Abends gingen Jannik und ich leise zurück. Es war schon spät und wir wollten niemanden wecken. "Ich hol schnell meine Sachen und komm dann gleich wieder.", flüsterte ich und huschte in unser Haus. Keine fünf Minuten später war ich bereits im Flur, als ich plötzlich über meine eigenen Füße stolperte und flog. Wie kann man denn über seine eigenen Füße stolpern? Sashka bekommt das natürlich wieder hin. Ich stand schnell auf und schlich raus. Jannik und ich liefen zu Taras Haus. In seinem Zimmer machten wir es uns gemütlich. Am nächsten Morgen schliefen wir aus. Irgendwann kam Tara rein und wollte uns wecken. Als sie sah, dass wir nackt aneinander gekuschelt da lagen, verzog sie sich schnell wieder. Ich schrak hoch, da Tara die Tür nicht gerade leise geschlossen hatte. "Jannik, steh auf. Ich geh jetzt.", rüttelte ich an ihm. Kurz darauf stand Jannik wieder angezogen in seinem Zimmer. "Du warst gut", grinste er. "Ja, danke. Du auch. Liebe dich.", gab ich hektisch zurück. "Wieso so stürmisch?", fragte Jannik. "Mom weiß nicht Bescheid, dass ich über Nacht da war und es ist eh schon so spät. Sie macht sich bestimmt schon Sorgen. Bestimmt denkt sie, dass ich wieder raus bin. Man! Ich Idiot!", erklärte ich mein Verhalten. Ich rannte förmlich den Flur entlang. "Schöner Hintern", zwinkerte mir Tara zu. Die gute, alte Tara ist immer noch lesbisch und auch immer noch single. "Ich weiß.", gab ich arrogant zurück. Tara musste schmunzeln. Ich sprintete nach Hause. Von weitem sah ich schon Mom, wie sie auf der Treppe stand. Shit! "Wo kommst du her? Ich hab mir Sorgen gemacht!", fragte Mom noch entspannt. Noch. "Ich war bei Jannik.", antwortete ich schnell. "Man siehts. Jetzt komm rein. Du bist so eine Göre! Mit dir habe ich nur Ärger! Ich dachte, du wärst wieder draußen! Wir haben einen Suchtrupp rausgeschickt! Umsonst! Als Strafe wirst du diese Woche den Schweinestall täglich säubern! Mach das nie wieder!", keifte Mom. "Ich wollte dich nicht wecken. Es war doch schon spät, als wir zurück kamen.", sagte ich kaum hörbar. Ich hatte Angst vor Mom. Das erste Mal. Aber diese Angst hatte ich aus einem berechtigten Grund. Mom sah sehr sauer aus und ich wollte sie echt nicht provozieren. Nicht heute. "Das ist doch egal! Dann weckst du mich eben! Aber du gehst nicht einfach so! Du bist verdammt nochmal erst 15 Jahre alt! Du hast hier gar nichts zu melden!", schrie sie mich nun an. "Was ist denn schon wieder los?", Dad hatte wohl alles mitbekommen. "Dieses Mädchen macht mich verrückt! Haut ständig ab und sagt mir nicht wo sie hin geht! Eins ist klar, Sashka, du hast Hausarrest.", sagte Mom wütend. Sie trampelte in das Haus. Oh man, sie nennt mich eigentlich nur Sashka, wenn etwas wirklich Ernst ist oder wenn sie sauer auf mich ist. "Das hast du ja wieder toll hinbekommen.", schnauzte Dad mich auch noch an. "Wollt ihr mich alle verarschen? Leckt mich doch!", schrie ich und rannte weg. Ich kletterte über die Mauer. Raus. Ich musste einfach hier raus. Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Auf der anderen Seite der Mauer kamen mir erstmal ein paar Beißer entgegen, die ich aber schnell erledigt hatte. Ich lief weiter. Einfach weg von Alexandria. Da ich gut trainiert war, konnte ich eine Stunde durch joggen. Gegen Abend kam ich vor dem Sanctuary zum Stehen. Ich bin fast im Kreis gelaufen. Das durfte doch micht wahr sein. Überraschend schnell wurde mir Schwarz vor Augen. Mir wurde tatsächlich irgendeine Flüssigkeit unter die Nase gehoben. Als ich wieder zu mir kam, stand ein Typ vor mir. Ich kannte ihn. Kam aber nicht auf den Namen. Ach, doch, das ist Simon. Negan hatte also damals gelogen. Seine Leute lebten noch. "Na, Schätzchen? Wach?", fragte er lachend. Ich setzte einen wütenden Blick auf, den Simon aber eher zum Lachen brachte. "Das zieht bei mir nicht. Du wirst leiden. Und weißt du auch wieso? Nein? Dann will ich es dir mal sagen. Deine Mutter Maggie ist Schuld daran, dass Negan tot ist. Das wirst du leider ausbaden dürfen. Wäre uns Maggie zuerst über den Weg gelaufen, wäre sie dran. Glück für uns. Pech für Familie Rhee. Wie ich hörte, ist Glenn von den Toten zurück? Sehr schön, wenn die Familie wieder zusammen ist. Dieses Glück wird nun wieder zerstört.", spottete er, "Los Jungs. Macht eure Arbeit. Aber denkt dran, das Miststück soll am Ende noch leben.". Hatte er mich ernsthaft Miststück genannt? Das wird er bereuen. Ich nahm einen brennenden Schmerz in meiner Wange wahr. Ich verzog mein Gesicht kein bisschen. Der Kerl sollte ja nicht denken, er würde mit sowas etwas bei mir bewirken. Er sollte bloß keinen Spaß daran haben, mir weh zu tun. Er schlug wieder zu. Und wieder. Immer wieder bekam ich auch Tritte gegen meine Beine und Schläge in meinen Bauch. Nach einer ewigen, gefühlt nicht endenden Zeit, wurde ich bewusstlos.
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So, das war der erste Teil der Lesenacht. Um 23 Uhr kommt der nächste Teil.😊❤
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Meine Mutter, die Apokalypse und ich. ||PAUSIERT||
Fiksi PenggemarMaggie Rhee, ihre Tochter Sashka und Alexandria. Werden Mutter und Tochter weiter in Frieden leben können und die Apokalypse überleben können? Lest meine Geschichte, dann erfahrt ihr das.❤ Die Figuren aus 'The Walking Dead' liegen bei den Machern vo...