+ 11 +

20 1 5
                                    

Es war komisch nach 2 und halb Wochen wieder zuhause zu sein, weshalb ich mit meinem Koffer zu aller erst durch die Straßen lief um mich an meinem Heimatsduft zu erfreuen. Ich holte mein Handy raus und blickte auf den Bildschirm. Es war 20 nach 3 Uhr morgens und mein Koffer weckte wahrscheinlich die ganze Nachbarschaft auf. Und ob wohl das mir eigentlich wichtig sein sollte, war es mir egal. Ich tat was ich wollte weil ich es konnte und wollte. Ich hätte natürlich auch Iris anschreiben können und sie darum bitten können mich abzuholen aber ich wollte nicht. Ich brauchte die Zeit um meine Gedanken zu sortieren bis ich nach Hause ankommen würde. Denn dort wartete Daemon. Und ich hatte keine Ahnung wie ich ihn begrüßen sollte. Entweder würde ich mich ihm an den Hals werfen und seine umwerfenden Lippen abknutschen, was ich echt wollte aber mein Stolz mir nein sagte, oder ich würde bei seinem Anblick anfangen zu heulen weil ich ihn so sehr vermisst hatte. Oder ein Mix aus allem. Ich glaube das würde ich erst im Moment erfahren wenn es soweit war. Ich hatte noch mindestens 25 Minuten Weg vor mir, die mir erlaubten allmögliche Gedanken zu Formen und vielleicht auch darauf zu hoffen das meine romantischen Gedanken wahr wurden.
Ich musste lachen von meinen kitschigen Gedanken und hielt meine Hände an meine erhitzten Wangen.
Ein plötzlicher Windzug durchfegte die Straße in der ich lief, die Bäume zitterten und er drohte mir das Gleichgewicht zu nehmen doch zwei Hände erschienen plötzlich aus dem nichts und schnappten nach mir.
Und dann lag ich in den Armen von einem der schönsten Geschöpfe der Welt, Daemon und alles was ich konnte war ihn fassungslos anzuschauen.
"Was in aller Welt-" ich schaffte es nichtmal meine Frage zuende zu fragen bevor er mich an sich drückte.
"ich hab dich kommen gespürt. Also bin ich losgeflogen um dich zu holen." Daemon löste sich von mir um mich von oben nach unten zu mustern. "Geht es dir gut?" ein Lächeln erschien auf seine perfekt geformten Lippen während er nach meinen Händen griff.
Und was tat ich? Was antwortete ich? Garnichts.
Mein Körper übernahm einfach die Kontrolle und ging ein Schritt nach vorn, stellte sich auf die Zehenspitzen und zack-
Ich küsste ihn. Und Oh mein Gott. Es war wundervoll. Daemon öffnete sich mir und legte seine Hände um mich. Seine riesige Hand mit den wunderschönen Finger legte sich auf mein Rücken und ich spürte wie er mit seinem Daumen über meine Wirbelsäule Strich. Es war ein unbeschreibliches Gefühl in seinen Armen zu liegen und gewollt zu werden.
Mit einem seufzen löste ich von seinen Lippen und sah in seine Augen. "jetzt geht es mir gut." Daemon lächelte mich mit seinen Wahnsinnslippen an und lachte. "Wir sollten nach Hause. Dort kannst du mir dann in aller Ruhe erzählen wie es ohne mich war und wie sehr du mich vermisst hast." meine Augen weiteten sich bei seinem Satz. Flirtete Daemon etwa mit mir?
"Ich würde sehr gerne nach Hause.".... Unser Zuhause....ohne ein weiteres Wort nahm mich Daemon an der hüfte mit der einen Hand, meinen Koffer in die andere und dann plötzlich flogen wir. Und ich hielt mich fest was das Zeug hielt.

Fliegen war Fürchteinflößend. Am meisten wenn man nicht der oder diejenige war der die Flügel hatte sondern nur eine Mitfahrgelegenheit per Engel nutzte. Meine Beine hatte ich um seine Hüfte gewickelt und meine Arme hielten mich verkrampft am seinem Hals fest. Die Luft war so kühl hier oben das ich betete das meine Hände nicht taub werden würden und ich plötzlich loslassen würde. Ganz zu schweigen von der Höhe.
Ich richtete mein Blick vom schwindelerregenden Anblick zu Daemon der vollkommen in seinem Element zu sein schien. Er flog... seine Flügel schlugen und er hatte ein Grinsen auf dem Gesicht. Dieses Grinsen das genau wusste was es machte und was es in mir auslöste.

"Ich spüre deinen Blick auf mir Juna." sein Blick war geradeaus gerichtet und doch hatte er gemerkt wie ich ihn anstarrte, lag wahrscheinlich daran das er ein Engel war.... Oder daran das ich total auffällig war.
Wohl eher letzteres.
Oder?

***

"mach die Augen noch nicht auf!" ich schloss hinter mir die Tür des Badezimmers und lief langsam auf Daemon zu der mit geschlossenen Augen auf dem Klo Deckel saß.
Ganz langsam beugte ich mich zu ihm runter und stupste seine Nase mit meiner eigenen an.
"Augen auf" hauchte Ich worauf er lächelnd seine Augen öffnete. Seine braun-grünen Augen sahen in meine braunen dann war mein Kopf wie leergefegt und nichts existierte mehr in meiner Welt außer Daemon und ich.
"Also was genau wolltest du mit mir hier drin machen?" fragte er worauf ich die Haarfarbe hinter meinen Rücken hervorzog.
"Was ist das?"
"Haarfarbe....Ich habe sie gekauft während der Fortbildung weil dein Gesicht ständig in meinem Kopf gespuckt hat..... Und nein das meine ich nicht wörtlich, das sagt man so. Insgesamt hab ich sie geholt da deine Haarfarbe so auffällig ist, dass dich jeder direkt anstarrt wenn wir in die Öffentlichkeit treten. Deshalb hab ich mir gedacht das das uns vielleicht helfen würde ein wenig unauffälliger durch die Stadt zu gehen.... Ganz davon abgesehen davon das du aussiehst wie ein Adonis. Aber das ist ja Nebensache, findest du nicht d-" Daemon unterbrach mich indem er aufstand mich an sich zog." Du findest mich also attraktiv" Daemon zog mich noch näher an sich wenn das überhaupt ging und drückte seine Hüfte gegen meine. Holla-
Ich stemmte meine Hände gegen seine Brust und hielt uns auf Abstand. Damn hielt ich ihn die Farbe vors Gesicht. "Haare färben?"
Daemon sah die Farbe mit hochgezogenen Augenbrauen an. "schwarz also? Gefällt dir das Rot meiner Haare nicht? Ich dachte echt du würdest es mögen." wie ein welpe sah er mich an und ich wollte mich auf ihn stürzen und ihn knuddeln. "Deine Haare sind wunderschön, aber ich bin sicher das Schwarz auch wunderbar an Dir aussehen würde." "wirklich?" wieder diese Welpenaugen - Hilfe. Ich nickte ihm zu und erzählte ihm wie toll es an ihm aussehend wurde. Und war sicheres!
Daemon setzte sich auf den hocker den ich vorher ins Bad gebracht hatte und ich dann holte ich die Utensilien aus der Packung und fing an.

Ich massierte ihm die Farbe rein als ich spürte wie er sich unter meinen Händen entspannte. Es war das schönste Geschenk das er mir bis dato gemacht hat. Sein Vertrauen bedeutete mir alles und mehr.
Das Lächeln das auf seinen Gesicht erschien während ich seine Kopfhaut mit den Fingerspitzen bearbeitete war ein Stich in mein Herz. Bloß nicht heulen Juna.

Daemon beugte sich gerade über den Badewannerand und ich spülte ihn die Farbe aus den Haaren als er anfing zu kichern. Schließlich lachte er offen während ich ihm eine zweite ladung shampoo auf den Kopf machte. Ich lachte automatisch mit "Was gibt es zu lachen?" fragte ich ihn schließlich worauf er sich zu mir drehte während ich sein Kopf einshampoonierte. "Ich kann nicht glauben das du gerade meine Haare färbst.... Nicht mal im Traum hätte ich einen solchen Gedanken formen zu können vermögt.... Ich hätte es nicht gewagt.... Nicht nach all dem was mir widerfahren war."
Es herrschte Totenstille im Bad, ich hatte aufgehört die seife zu verteilen. Meine Arme waren an meine Seite gesunken. Daemon sah den Boden der Badewanne an.
Ich hasste diesen plötzlichen Wandel der lustigen Stimmung. Ich hasste es wie wir beide in diesem Raum standen und doch beide keinen Wort rausbekamem. Also tat ich was mir mein Herz sagte und griff zum Duschkopf. Ich drehte den Hahn volle Kanne auf und Spritze ihm das Wasser gerade aus in sein Gesicht. Vollkommen entsetzt zuckte Daemon zurück und fiel auf seinen Hintern. Shampoo flog durch das Bad. Mit geweiteten Augen sah er zu mir hoch während ich ihn auslachte. Dann lächelte er mich an und lachte sogar mit mir. "Na geht doch.... Und jetzt lass uns deine Haare auswaschen." ganz brav beugte sich Daemon über den Rand und ließ mich seine Haare auswaschen. Immer wieder ließ ich den Wasserstrahl in die Nähe seines Gesichts wandern worauf er mich immer mit diesem einem Blick ansah. Was mich wiederum zum Lachen brachte. Ich war gerade dabei ihm die letzten Reste seife rauszuwaschen als er den Duschkopf packte und auf mich richtete. Und mich von oben nach unten nass machte. Er Spritzte mich und das ganze Bad voll und lachte. Und dann fing das Spiel an.

***

Daemons Gesicht erschien mit verwuschelten Haaren als ich das Handtuch von seinem Haar nahm. Gott warum musste er wie ein Adonis aussehen? Hat Gott den gar nicht darüber nachgedacht was das für Auswirkungen auf mich haben könnte?

"sag mal Daemon... Sehen alle Engel so aus wie du? Du weißt schon die Wächter Engel - sind die auch so..." ich gestikulierte herum und zeigte auf seine Haare und seinen S-Rank Körper. "... So du weißt schon... Perfekt." Daemons Augenbrauen hoben sich hoch, als gefalle ihm mein Gedanke nicht. Er nahm mir das Handtuch aus der Hand und legte es zusammen. Dann stand er auf und stellte sich genau vor mich, mit seiner überragenden Größe. Er schüchterte mich ein und doch wollte ich noch näher an ihn heran. Brust an Brust... Sein Gesicht berühren.

"Alle Engel sehen sich ähnlich und doch sind wir auch von grundaus verschieden. Wir sind alle besonders. Schließlich werden wir alle von Nephtys geschaffen. Wir sind auf eine Art Geschwister die ihr Menschen gar nicht begreifen könntet. Und doch sehen wir alle verschieden aus. Sieh Iris an, dann mich. Wir sind vom selben Schöpfer und doch konnten wir unterschiedlicher nicht sein." Daemon sah mich an mit einem Blick von Heimweh worauf ich meine Hand nach seiner streckte und er ließ sogar zu das ich seine Hand berührte. Ganz langsam nahm ich seine Hand in meine zwei. So große Hände. Ich legte meine Handfläche fasziniert an meine. So viel größer als meine. Daemon sah mit einem sanften Lächeln auf unsere Hände und verschränkte sie ineinander. Ich erwiderte sein Lächeln, jedoch stoppte das nicht meine Neugier vor weiteren Fragen.
"Und was ist mit männlichen Wächter Engel? Außer dir? Sind sie auch so wow wie du?" Daemons Antwort auf meine Frage war ein schmunzeln. "So sehr ich dir von weiteren Wächter Engel erzählen möchte, so fürchte möchte ich es auch wieder nicht. Ich hätte Angst das du sie noch suchen gehen würdest wenn du wüsstest das es sogar schönere Engel gibt als mich."
Daemon zog mich näher an sich, dann ließ er sich wieder auf dem Hocker nieder und schloss seine Hände um meine hüfte. Mein Rücken brannte von seiner Berührung. Er versuchte mich abzulenken dieser Mistengel. "Daemon ich will aber-" ein Finger legte sich auf meine Lippen und ich entflammte. "Sieh nur mich an."

Zuerst dachte ich das das eine reine anmache war doch Daemon meinte seine Worte ernst. Denn was dann passierte ließ mich mein Mund ganz weit öffnen.

Fallen AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt