+ 3 Pt. 2 +

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Wie auf Kommando fängt Daemon an in meinem Wohnzimmer hin und her zu laufen während er sich verzweifelt durch die Haare geht.

"Nein! Nein, Nein, Nein, Nein, Nein! Wieso Nephtys. Wieso?!"

"WIESO?!"

Das Geräusch meines Stuhles der über der Boden kratzt von meinem abrupten aufstehen lässt Daemon mich direkt ansehen. Voller Verzweiflung sieht er mir direkt in die Augen und lässt mich seine Verzweiflung spüren.

"Daemon. Bitte beruhige dich. Für jedes Problem gibt es eine Lösung." Mit den Händen vor der Brust lauf ich langsam auf ihn zu während er einfach auf der Stelle steht und mich durch und durch mit seinem Blick durchdringt.

Sein Blick entwaffnet. Entblößt. Lässt mich schwäche spüren. Lässt mich fühlen als würde ich mehrere Geheimnisse preisgeben ohne es mir bewusst zu sein. Lässt mich seine Macht spüren. Als könne er meine Gedanken lesen. Meine Bewegungen bereits voraus ahnen. Meine Sätze vervollständigen die ich sagen möchte. Die Perfektion die von ihm ausgeht ist gruselig. Sie ist gefährlich. Alles am ihm ist perfekt. Keine Makel.
Die Flügel die durch ihre Pechschwarze Farbe alles einzusaugen scheinen . Die Haare die perfekt auf seinem Kopf liegen und weicher aussehen wie mein Kopfkissen. Seine Lippen die große Sünden versprechen. Seine perfekte Stupsnase die seinem perfekten Gesicht etwas sanftes verleiht. Seine Augen. Seine Augen. Seine Augen. Sie sind einfach unglaublich. Dieses dunkle. Geheimnissvolle. Sie scheinen nicht von hier zu sein. Und sie sind es auch nicht. Seine Augen geben dem ganzen Perfekten Paket das Daemon darstellt den Überschuß. Seine Augen geben Daemon das aussehen eines Engels. Sie sind es die ihn verraten. Die zeigen das er kein erdlicher ist. Er kommt aus Eden. Aus Elysium. Kein Zweifel.

Als ich endlich vor ihm stehe streckt Daemon seine Hand nach mir und zieht mich mit sich zu Boden.

"Ich möchte reden Juna. Ich möchte dir erzählen was in den vergangen Stunden passiert ist... Ich möchte das du mir zuhörst ohne mich zu unterbrechen. Ist das okay?"
Meine Antwort ist ein nicken, meine Augen hängen an seinen Lippen.

"Deine Frage war wieso meine Flügel schwarz sind. Hier ist die Antwort. Ich wurde aus Elysium verbannt. Ich werde bestraft. Die Farbe unserer Füge zeigt unsere Reinheit. Sobald wir einen Fehler begehen nehmen unsere Federn einen leichten graustich an. Bis sie zuletzt schwarz sind. Und sobald sie schwarz sind wir man verbannt. Von Elysium. Man wird zu einem gefallenen Engel. Auf ewig verbannt, verboten die Tore des Himmels zu überschreiten. Von unserer Königin. Nephtys.....
Ich diente Nephtys schon mein ganzes Leben. Seit dem ich geboren wurde wusste ich meinen Zweck. Ich diente Nephtys und niemand anderen. Ihr Wunsch war Befehl. Alles was sie von mir je verlangt hat befolgte ich ohne zögern. Ob Glück oder Liebe oder Tod. Ich tat das was sie mir befahl. Und so verbrachte ich meine Jahre an ihrer Seite, bis ich vor 3 jahren Sie kennengelernt habe."

Ich bin ruhig. Mein Blick wandert hoch zu seinen Augen wo ein verschleierter Blick meinen entgegnet. Der Blick wird immer sanfter und ich kann schon fast die liebe und die Wärme verspüren die allein dieser Blick schenkt. Wer auch immer 'sie' ist bedeutet ihm viel. Sehr viel. Plötzlich wird sein Blick von Trauer umschlagen und Daemons Miene wird komplett düster. Er beißt sich fest auf die Unterlippe bevor er weitererzählt.

Ich möchte es nicht wissen. Den die Wärme die ich noch eben gespürt habe ist nun eisige Kälte. Und die liebe die ich sah ist nun Trauer und Hass.

"Ich lernte Melania kennen. Wir hatten beide einen Auftrag zusammen. Es war wie liebe auf den ersten blick. Verbotene liebe auf den ersten blick....."

Er macht eine kurze Pause und änderte seine Sitzposition.

Ich ahne schon wohin das Gespräch führt. Verbotene Liebe. Verbotene Liebe endet nie gut. Nie.

Fallen AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt