Kapitel 48

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Nachdem wir gefrühstückt hatten, gingen wir los. Vor dem Tor stand Bellas Auto noch, in das wir einstiegen und zurück in die Stadt fuhren. Ich schrieb Mom, dass ich gleich zuhause war. Vor unserem Haus stand sie schon und wartete auf mich. Als ich ausstieg, rannte sie auf mich zu und umarmte mich. Sie sagte erleichtert:"Ich bin so froh, dass du da lebend raus gekommen bist. Mach das nie wieder!". Ihr lief eine Träne die Wange herunter. "Weinst du?", fragte ich. Sie nickte. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich winkte den anderen zum Abschied und lief dann in mein Zuhause. Dad schloss mich auch in eine Umarmung. "Mom? Kommst du auch mal rein?", rief ich nach draußen in ihre Richtung. Es kam allerdings keine Antwort. Komisch. Ich lief raus, um zu schauen, wo sie blieb. Draußen konnte ich sie nirgends sehen. Ich sah nur einen kleinen Zettel vor der Tür liegen. Ich hob ihn auf und konnte nicht glauben, was ich da las. Schockiert lief ich zu Dad und drückte ihm den Zettel in die Hand. Er las ihn. "Das kann nicht wahr sein. Dieses Arschloch!", fluchte er und griff nach seinem Handy. "Was tust du da?", fragte ich. "Die Polizei rufen.", gab er zurück. "Nein, tu das nicht. Auf dem Zettel steht, keine Polizei oder sie ist tot! Bitte tu das Handy weg. Ich will Mom nicht verlieren.", warnte ich Dad. "Ich bring Damon zu Jennifer. Wenn ich wieder da bin gehen wir sie suchen. Wir werden sie finden. Das verspreche ich dir.", meinte Dad. Ich lief in mein Zimmer und rief Enid an. "Mom wurde entführt. Da lag nur ein Zettel, auf dem stand, dass Mom jetzt denen gehört und wenn wir die Polizei einschalten, werden die sie umbringen! Ich hab so Angst um sie!", heulte ich Enid die Ohren voll. "Weißt du, wer sie entführt hat?", fragte sie. "Ja, es waren..", weiter kam ich nicht, da Dad mir mitteilte, dass er wieder da war. Ich legte sofort auf und rannte zu ihm runter. "Wo sollen wir zuerst anfangen?", fragte ich ihn. "Stand nichts auf dem Zettel? Sie könnte überall sein. L.A. ist groß.", meinte er. "Warte mal, ich hab ihr eine App installiert, mit der können wir sehen, wo sie ungefähr ist.", meinte ich. Sofort holte ich mein Handy und loggte mich in die App ein. "Sie ist in San Francisco.", sagte ich. "Was? Wie sind die da so schnell hingekommen?", hinterfragte Dad meine Aussage. "Flieger.", meinte ich stumpf. "Gut, setz dich ins Auto. Ach, Scheiße, wir haben gar keins. Ich frag mal in der Nachbarschaft rum.", meinte Dad. Nach 10 Minuten kam er wieder. Mit einem Lamborghini Aventador. Oh man. Das ist mein absolutes Traumauto. Ich stieg zu ihm ein. Er fuhr sofort los. Wir fuhren sechs Stunden. Gegen Abend waren wir in San Francisco. In dieser Zeit musste Mom schon viel einstecken. Dad und ich suchten ein Hotel. Dort aßen wir etwas und gingen dann auf die Suche nach Mom. "Meinst du, wir werden sie finden?", fragte ich. "Natürlich. Und wenn wir sie gefunden haben, gehen wir schön essen. Wir übernachten hier und fahren dann wieder nach Hause.", antwortete Dad. "Ich hab Angst um sie. Ich hab Angst, dass ihr was schlimmes passiert. Ich hab Angst, dass sie sogar sterben könnte. Ich konnte ihr gar nicht mehr sagen, wie sehr ich sie lieb habe. Ab heute werde ich ihr das jeden Tag sagen. Mindestens ein mal.", sagte ich und fing an zu heulen. Dad nahm mich in den Arm und redete auf mich ein:"Mäuschen, hör auf zu weinen. Maggie wird nichts passieren. Sie ist stark und schlau dazu. Sie wird sich wehren können und wir werden sie finden.". "Kannst du mir das garantieren?", fragte ich ihn. "Nein, natürlich nicht. Eins weiß ich aber ganz genau. Sie wird definitv nicht sterben. Nicht jetzt. Sie wird sich etwas gutes ausdenken.", sagte Dad. "Ist eigentlich wieder alles gut zwischen euch zwei? Ich mein halt, weil Negan sie geküsst hat.", fragte ich neugierig. "Ja, alles gut. Sie konnte ja nichts dafür und das Leben ist auch einfach viel zu kurz, um über sowas unwichtiges zu streiten. Sie hätte sich sonst nur fertig gemacht deswegen. Sie hatte sich in der Nacht betrunken, weil ich sie blöd angemacht habe. Ich hoffe, du hast das nicht mitbekommen. Kinder sollten ihre Eltern nicht streiten sehen und schon gar nicht betrunken.", meinte er. "Und ob ich das mitbekommen habe. Ich habe mich um sie gekümmert. Sie hat mir direkt vor die Füße gekotzt. Danach habe ich sie ins Bett gebracht. Ich mache mir gerade mega die Vorwürfe. Wäre ich nicht nach Alexandria gegangen, hätte Mom nicht vor der Tür auf mich gewartet. Dann wäre sie auch nicht entführt worden.", meinte ich und schaute zu Boden. "Hey, hey, hey! Du bist nicht daran schuld. Das hätte überall passieren können. Beim Shooting, beim Dreh oder auch auf offener Straße. Also mach dir bitte keine Vorwürfe. Du bist unschuldig.", redete Dad auf mich ein. Er hatte ja Recht. Trotzdem fühlte ich mich total schlecht deswegen. Wäre ich bloß nicht nach Alexandria gegangen. Das war so selbstsüchtig von mir. Ich musste Liam unbedingt beweisen, dass die Apokalypse wahr war. Und dafür hatte ich vielleicht mit Moms Leben bezahlt. Wieso konnte ich jetzt nicht an ihrer Stelle sein?  Das wäre viel Gerechter. Mom hat doch niemandem etwas getan. Oder doch?

Meine Mutter, die Apokalypse und ich.    ||PAUSIERT||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt