Kapitel 40

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Wir fuhren über eine Brücke außerhalb der Stadt. Unter uns schimmerte ein wunderschöner Fluss. "Kann man in dem Wasser baden?", fragte ich aufgeregt. "Ja, kann man. Hier ist nichts verseucht.", antwortete die nette Dame. Auf der anderen Seite der Brücke ragten riesige Häuser in den Himmel. Ich hatte noch nie wirklich so große Häuser gesehen. Als wir die Stadt rein fuhren, liefen überall Menschen herum. Manche schneller, manche langsamer. Manche gestresst, manche gechillt. Manche mit Aktenkoffern, manche mit nem lässigen Snapback und nem Board unterm Arm. "Mom, da sind überall Menschen und sie sehen normal aus! Sie sehen alle so gesund und gepflegt aus!", mir kamen die Tränen. "Hier gibt es so viel Wasser, wie ihr wollt. Ihr könnt so viel Strom verbrauchen, wie ihr wollt. Am Ende des Jahres müsst ihr das allerdings bezahlen. Die Älteren müssten das ja noch wissen.", erklärte Bella. Sie hatte uns endlich ihren Namen verraten. Mom nickte aufmerksam. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich hätte niemals gedacht, dass ich sowas mal noch erleben darf. "Wir sind angekommen. Steigen Sie bitte langsam aus und folgen Sie mir.", riss mich Bellas Stimme aus meinem Bann. Lächelnd stieg ich aus dem Bus aus. Gefolgt von Jannik. Mom kam zu mir und legte einen Arm um meine Schultern. Gemeinsam liefen wir Bella hinterher in das Hotel. "Mom? Darf ich mir mit Jannik ein Zimmer teilen?", fragte ich. "Frag deinen Dad.", antwortete Mom. Ich lief zu Dad rüber. "Dad? Darf ich mir mit Jannik ein Zimmer teilen?", lächelte ich. "Frag deine Mom.", meinte er. Mein Lächeln verschwand. Ich lief zu Mom zurück. "Er hat ja gesagt.", sagte ich. Mom nickte. Ich teilte Jannik mit, dass wir in einem Zimmer alleine sind. Er grinste. In unserem Zimmer drückte Jannik mich an die Wand und fing an mich stürmisch zu küssen. "Bebi, lass uns doch lieber die Stadt besichtigen.", ich drückte Jannik von mir weg. "Aber das Bett muss doch eingeweiht werden.", jammerte er. "Heute Abend. Versprochen.", meinte ich. Jannik nickte. Ich lief zu Moms Zimmer, um sie nach Geld zu fragen. Sie gab mir 500 Dollar. Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und lief wieder zu Jannik. Zusammen liefen wir in die Innenstadt. Ich kaufte mir neue Kleidung, neue Schuhe und eine schöne Tasche. Ebenso kaufte ich mir Schminke. Da ich noch 260 Dollar hatte, gingen wir in einem noblen Restaurant essen. In der Zwischenzeit redeten Mom und Dad ein bisschen. "Schön, dass du so locker mit der Beziehung unserer Tochter umgehst und dass du ihr erlaubt hast mit Jannik in einem Zimmer zu wohnen.", meinte Dad. "Was hab ich? Ich hab ihr nichts erlaubt. Ich hatte sie zu dir geschickt.", gab Mom empört zurück. "Und ich hab gesagt, sie soll dich fragen.", sagte Dad. "Diese Göre! Sie macht mich so wahnsinnig!", sagte Mom giftig. "Beruhige dich, Schatz. Ich hab eine schöne Villa am Stadtrand von LA gefunden. Wir können die morgen besichtigen gehen.", teilte Dad Mom mit. "Ja, können wir. Ich muss mal eben was bei Instagram und Twitter posten.", meinte Mom. Sie machte ein Selfie mit Dad und postete es. Darunter schrieb sie 'Bin wieder zurück! In Zukunft dürft ihr euch auf vieles freuen! Ich hab mittlerweile einen Ehemann und zwei wundervolle Kinder. Sashka und Damon. Ich kann euch den Grund nicht sagen, wieso ich so lange weg war. Eventuell werdet ihr das aber bald erfahren. Fühlt euch gedrückt!'. Das Bild hatte nach 10 Minuten schon 10 000 Likes. Viele Fans freuten sich, dass Mom wieder da war. Abends kamen Jannik und ich wieder in das Hotel zurück. Wie versprochen vögelten wir eine Runde. Bei der zweiten Runde klopfte es. Wir blieben still. "Ich weiß, dass du da bist, Fräulein! Mach auf!", hörte ich. "Fuck, fuck, fuck! Das ist Mom! Die macht jetzt stress! Ich hatte es nicht abgeklärt, dass ich mir mit dir ein Zimmer teile.", sagte ich panisch und rannte im Zimmer rum. Ich lief zur Tür und riss sie auf. Mom musterte mich von oben bis unten. Fuck, ich war ja noch nackt! Ich schlug die Tür wieder zu und zog mir schnell was an. Ich öffnete Mom erneut die Tür. "Sorry.", murmelte ich. "Sprich das nächstes Mal mit mir ab. Es ist okay aber sags mir nächstes Mal. Morgen gehen wir eine Villa besichtigen und du wirst mitkommen. Jannik soll sich in der Zeit anderweitig beschäftigen.", sagte Mom mit einem scharfen Blick. "Wird er nicht bei uns einziehen?", fragte ich. "Nein, wird er nicht. Er zieht zu Tara. Tara ist seine Mutter. Nicht ich. Ich hab genug Kinder.", antwortete Mom. "Hab deinen neuen Beitrag bei Insta übrigens gesehen. Verlink mich doch. Ich möchte auch bekannt werden.", schmollte ich. "Das wirst du noch. Glaub mir. Spätestens wenn man uns auf der Straße zusammen sieht, wird jeder wissen, wer du bist, mein Schatz.", grinste Mom. Ich nickte. Sie verabschiedete sich wieder und ich legte mich zu Jannik ins Bett. "Hab kein Bock mehr.", meinte ich und wollte mich schlafen legen. "Ach komm schon, Baby. Ich hab doch auch meine Bedürfnisse.", er schaute mich eklig grinsend an. "Ja, dafür hast ja noch ne Hand.", zwinkerte ich ihm zu. "Arsch.", sagte er. "Wie bitte? Dich mach ich fertig!", lachte ich und stürzte mich auf ihn. Ich schlug ihm auf seine Brust. Jannik wehrte sich und zog mich in eine Umarmung. Er drückte einen Kuss auf meine Lippen. "Ich liebe dich.", hauchte er in den Kuss hinein. "Ich dich auch.", lächelte ich. "Meins.". "Deins.". Mein Kopf lag auf Janniks Brust. So schliefen wir mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Meine Mutter, die Apokalypse und ich.    ||PAUSIERT||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt