2.

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Auf dem Weg zum Royal Club googelte ich diesen Tom Harding. Die Bilder auf Google waren nicht schlecht. Er war definitiv attraktiv.
Sehr attraktiv sogar. Es war schwer sich vorzustellen, dass er keine Freundin finden konnte. Ich lief von der Bahn zum Jachthafem, wo sich der Royal Club befand. Hier traf ich viele Kunden. Es war ein Hotspot der Reichen hier in der Gegend. Ich ging rein und erkannte Tom Harding sofort. Er saß auf der Terasse und war an seinem Handy.
Ich ging auf ihn zu, sofort hob er seinen Kopf, als hätte er mich schon gesehen. Er stand auf und ich ging zu ihm. Er gab mir ein Küsschen auf beide Wangen und sagte: "Hallo, Jane. Ich habe dich schon erwartet.". Ich lächelte ihn freundlich an und er schob mir meinen Stuhl an den Tisch, als ich mich setzte. „Dankeschön.", erwähnte ich, dann setzte er sich wieder. Ein Kellner kam und Mr Harding sagte:"Einen Rosé für die Dame.". Der Kellner nickte und ging wieder. „Ich hoffe du magst Rosé.", sagte er ich nickte nur. „Ja, aber ich bevorzuge eher einen trockenen Chardonay.", antworteteich ihm. Seine ernster Gesichtsausdruck änderte sich zu einem Amüsierten. „Und Sie?", fragte ich ihn. „Zum Abendessen einen lieblichen Rotwein, zum Lunch wie diesem einen Rosé.", sagte er und trank einen Schluck von seinem Getränk. „Aber wenn ich arbeiten muss Ginger-Ale.", meinte er. Ich lächelte, er war sehr nett. „Was möchtest du Essen, Jane?", fragte er mich. Ich sah mir die Karte an. Obwohl ich hier immer das Gleiche nahm. „Ein Club-Sandwich.", sagte ich zu ihm. Er nickte und sah auf die Karte.
Ich musterte seine Kleidung. Er trug einen dunkelgrauen Anzug, mit schwarzer Krawatte.
Er hatte eine teuere silberne Uhr um sein Handgelenkt an. Eine Breitling meine ich. Der Kellner von eben kam und stellte mir meinen Wein hin. „Bitte sehr, Madam.", sagte er freundlich. „Danke.", murmelte ich nur. Mr Harding sah mich an, nicht Mal den Kellner. „Wir nehmen beide das Clubsandwich.", sagte er zu diesem. Ich schnenkte Mr Harding ein lächeln. Er wusste wie ein Gentleman sich zu verhalten hatte. „Wo haben wir uns kennengelernt, Jane?", fragte er mich. Ich grinste und trank einen Schluck Rosé. „Es ist eine lustige Geschichte. Wir waren am Flughafen und wollten beide ins gleiche Taxi steigen. Du musstest dringend ins Büro, und ich in war verabredet mit meiner Chefin. Da wir es beide eilig hatten haben wir uns das Taxi geteilt und haben uns die ganze Fahrt über unterhalten. Als wir dann ankamen hast du bezahlt und mir deine Karte gegeben. Ab da haben wir uns ein paar Wochen wegen deiner Geschäftsreise nach...", erzählte ich. „Toronto.", ergänzte er. „Nach Toronto nicht gesehen, aber geschrieben. Doch als du wieder in der Stadt warst hast du mich sofort angerufen und wir haben uns am selben Abend noch getroffen. Und der Rest ist Geschichte.", sagte ich grinsend. Er lachte ein wenig und trank seinen Ginger-Ale. „Du bist gut in deinem Job, Jane dass habe ich gleich gemerkt.", sagte er erfreut. Ich lächelte. „Danke, ich gebe mir mühe.", entgegnete ich. Dann kam auch schon unser Essen. „Wie alt bist du, Jane?", fragte er mich während des Essens. „Wie alt möchtest du dass ich bin.", antwortete ich. Ich war in Wahrheit 21 und mein Name war nicht wirklich Jane, aber die Agentur gab unser echten Daten nicht raus aus Sicherheitsgründen. „Du bist 25 und hast Mode studiert in Milan. Du hast dor einige Jahre gelebt und arbeitest nun als Creative-Manager.", sagt er zu mir. Ich nickte. „Wie lange kennen wir uns?", fragte ich leise. „Ein paar Monate, aber ich habe meiner Familie erst vor ein paar Wochen von uns erzählt.", antwortete er. Ich merkte mir alles. „Deine Lieblingsfarbe ist...", sagte ich leise. „Grün.", sagte er. „Grün.", wiederholte ich. Er nickte. „Du trinkst deinen Kaffee schwarz.", ratete ich. Er nickte. „Du mit Zucker und Milch.", sagte er. Ich nickte, obwohl ich keinen Kaffee mochte. „Du bist in Hamburg geboren.", sagte ich. Er nickte. „Und du?", fragte er mich. Ich schluckte. Ich durfte ihm nicht die Wahrheit sagen. „Ich auch.", log ich. „Deine Eltern heißen?", fragte ich ihn. „Angela und Maik.", sagte er zu mir. „Meine Nadine und Peter.", flüsterte ich. Ich würde ihm nicht sagen, dass sie tot waren... Plötzlich klingelte sein Handy. Er sah drauf und sagte: „Einen Moment.". Er stand auf und ging weg. Ich aß in Ruhe mein Sandwich. Nach ein paar Minuten kam er wieder. „Tut mir leid, Jane. Aber ich muss leider weg. Ich hoffe du verstehst es.", sagte er eilig. „Kein Problem.", sagte ich und stand auf. Er gab mir noch schnell einen Kuss auf die Wange, legte 100€ auf den Tisch und sagte dann:"Wir sehen uns Morgenfrüh.". Ich lächelte und er ging raus. Ich nahm meine Handtasche und ging dann auch.

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