„Tommy, du bist das Schönste, was Gott mir gegeben hat. Er segnete mich mit dir, obwohl ich Fehler gemacht habe, so viele Fehler...
Aber du mein Engel, bist keiner davon.", sprach ich leise, als mein Sohn getauft wurde:
„Ich verspreche dir, eine gute Mutter zu sein, auch wenn es mir nun schon schwer fällt, dich in Vater Josefs Hände zu geben.", lachte ich, während ich mir eine kleine Träne wegwischte.
„Gott soll dich vor Allem behüten und dich auf deinen Weg begleiten. Dir zeigen was Richtig und Falsch ist, wenn ich es nicht kann.", sagte ich leise.
Vater Josef taufte ihn nun und segnete ihn.
Wir waren zu zweit in der Kirche, da ich keine Freunde mehr in Badegersee hatte, als man herausfand, dass Daniel nicht der Vater meines Kindes war.
Ich bereute es, ihn angelogen zu haben. Tief in meinem Herzen liebte ich ihn, es tat weh ihm auf der Straße zu begegnen... Oder die Blicke seiner Mutter zu sehen, wenn sie am Sonntag Brötchen holte.
Die Blicke aller Mitbürger schmerzten, ich hörte was sie über mich und meinen Sohn sagten, sie verachteten mich.Und Mal wieder war ich alleine in dieser Welt.
Da ich nur noch Gott hatte und die Kirche, wurde erzählt Vater Josef wäre Tommys Erzeuger, aber ich konnte damit leben.
Gott weiss ganz genau, was wahr ist und was nicht.
Als ich den Vaterschaftstest machen ließ, wusste ich die Antwort schon bevor ich den Brief öffnete.
Tom war zu 99,87% sein Vater.
Aber ihm sein Glück zerstören konnte ich nicht.
Rebecca hatte eine gesunde Tochter auf die Welt gebracht vor etwa 4 Monaten.
Ich sah die Bilder auf Facebook.
Täglich postete sie Bilder von sich und Tom.
Oder ihm und seiner Tochter.
Es machte mich kaputt.
Deswegen hatte ich ihn angelogen.
Ich ließ den Brief vom Arzt fälschen und schickte ihn ihm.
Darauf bekam ich keine Reaktion, was für mich ein klares Zeichen war.
Tom hatte mich nicht so geliebt, wie ich ihn...Ich versuchte weiterzuleben, für Tommy.
Ich schielte zu meinem schlafenden Engel der nun von Vater Josef in meine Arme gelegt wurde.
„Gott behüte ihn, und dich auch mein Kind.", sagte er und ließ uns dann alleine.
Ich setzte mich auf die Kirchbank und schloss die Augen, als mir die Tränen kamen.
Ich liebte Tommy so sehr.
Er lag ganz still in meinem Arm, er sah so friedlich aus.
Alles würde sich irgendwann lohnen, für ihn.
Es war es alles wert, wenn er ein Mal groß war und mir sagen würde, dass er mich liebt.
Ich wischte mir die Tränen weg und stand auf.
Ich legte Tommy in seinen Kinderwagen und strich über sein Wängchen.
Dann lief ich nach draußen.Doch vor der Kirche erwartete mich eine bekannte Person.
Wie versteinert blieb ich beim Anblick von Rebecca stehen.
Sie lachte nur böse und kam zu mir.
„Hast du einen Geist gesehen, du kleine Nutte?", sagte sie, mir machten ihre Beleidigung nichts, aber ich wollte nicht, dass Tommy sie hörte.
Rebecca kam zu mir und sah in den Kinderwagen.
„Er hat Toms Nase.", stellte sie fest: „Auch das Grübchen im Kinn."
Ich schwieg, ich wollte einfach, dass sie wieder in ihr perfektes Leben verschwand.
„Weisst du Emilia, oder Jane, oder was auch immer dein Name ist. Als mein Mann mir das Ergebniss des Testes zeigte, da hat er geweint. Er war sich so sicher, dass er der Vater war. Aber jetzt, hat er die Hoffnung an dich... an euch endlich aufgegeben!", sagte sie verächtlich.
Ich schluckte schwer, ihr Worte brannten sich in meinen Kopf...
„Aber da ich weiss, was für eine lügende Hure du doch bist, bin ich zu Dr. Schneider gegangen und er hat mir das echte Ergebniss gezeigt. Also was möchtest du, wieviel muss ich dir geben, damit du nicht irgendwann an unsere Tür klopfst und irgendetwas verlangst.", sprach Rebecca gehässig.
„Ich möchte nichts von euch, nicht jetzt und auch nicht in 10 Jahren. Ich habe das Ergebniss gefälscht, damit ihr zusammen euer Kind großziehen könnt und eine glückliche Familie werdet... Ich möcht gar nichts.", sagte ich ehrlich zu ihr.
Sie schien verwirrt zu sein, gar perplex.
„Du möchtest nichts?", fragte sie noch mal.
Ich schüttelte den Kopf.
„Du bist noch dümmer als ich dachte.", schnaubte sie und lief davon.Völlig fertig lehnte ich mich an die Kirche.
Ich fing an zu weinen.
Gott bestrafte mich für meine Taten...
„Emilia?", hörte ich jemand sagen.
Ich nickte und hielt meine Augen geschlossen, da ich genau wusste wer da vor mir stand.
Es war Daniel.
Ich fing noch mehr an zu weinen, als er mich in den Arm nahm.
„Psch... es ist alles okey.", flüsterte er nur.
Doch ich schüttelte den Kopf.
„Es ist nichts okey... du hasst mich...", bekam ich raus.
„Ich hasse nicht...", sagte er und seufzte.
„Komm ich bring euch nachhause.", meinte er.
Ich sah auf und nickte.
Daniel schob den Kinderwagen zu seinem Bus, der vor der Kirche stand.
Er sah Tommy lange an.
„Er ist ein hübsches Kerlchen.", sagte er nur leise.
Ich nickte und wischte mir die Tränen weg, dann nahm ich Tommy aus dem Kinderwagen raus und Daniel trug ihn in den Kofferraum.
Wenn er doch nur der Vater gewesen wäre...
Ich setzte mich mit Tommy hin und sah nach vorne.
Daniel stieg nun auch ein und sah zu mir.
„Wie heißt er?", fragte er mich leise.
„Tommy.", flüsterte ich.
„Passt zu ihm.", sagte Daniel.
Ich nickte stumm.
„Ich habe gehört, was die Frau gesagt hat.", fing er an.
„Hattest du eine Affäre mit ihrem Mann?", fragte er mich.
Ich schloss die Augen und schüttelte den Kopf.
„Daniel... Bevor ich hierher gezogen bin... Ich war ein Escort in Hamburg... eine Prostituierte.", beichtete ich ihm.
Daniel atmete laut aus.
„Er war dein Kunde...", stellte er fest.
Ich nickte: „Ich war mit ihm und seiner Familie eine Woche auf Mauritius... sein Bruder hat geheiratet und er brauchte eine Begleitung. Als wir dann dort waren, haben wir uns ineinander verliebt. Aber ich konnte es nicht er sollte keine Hure wie mich lieben..."
„Wer war die Frau?", fragte er mich.
„Ihr Name ist Rebecca, als sie studierten waren sie ein Paar. Als ich ihn verließ hat sie ihn getröstet und wurde selbst schwanger... Er kam her um mich zu finden und hat es mir erzählt. Wir haben dann...", erzählte ich.
„Ihr habt miteinander geschlafen...", beendete Daniel den Satz.
Ich nickte.
„Hätte ich doch nur gewusst, was du erlebt hast...", sagte er leise.
„Es tut mir immer noch leid, Daniel... Aber ich konnte dich nicht anlügen... und ihn auch nicht, ich liebe euch beide...", murmelte ich und strich über Tommys Köpfchen.
Daniel sagte eine Weile nichts.
Er schien dem Allen einen Platz geben zu wollen.
„Es tut mir auch leid, wegen mir hasst das ganze Dorf dich.", meinte er.
Doch ich schüttelte den Kopf.
„Es war meine Schuld, ich muss mit den Konsequenzen leben.", flüsterte ich.
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Escort
RomanceEscort. Eine Geschichte über Liebe und Schmerz. Wenn sich die Hure Jane in ihren Klienten verliebt.