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Daniel und ich waren nun seit einigen Monat zusammen. Verzweifelt saß ich auf der Toilette meiner Wohnung. Ich hatte einen Schwangerschaftstest gemacht, da mir übel war und meine Periode nicht kam. Er war positiv und ich wusste einfach nicht, was ich jetzt machen sollte. Wie konnte dass nur passieren. Ich und Daniel hatten nur ein paar Mal und hatten doch verhütet... Meine Gedanken schweiften zu Tom. Wir hatten nicht verhütet! Was wenn es sein Kind war? Nein... Nein.
Dann hätte ich es schon früher bemerkt. Oder? Ich seufzte. Ich wusste nicht wie ich es Daniel sagen sollte. Wir waren glücklich zusammen, wirklich glücklich. Bei Daniel musste ich mich nicht verstellen. Er verstand mich.
Ich spürte wie mir die Tränen unkontrolliert über die Wangen liefen. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Zitternd nahm ich mein Handy und schrieb Daniel. „Daniel, kannst du bitte so schnell wie möglich zu mir kommen?". Ich legte mein Handy wieder weg und sah auf den Test. Es war einfach scheiße! Ich konnte doch nicht Mutter werden... Ich! Eine Hure, die ihre Vergangenheit versteckte... Was wenn jemand es herausfand?
Kopfschüttelnd lief ich mit dem Test aus dem Bad und hörte mein Handy vibrieren. Daniel schrieb:"Ich komme sofort.". Ich musste lächeln und wischte mir die Tränen weg. Ich legte den Test auf den Wohnzimmertisch und setzte mich aufs Sofa. Hier hatten Tom und ich miteinander geschlafen. Ich musste schlucken. Ob es wohl sein Kind war? Eigentlich wollte ich es gar nicht wissen...
„Emilia?", hörte ich und sah Daniel dann aus dem Flur kommen. Er trug seine Arbeiterkleidung und sah mich an. „Was ist denn...", plötzlich erstarrte er und sah auf den Schwangerschaftstest. Er ging darauf zu und nahm ihn in die Hand. „Fuck.", sagte er kaum hörbar. Ich sah auf den Boden. „Wir haben doch verhütet...", sagte Daniel perplex. Ich nickte:"Es kann immer etwas schiefgehen.". Daniel hockte sich hin und hielt sich eine Hand vor den Kopf. Ich hatte Angst. Angst vor seiner Reaktion, vor seiner Entscheidung... Er wollte kein Kind dass zeigte er mir... Ich spürte wie mir die Tränen kamen. Es herrschte lange Stille und meine Angst stieg gewaltig an.
„Willst du mich heiraten?", fragte Daniel plötzlich. Ich sah auf und nickte. Daniel nickte auch und setzte sich neben mich. Er sehr gläubig, genau wie ich. Er wollte kein uneheliches Kind... Abtreibung war auch keine Lösung, ich war nicht in der Lage dazu.
Daniel und ich saßen schweigend nebeneinander.

Toms Sicht:
Ich hatte gemerkt, dass es ein Fehler war mit Emilia zu schlafen. Sie hatte Recht gehabt. Für unser Kind sollte ich da sein. Es sollte ein tolles Leben haben, mit beiden Eltern.
Doch zwischen Rebecca und mir ging es nicht immer gut. Ihr setzte die Schwangerschaft zu. Sie war wochenlang in Spas um sich zu erholen. Das lies mich alleine mit meinen Gedanken. Emilia war das Mädchen, dass ich liebte. Nicht Rebecca... Ja früher hatte ich Gefühle für sie, aber die waren schon längst verflogen. Oft wollte ich Emilia schreiben oder anrufen. Aber ich konnte nicht. Das wäre ihr gegenüber nicht fair. Sie hatte jetzt ein schönes Leben. Eins was sie sich wünschte.
„Geht es dir gut, Tom?", fragte mich Aline. Sie und Basti waren heute Mittag zu Besuch gekommen. Auch sie hatten bemerkt wie einsam ich war. Ich reagierte nicht. Aline seufzte und legte ihre Hand auf meine. „Ist es wegen Emilia?", fragte sie einfühlsam. Bei ihrem Namen schloss ich die Augen und senkte meinen Kopf. „Natürlich ist es wegen ihr, Aline.", sagte Basti nun. Aline schluckte und sah mich an. „Rebecca bekommt mein Kind, ich sollte nicht mehr an sie denken,", sagte ich, wie so viele Male davor. „Aber du liebst Rebecca nicht.", murmelte Aline leise. Ich nickte und sah sie an. „Ich weiss, wie dumm es ist. Aber ich habe noch nie so gefühlt wie für Emilia...", flüsterte ich. Aline schluckte. „Hast du noch etwas von ihr gehört?", fragte sie mich. Ich hatte ihnen verschwiegen, dass ich sie gefunden hatte. Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiss wo sie lebt.", sagte Sebastian plötzlich. Wir sahen beide zu ihm. „Wie?", fragte Aline geschockt. „Während du in Trauer versunken bist habe ich Bernd angeheuert um sie zu finden.", sagte er. Bernd war unser Privatdetektiv. „Sie lebt in einem Dorf südlich von Hamburg. Badegersee. Dort arbeitet sie in einer Bäckerei. Ich glaube kaum, dass sie noch als Escort arbeitet.", sagte er. Er wusste genauso viel wie ich. „Sie hat einen Freund namens Daniel. Sie hat ihr leben weitergeführt. Dass sollltesr du auch.", sagte Basti. Aline stand geschockt auf. „Wie kannst du uns dass nur verschweigen!", sagte sie aufgebracht. „Ich habe erst vor ein paar Tagen von Bernd gehört. Er hat sie eine Zeit lang verfolgt. Aber ihr scheint es gut zu gehen.", sagte Basti leise. Ich nickte nur, ich hatte es nicht anders erwartet. „Es ist besser so... Für uns alle.", sagte ich nur. Aline seufzte. Ich wusste, dass sie Rebecca nicht mochte. „Sie ist sogar schwanger.", sagte Sebastian plötzlich. Ich schluckte schwer. Schwanger? Sie wollte nicht schwanger werden, dass wusste ich doch. Sie würde nie das Risiko eingehen... Wir hatten aber nicht verhütet... Mit ihrem neuen Freund würde sie wohl kaum unvorsichtig sein. War ihr Kind von mir? Nein... Dass konnte nicht sein...
„Dann muss sie wohl glücklich sein mit ihrem neuen Freund.", sagte Aline. Ich sah auf den Boden und alles platzte aus mir heraus; „Das Kind ist vob mir...Ich war bei ihr, vor zwei Monaten ungefähr, in Badegersee... Sie hat mir gesagt, dass sie mich auch liebt und wir haben miteinander geschlafen... Aber ich Feigling bin abgehauen.". Aline sah mich an. „Du musst mit ihr reden Tom...", sagte sie leise, ihre Schockierung war nicht zu überhören. Sebastian sagte: „Verheimliche bitte nichts vor uns, Tom... Wir wollen nur helfen.". Ich seufzte und lehnte mich zurück. „Es ist besser so. Sie wird mit dem Baby und ihrem Freund ein schönes Leben führen und ich werde mit Rebecca unser Kind großziehen.", meinte ich leise: „Vielleicht ist es auch gar nicht mein Kind...". Aline sah mich wieder an. „Und was wenn es doch deins ist? Könntest du mit dem Gedanken leben dass irgendwo ein anderer dein Kind großzieht?", fragte sie mich entsetzt. Ich schwieg. „Du musst sie fragen, Tom. Wenn du nicht willst kann ich auch mit ihr reden.", schlug sie vor. Doch ich wusste selbst nicht was das Richtige war.

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