33.

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Überall ist Nebel. Nach einer Weile wird alles klarer.
Langsam erkenne ich die Umgebung. Ein Operationssaal.
Ärzte laufen hektisch um einen Operationstisch herum.
Auf dem EKG-Gerät ist zu erkennen, dass der Herzschlag bereits ausgesetzt hat.
"Kammerflimmern", sagt der operierende Arzt.
Weiteres kann ich nicht mehr verstehen.
Als die Schwestern endlich beiseite gehen, sehe ich, um wen es sich handelt.
Ich bin es, die da gerade stirbt.
"Was ist hier los?", schreie ich, doch sie hören mich nicht. Ich kann nur verzweifelt zu sehen.

Ein Arzt verschließt gerade die Wunde, als ein paar Krankenschwestern den Defibrillator zu ihm bringen.

Kurz darauf spüre ich einen Schlag, als wäre ich elektrisch aufgeladen.
Immer wieder geben sie mir Schocks, bis wieder alles verschwindet.

Dunkelheit.
Stille.
Unerträglich, schon wieder dieses Gefühl zu spüren.

Früher habe ich mir immer vorgestellt, wie es ist, ein Geist zu sein und andere zu erschrecken. Ich fand es immer lustig.
Doch dann wurde mir als ich älter wurde klar, dass nichts daran lustig ist, tot zu sein. Nach dem, was gerade geschehen ist, erst recht nicht.

Wie ich immer gelesen habe, erzählen manche Menschen bei Nahtod-Erfahrungen von einem grellen Licht oder dem Nichts. Manche erzählten auch von verstorbenen Verwandten, die sie dann gesehen haben. In diesem Moment wünsche ich mir, meine Eltern noch einmal wieder zu sehen. Die Vorstellung vom Nichts erscheint mir zu traurig. Alles wäre vorbei.

Jetzt will ich nicht weiter darüber nachdenken.
Wann wache ich endlich auf?

Stunden später, früh am Morgen

Langsam kehrt mein Hör-Sinn zurück. Ich höre Stimmen.
Sie klingen aber so, als wären sie weit weg.
Bewegen kann ich mich immer noch nicht.

Mit den Augenblicken, die vorüberziehen, werden die Stimmen lauter und klarer.
Auch die Dunkelheit verschwindet langsam durch die Neonröhren an der Decke.
Ich versuche, mich durch Blinzeln an das Licht zu gewöhnen und sehe mich langsam um. Steve und Natasha sind hier und unterhalten sich.
"Könnt ihr ein bisschen leiser sein?", frage ich, worauf beide zu mir sehen.
"Wie geht es dir?", fragt Steve.
"Mir geht's gut, bin nur immer noch müde", sage ich lächelnd.
"Das ist normal, du hast viel Blut verloren", sagt Natasha.
"Du hättest nicht allein gehen sollen. Das war zu gefährlich", sagt Steve und klingt wieder wie ein Bruder.
"Wieso behandelt ihr mich immer wie ein Kind?", frage ich nur.
"Weil du noch ein Kind bist".
Toll, das stärkt das Selbstwertgefühl ungemein.

Langsam sehe ich an mir herunter. Ich trage eines dieser Krankenhaushemden, an meinem Handrücken liegt eine Flexüle.

Ob die zurückbleibende Narbe der Schusswunde sehr groß ist?
Hoffentlich nicht.

"Wann kann ich hier raus?", frage ich und nehme ein Glas Wasser, welches auf dem Schränkchen neben meinem Bett steht.
"Wenn der Arzt dich für Gesund erklärt", sagt Steve. Ich will nicht länger hier bleiben.
"Kann ich mich nicht lieber selbst entlassen?", frage ich und versuche, aufzustehen.
"Kannst du nicht ein paar Tage warten?", fragt Natasha, die sich auf den Stuhl neben mir gesetzt hat.
Ich schüttele nur den Kopf,
"Ich muss wieder in die Schule", sage ich.
"Bitte wenigstens ein weiterer Tag", Steve sieht mich bittend an.
"Nur ein Tag", ich sehe auf meine Decke.

Später am Mittag

Nachdem Steve und Natasha gegangen sind, habe ich versucht, wieder zu schlafen.
Leider zwecklos.
Nun schreibe ich Peter und Ned Nachrichten. Ned scheint leider beschäftigt zu sein, aber Peter antwortet.

Woher weiß Tony das denn? Er hat bestimmt einen Weg gefunden, uns aus zu spionieren

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Woher weiß Tony das denn?
Er hat bestimmt einen Weg gefunden, uns aus zu spionieren. Ist jetzt aber auch egal.

Ich verabschiede mich von ihm und lege das Handy zufrieden weg, dann schaue ich mir bosnisches Fernsehen an

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Ich verabschiede mich von ihm und lege das Handy zufrieden weg, dann schaue ich mir bosnisches Fernsehen an.

Irgendwas muss ich hier ja tun.

Amanda Smith (The Avengers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt