Kapitel 31

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Ich wurde früh morgens aus dem Schlaf gerissen. Judith stand in meinem Zimmer und schrie mich an:"Was ist dein scheiß Problem!? Du hättest Negan fast getötet! Ich schwöre dir, wenn er stirbt, bringe ich dich persönlich um! Du warst mal meine beste Freundin und jetzt hasse ich dich einfach nur noch, du billiges Miststück!". Judith fing an mich zu würgen. Ich krächzte nach Luft. Ich versuchte zu schreien, doch es ging nicht. Mit letzter Kraft stieß ich Judith von mir runter. Ich schlug auf Judith ein. Sie lag regungslos auf dem Boden. Ich schlug immer weiter auf sie ein. Ich konnte einfach nicht aufhören. "Sashka! Spinnst du!?", schrie mich Mom an. Ich sah schockiert zu ihr. Dann richtete ich meinen Blick wieder zu dem regungslosen Körper von Judith. "I...ist..sie tot?", wimmerte ich. Mom tastete sich an Judiths Hals entlang. "Nein, sie hat noch einen Puls aber schwach. Man, Sashka! Was machst du denn für ne Scheiße!?", fragte Mom. "Sie wollte mich umbringen! Ich war fast ohnmächtig! Hätte ich sie nicht so zugerichtet, wäre ich jetzt tot! Hättest du das lieber gehabt? Hättest du damit leben können? Nein, hättest du nicht! Entweder man tötet und lebt oder man tötet nicht und stirbt! So ist die Welt nunmal!", rechtfertigte ich mich und lief aus dem Zimmer. Mom hob Judith hoch und legte sie in mein Bett. Ich kletterte über die Mauer und lief in den Wald hinein. Einfach weg. Ich hörte einen Beißer hinter mir. Ich drehte mich um. "Na los! Komm doch her, Matschbirne!", schrie ich so laut ich konnte. Ich wusste, dass man nicht schreien sollte, doch dies war mir in dem Moment total egal. Der Beißer war schon fast bei mir, als er auf einmal zusammensackte. Daryl. "Was willst du!?", keifte ich. "Dich beschützen.", meinte er. "Ich brauche keinen Babysitter! Und schon gar nicht dich! Verpiss dich!", schrie ich. "Was ist los? Wieso bist du so sauer? Rede mit mir.", fragte er. Er wollte tatsächlich, dass ich ihm meine Probleme mitteile. Aber wieso? Als ob ihn das interessierte. Und wieso sollte ich ihm sagen, was war? "Rede.", befahl er mir. Ich zog eine Augenbraue hoch und musterte ihn, ließ mich aber letztendlich auf einem Baumstamm nieder und fing an:"Ich hätte Negan gestern fast getötet, doch Mom, Dad und Rick kamen dazwischen. Judith stand heute morgen in meinem Zimmer und hat mich gewürgt. Sie hätte mich fast umgebracht. Daraufhin hab ich sie zusammengeschlagen. Ich hab keine Ahnung, ob sie das überleben wird. Mom hasst mich wahrscheinlich und Rick wird mich auch hassen und mich wahrscheinlich aus Alexandira rauswerfen. Ich war nicht gerade nett, aber dieses Weib wollte mich töten!", ich schaute zu Boden, "Judith hat so viel Scheiße gebaut! Sie hat sich von Negan schwängern lassen, hat ihn in Schutz genommen, Mom als Schlampe betitelt und mich fast umgebracht. Was ist nur aus ihr geworden? Sie war mal so ein toller und lieber Mensch!". Daryl zog mich in seine Arme. "Rick wird dich nicht aus Alexandria verbannen und Maggie wird dich niemals hassen. Sie hat mich beauftragt, dich zu suchen. Sie macht sich Sorgen, weil du plötzlich nicht mehr da warst. Sie liebt dich, egal was du machst. Und jetzt komm. Wir müssen wieder zurück. Ich muss Maggie ihr kleines Mädchen zurückbringen.", grinste er. Ich boxte leicht gegen seinen Arm und kicherte:"Ich bin nicht klein!". Er nahm mich in den Arm und zog mich anschließend hoch. Ich war doch froh, dass er gekommen war und mich geholt hatte. Wer weiß, was ich sonst angestellt hätte? Daryl war schon immer begabt darin, mich zum Lachen zu bringen. Egal wie scheiße es mir ging, mit Daryl hatte ich mein Lachen wieder gefunden. Ich hatte ihn vermisst. Mom und er hätten so eine tolle Zukunft gehabt. Wir wären wahrscheinlich um einiges glücklicher gewesen als wir es jetzt sind. Zurück in Alexandria lief ich Mom in die Arme. Ich schaute auf den Boden. Ich konnte ihr einfach nicht in die Augen sehen. Ich bin so ein widerlicher Mensch geworden. Mom nahm mich in den Arm und drückte mir einen Kuss auf meinen Scheitel. "Rick weiß Bescheid. Er fand deine Aktion zwar nicht toll aber hätte Judith dich getötet, hätte er sich das niemals verziehen. Es ist alles okay, mein Schatz.", flüsterte sie mir zu. Ich sah sie an. Im meinen Augen hatten sich Tränen gesammelt. Mir liefen ein paar vereinzelte über die Wange. Mom wischte sie mir mit ihrem Daumen weg. Ich musste zu Judith. Ich musste mich bei ihr entschuldigen und wir mussten unsere Streitereien endlich mal klären und wieder Freunde werden. So würde das nicht weiter gehen.

Meine Mutter, die Apokalypse und ich.    ||PAUSIERT||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt