"Lass mich raten... Jisoo?"
Auf seinen Lippen lag ein gequältes Lächeln und in seinen dunklen Augen sah ich die Trauer, seine verletzten Gefühle. Er tat mir so unglaublich leid und am liebsten würde ich deshalb nun meinen Kopf schütteln, doch das durfte ich nicht. Die Wahrheit vertrugen wir alle besser.
"Ja...", sagte ich darum leise und sah ihn entschuldigend an. Bambam nickte nur leicht und wendete seinen Blick ab, weshalb ich sofort meine Arme um ihn schlang. Er sollte nicht weinen. Nicht wegen mir.
"Es tut mir leid", flüsterte ich leise, aber fest. Meine Gedanken drehten sich nur um Jisoo und ich konnte es einfach nicht abstellen. Aber damit verletzte ich meinen besten Freund. Und das wollte ich natürlich nicht. Jedoch ging es nicht anders und das war wohl das Schlimmste.
"Schon gut, Lisa. Ich hatte es geahnt", meinte der Schwarzrothaarige daraufhin und hob seinen Blick, um mich schwach anzulächeln. Prüfend sah ich in seine Augen, allerdings schien er die Wahrheit zu sagen. Eine Lüge würde ich erkennen.
"Ich wünschte, ich könnte meine Gefühle beeinflussen", sagte ich leise und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Dadurch legte Bambam seine Hand auf mein Knie und schmunzelte einmal leise.
"Dann wäre es für dich noch schwerer. Denn du willst niemanden verletzen. Aber Lisa, anders geht es einfach nicht." Er warf mir einen liebevollen Blick zu. "Du würdest Jisoo nämlich genauso wenig verletzen wollen, obwohl sie dich verletzt hat."
Verwirrt blinzelte ich und setzte mich wieder aufrecht hin, damit ich meinen Kopf schief legen und ihn fragend mustern konnte.
"Wie meinst du das?"
"So, wie ich es sage. Lisa, du musst zu Jisoo. Ihr müsst miteinander reden." Wieder lächelte er schwach, ein kleines bisschen sogar ehrlich. "Ihr müsst."
"Bam, du musst mir schon erklären, warum", widersprach ich wieder, denn langsam überforderte mich diese Situation und ich spürte bereits, wie Kopfschmerzen langsam ihren Weg zu mir fanden.
"Ich kann es dir nicht erklären. Aber ein Gespräch kann alle Rätsel lösen. Es ist nur nicht meine Aufgabe, dieses Gespräch zu führen." Mit diesen Worten stand er auf und drehte sich zu mir. Seine Augen funkelten mich auffordernd an und er streckte eine Hand nach mir aus.
"Na komm. Wir müssen los."
"Ich will aber lieber schlafen. Ich bin viel zu müde", gab ich bestimmt zurück und verschränkte meine Arme. Bambam tat es mir gleich und musterte mich skeptisch, ehe er seinen Kopf schüttelte.
"Deine Müdigkeit hat dich noch nie interessiert. Spiel mir nichts vor und komm jetzt."
Leider hatte er damit recht. Ich war immer ewig aufgeblieben und meine Müdigkeit war definitiv das kleinste Problem. Doch ich hatte einfach Angst. Angst vor dem Gespräch mit Jisoo. Vielleicht wollte ich es mir nicht eingestehen oder besser gesagt, vor Bambam wollte ich es mir nicht eingestehen; es schadete meinem Stolz in gewisser Weise. Immerhin würde ich damit einen Rückzieher von meiner Entscheidung machen, Jisoo links liegen zu lassen.
Aber er hatte eben recht. Ich musste und ich wollte zu ihr. Auch wenn ich Angst hatte. Angst vor dem, was ich dort erfahren würde. Denn Hoffnungen wollte ich mir gar nicht erst machen.
Trotzdem musste ich mich wohl oder übel darauf einlassen. Je schneller ich es hinter mir hatte, desto besser.
"Schön, meinetwegen. Dann los."
×××
"Mach die Hintertür auf, wir kommen."
"Ich weiß nicht, wie ich dir jemals dafür danken kann."
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Gamer ★ Lisoo
FanficAls Gamer lernt man viele verschiedene Menschen kennen, mit denen man sich anfreundet. Einige verliert man schnell wieder, andere hingegen bleiben lange, sodass sich eine starke Freundschaft daraus entwickelt. Auch Lisa hat diese Erfahrung bereits...