so an seinen Konzerten liebte. Dieses Gefühl auf der Bühne zu stehen und zu spüren, dass man die Menschen erreicht mit dem, was man tut. Wieviel Glücksgefühl einen dabei erfüllt, wenn die Menge applaudiert und nach mehr verlangt. Und heute hatte er das ein wenig mit ihr geteilt.
Und es fühlte sich toll an!
Marvin hatte sie mit Tränen in den Augen umarmt, als sie wieder hinter die Bühne kam, und gesagt, sie hätten ihn echt berührt.
Es war einfach nur schön gewesen. Und jetzt durfte sie sich auf drei Wochen Urlaub freuen, in denen sie jeden Tag mit Paddy verbringen durfte. So lange waren sie noch nie zusammen gewesen und Marie freute sich unglaublich darauf.
Sie seufzte glücklich.
"So so", grinste Paddy und riss Marie aus ihren Gedanken. "Hast du es dir schon gemütlich gemacht?"
Mit einem schwungvollen Satz sprang er aufs Bett und ließ sich auf den Rücken fallen. "Ah! " stöhnte er leise.  "Endlich die Füße hoch legen!" Marie kuschelte sich an ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sein Herz schlug ruhig und gleichmäßig.
Sie lauschte dem Rhythmus und ließ sich von ihm treiben.
Paddy strich ihr behutsam die Haare aus dem Gesicht.
"Danke Marie!" flüsterte er.
"Wofür?" Wollte Marie wissen, während sie sanft seinen Bauch streichelte.
"Für heute Abend!"antwortete Paddy.
"Es hat mir wirklich viel bedeutet, dass du diesen Moment mit mir geteilt hast! Du warst einfach wundervoll! Die Fans mögen dich..." er gab ihr einen zarten Kuss auf die Haare. "Und für mich war es einfach nur magisch!" Strahlte er.
"Ich fand es auch sehr schön" lächelte Marie. "Obwohl ich doch ziemlich aufgeregt war." Ihre Hand wanderte etwas höher und blieb auf seinem Brustkorb liegen. "Es war wirklich schön mit dir gemeinsam zu singen. Fast wie damals beim Hotel... an der Feuerstelle. Erinnerst du dich?" Paddy huschte ein Lächeln übers Gesicht. Wie könnte er das je vergessen? Es war wohl einer der intensivsten Momente seines Lebens gewesen. 
Er erinnerte sich an Maries traurige Augen, die ihn so hilflos angesehen hatten; ihre Verzweiflung, die so spürbar gewesen war, dass es ihn schmerzte; ihre wunderschöne Stimme, die ganz zart und zerbrechlich die angehende Nacht zu bekämpfen versuchte. Es kam ihm vor, als sei es gestern gewesen... Er hatte versucht ihr die Kraftlosigkeit zu nehmen, durch die Musik ihre Seele zu wärmen, die langsam zu erfrieren drohte. Er erinnerte sich an jeden einzelnen Moment, in dem das Leben in sie zurück zu fließen schien; an das unbeschreibliche Glücksgefühl, als ihre beiden Stimmen eng umschlungen durch die Abendluft tanzten und ihre müden Augen für einen kurzen Moment zu glitzern begannen...dieses Glitzern, welches er so sehr liebte! "Paddy?" Marie hob kurz den Kopf, um zu sehen, ob er noch wach war. "Entschuldige, ich war in Gedanken", erwiderte er. "Natürlich erinnere ich mich noch...dieser Tag, an dem wir uns begegnet sind und dieser ganz besondere Abend werden für mich immer etwas Besonderes und Magisches bleiben!
Aber heute Abend konnte ich diese Magie noch viel mehr genießen, weil ich wusste, dass ich dich danach nicht gleich wieder ziehen lassen und deiner Verzweiflung überlassen muss, sondern dass ich heute eng an dich gekuschelt einschlafen werde!"
Marie setzte sich langsam auf und sah ihn nachdenklich an. " Ja, seitdem ist ganz schön viel passiert. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich heute mit dir zusammen hier im Hotelbett liegen würde, hätte ich ihm kein Wort geglaubt!" 
Paddy setzte sich ebenfalls hin und sah sie verliebt an.
"Aber jetzt bist du hier...bei mir. Und ich danke Gott jeden Tag dafür, dass er mir dich geschenkt hat!"
Marie lächelte verliebt und fuhr ihm durchs Haar.
Dann sah sie ihn nachdenklich an.
"Ich bin mir nur nicht ganz sicher ob es so gut war dass ich heute mit dir auf der Bühne war." Paddy runzelte fragend die Stirn. 
" Hat es sich für dich nicht gut angefühlt auf der Bühne?"
Marie lächelte leicht. Es berührte sie, dass er sich so um die sorgte.
"Doch, ganz im Gegenteil! Die ersten Minuten war ich total nervös, aber dann war es einfach nur schön!
Es war wirklich ein ganz tolles Erlebnis! Auf der Bühne zu stehen und diese Stimmung und Atmosphäre mal aus einer anderen Perspektive zu erleben! Das ist schon etwas ganz Besonderes! Aber ich weiß nicht, ob deine Fans das wirklich so toll fanden. Schließlich sind sie wegen dir zum Konzert gekommen! Ich habe gesehen und gespürt welch tolle Beziehung und Kommunikation zwischen dir und deinen Fans herrscht. Und ich glaube, da bin ich nur im Weg...das sind eure Momente. Wir haben unsere Momente!"
Paddy sah sie gedankenverloren an.
Dann nahm er ihre Hände und sagte:" Marie, du hast Recht. Die Beziehung zwischen meinen Fans und mir ist wirklich intensiv,herzlich und treu. Das liebe ich auch so an ihnen. Jedes Konzert ist eine ganz besondere und einzigartige Begegnung. Und genau deshalb möchte ich sie ein bisschen an meinem großen Glück teilhaben lassen. Ich will dass sie mit mir lachen, singen, auch mal weinen und vor allem will ich, dass sie wissen, dass du es bist, die mich unendlich glücklich macht!
Durch unser Outing in der Presse haben wir den ersten Schritt gewagt. Und die Reaktion war doch überwiegend positiv.
Jetzt möchte ich den nächsten Schritt gehen. Ich möchte allen zeigen, was für ein toller Mensch du bist und wie sehr ich dich liebe!!
Das ist ein großer Vetrauensbeweis meinen Fans gegenüber. Soweit habe ich mich bisher noch nie geöffnet und die echten Fans werden das zu schätzen wissen! Sicher werden dich nicht alle mögen. Einige werden dich beneiden für das, was du hast. Aber glaube mir, die Mehrheit meiner Fans wird dich lieben!" Marie lief vor Rührung eine Träne die Wange hinunter.
Paddy sah ihr tief in die Augen.
"Wenn die Leute im Saal heute nur halb so viel an Magie und Emotionen  gespürt haben wie ich, dann können sie gar nicht anders, als dich zu lieben!"Marie  lehnte ihre Stirn gegen seine. "Du bist einfach wundervoll! Ich liebe dich!"
flüsterte sie und küsste ihn sanft. Seine warmen Lippen massierten die  Ihren und ihr Herz füllte sich mit einer wohligen Wärme.
Er legte seine Hand in ihren Nacken und vertiefte den Kuss.
Langsam ließen sie sich auf die Matratze sinken und genossen die erste Nacht ihres gemeinsamen Urlaubs.

Als Marie am nächsten Morgen aufwachte, lag Paddy hinter ihr. Er hatte die Arme um sie geschlungen. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig. Vorsichtig befreite sich Marie aus seiner Umarmung. Dann deckte sie Paddy noch einmal richtig zu und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie wollte ihn noch ein paar Minuten schlafen lassen und erst einmal duschen gehen.

Während das Wasser auf sie hinunter rieselte, schweiften ihre Gedanken ab. Sie dachte noch einmal an den gestrigen Abend. An das Erlebnis auf der Bühne, Paddys wundervolle Worte und die schöne, gemeinsame Nacht.
Und wieder einmal wurde ihr klar, welch unglaubliches Glück sie doch hatte. Ihr Leben, welches ihr noch vor wenigen Monaten so aussichtslos erschienen war, hatte sich um 180 Grad gedreht. Ihr Herz war bis zum Rand gefüllt mit Glück und Liebe. Und das hatte sie zum größten Teil Paddy zu verdanken.
Auch, wenn es nicht immer einfach war, mit einem Rockstar eine Beziehung zu führen, hätte ihr nichts Besseres passieren können. Paddy verstand sie ohne Worte und schaffte es, ihren Akku mit seiner bloßen Anwesenheit im Nu wieder aufzuladen.
Gedankenverloren trat sie aus dem Badezimmer. Eingewickelt in ein großes Badetuch, wühlte sie in ihrer Tasche. Schließlich hatte sie gefunden was sie suchte und wollte gerade wieder ins Badezimmer verschwinden, als sie von hinten umschlungen wurde.
"Guten Morgen mein Liebling!"
flüsterte ihr Paddy ins Ohr und küsste zärtlich ihren Hals.
"Du riechst gut!" Stellte er fest und schnupperte an ihrer nackten Haut.
Dann drehte er sie sanft herum und drückte sie ganz fest an sich.
So hielten sie sich eine Weile im Arm. Schließlich löste sich Paddy aus der Umarmung. "Auch, wenn ich zu gerne wieder mit dir ins Bett zurückriechen würde. Ich befürchte, wenn ich noch duschen möchte, sollte ich jetzt langsam im Bad verschwinden. Wir haben einen straffen Zeitplan heute.
Marie sah ihn fragend an.
Sie hatte noch gar nicht gefragt, wie der Tag weiter verlaufen würde. Sie hatte sich ganz Paddys Führung überlassen. Aber jetzt würde sie schon gerne wissen, worauf sie sich einstellen musste.
"Um 9.00Uhr sind wir mit Marvin zum Frühstück verabredet. Anschließend wird er mit uns zu einem nahe gelegenen Campingwagenverleih fahren, wo unser Wohnmobil abgestellt ist.
Marvin fährt dann mit meinem Auto nach Hause und wir können sofort mit dem Camper weiter fahren.
Wenn wir dann bei dir sind, müssen wir Thomas Bescheid geben dass er Yasmin bringen kann, das Wohnmobil packen und auf Angelo warten. Dann kann es los gehen.!"
Marie war beeindruckt. "Na, wir überlassen mal wieder nichts dem Zufall!" lachte sie.
"So gut müsstest du mich langsam kennen! " grinste er.
Ja, sein Perfektionismus war wirklich nicht zu toppen.
"Ja, du hast Recht. So gut kenne ich dich tatsächlich schon!" Marie lachte und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Aber du weißt schon, dass das manchmal ganz schön nervt, oder?" fragte Marie und sah ihn provozierend an. Er zog sie sanft an sich und begann sie zu kitzeln. "So? Es nervt dich also?" fragte er herausfordernd und kitzelte sie erneut, so dass Marie einen Lachflash bekam und zu kreischen anfing.
"Hör auf Paddy, bitte!" flehte sie lachend. Er zog sie noch einmal fest an sich. "Ok. Ist ja gut", sagte er beschwichtigend. Er verbarg sein Gesicht in ihren Haaren und seufzte leise. "Nervt es dich wirklich so?" fragte er plötzlich ziemlich ernst.
"Manchmal ein bisschen", erwiderte Marie. "Aber dafür liebe ich dich doch!" fügte sie hinzu, dreht ihn zu sich und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. "Ausserdem beruhigt es mich ungemein, dass auch ein Michael Patrick Kelly Fehler hat. Sonst wärst du ja viel zu perfekt!"
Paddy lachte laut. "Du bist ja süß!" lächelte er und strich ihr über die Wange. "Ich und perfekt."
Marie sah ihn vorwurfsvoll an und erwiderte gespielt beleidigt: " Also für mich bist du nahezu perfekt"
Paddy lächelte sie verliebt an und strich mit seinem Finger über ihren Schmollmund. "Für mich bist du auch nahezu perfekt!" erwiderte er, nahm ihr Gesicht in seine Hände, sah ihr tief in die Augen und küsste sie so zärtlich, liebevoll und leidenschaftlich zugleich, dass Marie ganz schwindelig wurde.
Widerwillig löste sie sich von seinen Lippen und schob ihn sanft aber bestimmt von sich. " Jetzt geh endlich duschen! Sonst kann ich für nichts garantieren und dann bringe ich deine perfekte Planung komplett durcheinander!"
Paddy drehte sich lachend um und verschwand im Badezimmer.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 21, 2018 ⏰

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