Mark

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Zwei Tage später hatte sich Paddy wieder verabschiedet, um seine Tour fortzuführen und weiter an seiner Platte zu arbeiten. Er hatte Marie überredet, wenigstens für einige Zeit dennoch einen Bodyguard zu engagieren, auch wenn Svenja jetzt erst einmal in einer Klinik war. Er hatte betont, dass es ihm sehr wichtig sei und er nur so seine Tour beruhigt weiterführen könnte.
Also hatte Marie nachgegeben. Schließlich hatte sie manchmal immer noch Albträume von diesem Erlebnis.
Kurz bevor Paddy sich verabschiedet hatte, stellte er ihr dann ihren privaten Bodyguard vor. Marie wollte ihren Augen kaum trauen, als sie ihn sah. Es war Mark, den sie ja bereits bei der Stille Nacht Tour kennengelernt hatte.
Er hatte ihr frech ins Gesicht gegrinst und einige witzige Bemerkungen gemacht. Marie war erleichtert gewesen. Schließlich hatte sie Mark schon damals sehr sympathisch gefunden und kräftig gebaut war er auch. Da brauchte sie wirklich keine Angst mehr zu haben.
Das war jetzt auch schon wieder 4 Wochen her und Marie kam es vor wie eine Ewigkeit.
Sie vermisste Paddy so sehr, dass es manchmal weh tat und sie nicht wusste, wie sie das aushalten sollte.
An die Anwesenheit von Mark hatte sich Marie bereits gewöhnt und auch Yasmin kam glücklicherweise sehr gut mit ihm aus. Seit er da war, fühlte sich Marie zwar sicherer, aber es brachte auch viele Komplikationen mit sich. Die Nachbarn fingen bereits an zu tratschen und auch ihre Freunde und ihre Eltern hatten das Anfangs sehr komisch gefunden.
Aber Marie wusste, dass es das alles wert war. Jeden Tag, wenn sie mit Paddy telefonierte, spürte sie es tief in ihrem Herzen, dass es so richtig war.
Jetzt saß sie hier auf ihrem Sofa und wartete mal wieder auf den lang ersehnten Anruf von Paddy.
Obwohl sie darauf wartete, schreckte sie dennoch hoch, als das Telefon klingelte.
Schnell nahm sie den Hörer ab.

„Paddy?" rief Marie fröhlich in den Hörer.
„Hey Honey! Geht's euch gut?" Er klang dabei etwas besorgt, was Marie verunsicherte.
„Ja, uns geht's gut. Mark ist doch da!" erwiderte Marie.
„Das ist gut! Da bin ich beruhigt!" antwortete Paddy.
„Du bist doch sonst nicht so besorgt: Was ist los Paddy?"
„Naja, also.....Marvin hat vorhin etwas entdeckt...." Paddy druckste herum.
„Michael Patrick Kelly!" ermahnt ihn Marie. „Wir hatten uns versprochen ehrlich zu sein! Also, raus mit der Sprache!"
„Aber du musst mir versprechen, dass du ruhig bleibst! Und setz dich lieber!"
„Du meine Güte Paddy! Jetzt sag schon was los ist! Ich sitze bereits!"
„Also gut!" gab Paddy nach. „Es sind Bilder aufgetaucht......Im Netz. Und die Kommentare dazu sind nicht sehr nett..." „Was meinst du damit?" fragte Marie irritiert. „Was für Bilder? Fotos von mir?"
Paddy schluckte. Er wusste nicht, wie er es ihr schonend beibringen sollte.
„Genaugenommen von....von uns beiden!" Jetzt war Marie froh, dass sie saß, denn ihre Beine begannen leicht zu zittern. „Aber wir haben doch so aufgepasst! Wo hat uns denn jemand zusammen gesehen? Und wer?" Aber Marie bekam keine Antwort. Es blieb ruhig am anderen Ende der Leitung. Paddy überlegte fieberhaft, ob sie die Wahrheit vertragen konnte. Aber er hatte ihr geschworen immer ehrlich zu sein.
„Paddy?" rief Marie aufgeregt in den Hörer.
„Die Fotos sind auf Svenjas Facebook-Seite aufgetaucht. Sie hat sie dort groß gepostet. Die Fotos wurden vor deinem Haus gemacht, an Silvester. Weißt du noch, da hab ich dich überrascht.
Ausserdem hat sie einige Fotos von dir beim Einkaufen und an der Bushaltestelle gepostet und leider nicht sehr freundlich kommentiert." Marie wurde es plötzlich ganz kalt. Schnell zog sie sich ihre Kuscheldecke über die Beine. „Marie? Alles ok bei dir?" Paddys Stimme klang sehr besorgt.
„Naja, ich.....Das ist echt heftig....Was machen wir jetzt?"
„Marvin hat bereits Schritte eingeleitet. Die Fotos werden bald aus dem Netz verschwunden sein...Aber bis dahin werden es genügend Leute angesehen haben und es wird nicht lange dauern, dann wird die Gerüchteküche brodeln!" Marie nickte. Sie wusste, dass er Recht hatte. „Aber wie gehen wir weiter vor? Was, wenn die Leute mich ansprechen?" fragte Marie leicht verwirrt. Ihre Gedanken drehten sich und ihr wurde etwas schwindelig. „Erst einmal wäre es gut, wenn du dich nicht dazu äußerst. Wäre es für dich möglich, am Wochenende nach Köln zu kommen? Dann könnten wir mit Marvin zusammen beratschlagen, wie wir jetzt handeln sollten. Wir müssen vor allem genaue Absprache treffen!"
Marie überlegte kurz. „Ja, das dürfte gehen. Aber wie komme ich.........." Aber Paddy ließ sie gar nicht erst ausreden. „Mark wird dich fahren!" antwortete Paddy. „Ok. Ja, dann sehen wir uns am Freitag Abend?"
„Ja!" antwortete Paddy. Diesmal wesentlich entspannter. „Auch, wenn der Anlass nicht der schönste ist, freue ich mich auf Freitag. Ich will dich endlich wieder in meine Arme schließen, Honey!" Marie gelang ein lächeln. Sie freute sich auch auf Paddy. Auch, wenn jetzt alles nur noch komplizierter werden würde. Sie liebte ihn über alles und ließ sich in Gedanken schon von seinen liebevollen und leidenschaftlichen Küssen verwöhnen.

Die Kraft der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt