Kapitel 39

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Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich war sehr aufgeregt. Es würde endlich in die normale Welt gehen. Ich stand auf und bereitete ein ausgewogenes Frühstück vor. Nachdem ich alles gerichtet hatte, weckte ich alle anderen. Nach dem Frühstück musste ich auf jedenfall noch packen. Wir ließen uns lange Zeit für das Frühstück. Während ich am Packen war, klingelte es an der Tür. Ich hörte, wie sie aufging. Jannik stand auf einmal in meinem Zimmer. "Hey, Babe.", sagte er. "Hey.", gab ich zurück. "Ich möchte später bei dir sein, wenn wir auf die andere Seite gehen. Falls etwas passiert, möchte ich bei dir sein.", meinte er. Ich nickte und widmete mich wieder meinem Koffer. Ich spürte auf einmal zwei Hände an meiner Hüfte. Ich ignorierte es. Jannik drehte mich so, dass ich nun mit dem Gesicht zu ihm stand. Er drückte seine Lippen auf meine. "Ich liebe dich.", nuschelte er in den Kuss hinein. "Ich dich auch.", erwiderte ich und drehte mich wieder um. "Babe, was ist denn los? Wieso bist du so abweisend?", fragte er sichtlich genervt. "Bin aufgeregt. Tut mir leid. Sitzen wir nachher nebeneinander?", antwortete ich. Er gab ein leises ja von sich, ehe er wieder verschwand. "Sashka?", rief Mom. Augenrollend schrie ich zurück:"Was denn? Was wollt ihr denn heute alle von mir?". "In einer halben Stunde gehts los.", rief sie. Oh shit! Ich musste noch duschen. Der Koffer war zum Glück fertig gepackt. Schnell sprintete ich ins Bad und duschte. Ich machte mich fertig. Pünktlich war ich mit allem fertig. Ich hatte mich schön geschminkt und meine Haare gelockt. Ohne eingebildet oder arrogant zu klingen, ich sah perfekt aus. Perfekt für eine Großstadt. "Kommst du dann mal?", rief Dad. Eilig rannte ich die Treppe samt Koffer nach unten. Jannik stand auch dort mit einem Koffer. "Wow", ihm viel seine Kinnlade runter. "So schön warst du noch nie.", lachte Mom. Sie hatte mich schon wieder gedisst. Das wird sie noch büßen. "Klappe!", keifte ich. Mom kicherte. Wir liefen raus zu dem Bus, der uns in die Stadt bringen sollte. Dad hatte Damon auf dem Arm. Das sah so unglaublich süß aus. Eine Frau von dem Trupp kam uns abholen. Jannik und ich liefen händchenhaltend hinter den anderen her. Wir setzten uns im Bus nach ganz hinten. Mitten auf der Fahrt grinste mich Jannik an und deutete mit seinen Blicken auf seinen Intimbereich. "Oh, nein!", lachte ich. "Babe, du musst was tun. Wir sind hier hinten doch alleine.", er schaute mich mit einem Welpenblick an. "Mom sitzt vor uns!", gab ich zurück. "No risk, no fun. Müsstest es halt schlucken.", lächelte er. "Du weißt, dass ich schlucken hasse!", sagte ich. Jannik schaute mich zuckersüß an. Ich konnte seinem süßen Lächeln einfach nicht widerstehen. Ich verwöhnte Jannik. Wie er es wollte. Er musste sich beherrschen, nicht zu stöhnen. Als er befriedigt war, meinte ich:"Bebi, ich hab was gut bei dir.". "Alles, was du möchtest.", grinste er. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Enid kam grinsend zu uns nach hinten. "Was grinst du so?", fragte ich verwirrt. "Girl, du hast mich per Facetime angerufen. Hab gesehen, was ihr da eben alles gemacht habt. Respekt, dass du seinen Dick ganz rein bekommst.", lachte sie. Ups. Ich lief rot an. Wahrscheinlich sah ich in dem Moment aus wie eine Tomate. "Jetzt sind wir wenigstens quitt.", grinste sie. Jannik schaute mich verwirrt an. "Ich hab sie und Carl mal beim kneckeln erwischt.", sagte ich. "Achso. Hat Enid geile Titten?", fragte er. Ich boxte ihn gegen seinen Oberarm. Und nicht gerade harmlos. "Au! Du Hexe!", jammerte er. "Selbst Schuld.", lächelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Enid verschwand wieder. Eine Stunde später standen wir vor der Mauer. Die Frau, deren Namen ich immer noch nicht kannte, sagte durch ein Mikrofon:"Liebe Überlebende, wir sind nun an der Mauer angekommen. Wir müssen noch kurz warten, dass uns jemand das Tor öffnet. Ich bitte sie alle, ruhig zu bleiben. Sobald wir drüben sind, fahren wir zu dem Hotel, in dem sie alle untergebracht werden. Wenn sie wollen, können wir ihnen gerne bei einer Job- oder Schulsuche helfen. Wir stehen ihnen jederzeit für Fragen verfügbar. Sie können auch gleich ein bisschen durch die Stadt schlendern, wenn sie das möchten. Dabei können sie viele neue Leute kennenlernen. Niemand wird sie kennen, da wir ihre Gesichter immer verpixelt haben. Erzählen sie, wenn sie nicht bekannt werden wollen, nicht, wer sie sind und woher sie wirklich kommen.". Die Wartezeit kam mir so unendliche lange vor. Letztendlich waren es nur 15 Minuten, die wir alle schweigend verbrachten. Als das Tor endlich auf ging und wir durch fuhren, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus.

Meine Mutter, die Apokalypse und ich.    ||PAUSIERT||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt