Ich sah mich in der Dunkelheit aufmerksam um, während Bambam mich durch eine kleine Gasse zu einem Garten führte, den wir schnell durchquerten. Dahinter lag eine Tür, die robust aussah und durch die man anscheinend im Normalfall nicht das Haus betrat. Eine Hintertür eben.
Bambam drehte sich zu mir und lächelte mich an, bevor er einen Schritt zur Seite trat und mich vor die Tür schob. Ich wollte gerade meinen Mund öffnen und fragen, was ich tun sollte, als ein leises Quietschen meinen Kopf wieder nach vorne schnellen ließ.
Durch den entstandenen Spalt lächelte mich Jisoo zaghaft an und öffnete die Tür dann noch ein Stück mehr.
"Komm rein", bat sie leise und ich nickte leicht, ehe ich ihrer Aufforderung nachkam. Doch dann drehte ich mich um und sah Bambam fragend an, der uns nur beobachtete. "Danke Kunpi. Ich schulde dir was", hörte ich Jisoo sagen. Der Angesprochene winkte jedoch ab und nickte mir noch einmal zu, dabei ging er schon den ersten Schritt rückwärts.
"Keine Ursache. Ich komme morgen wieder vorbei. Klärt das bitte unter euch." Zwar wollte ich noch etwas erwidern, aber er drehte sich nach seinen Worten um und schlug zügig seinen Heimweg ein. Damit schloss Jisoo auch hinter mir die Tür und führte mich schweigend durch das überraschend große Haus. Offensichtlich verdienten ihre Eltern gut oder sie hatten viel geerbt.
"Komm mit. Meine Eltern sind zwar nicht da, aber wir gehen trotzdem in meine Zimmer", meinte sie und warf mir ein kurzes, schüchternes Lächeln zu. Dieses erwiderte ich zwar nicht, allerdings folgte ich ihr weiter bis zu ihrem besagten Zimmer.
Würde unterwegs uns nicht ein kleiner Hund entgegen kommen, der kläffend an mir hochsprang.
"Ach ja, das ist übrigens Dalgom", erwähnte die Lilahaarige und kniete sich neben den Hund, um ihn zu kraulen. Ich lächelte leicht und beugte mich auch hinab, damit er mich beschnuppern und ich ihn ebenso streicheln konnte. Wenigstens hatte sie mich mit ihm nicht angelogen.
"Er ist süß", murmelte ich vor mich her. Das zauberte Jisoo ein breiteres Lächeln ins Gesicht, wie ich aus dem Augenwinkel wahrnahm, bevor sie aufstand und mich nun in ihr Zimmer brachte.
"Es tut mir wirklich leid, Lisa..." Sie seufzte leise und ließ sich auf ihr großes Bett fallen, während sie mich beobachtete. Ich lief mit großen Augen durch ihr Zimmer und musterte jedes Detail. Es war schön. Doppelt so groß wie meines, warm und herzlich eingerichtet und man fühlte sich augenblicklich wohl. An den Wänden hingen viele Bilder, die meisten zeigten Jisoo oder schöne Landschaften. Dazu hatte sie ein großes Sofa, fast direkt neben ihrem Computer, der wirklich schön ordentlich hergerichtet war.
Ich hatte Jisoo zwar ordentlich eingeschätzt, aber das übertraf meine Vorstellung.
"Was tut dir leid?", fragte ich leise und drehte mich endlich zu ihr. Sie stützte ihre Arme auf ihren Knien ab und legte leicht ihren Kopf schief, was sie beinahe noch niedlicher aussehen ließ.
"Dass ich dich angelogen habe. Dass ich dir die ganze Zeit über verheimlicht habe, dass ich ein Mädchen bin und einen Stimmverzerrer genutzt habe. Ich weiß, das war nicht fair. Und darum möchte ich dir erklären, warum ich das getan habe."
×××
"Schaffst du endlich mal etwas ohne mich?"
"Es tut mir leid, Kunpimook."
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Gamer ★ Lisoo
FanficAls Gamer lernt man viele verschiedene Menschen kennen, mit denen man sich anfreundet. Einige verliert man schnell wieder, andere hingegen bleiben lange, sodass sich eine starke Freundschaft daraus entwickelt. Auch Lisa hat diese Erfahrung bereits...